Eberhard von Hagen erhält das Bundesverdienstkreuz
Jeder Naturliebhaber, der sich für Hummeln interessiert, kennt das Standardwerk „Hummeln: bestimmen, ansiedeln, vermehren, schützen“ von Eberhard von Hagen.
Am Donnerstag den 24.06.2021 war es endlich so weit, denn der Termin zu dieser Ehrung wurde aufgrund von Coronabeschränkungen immer wieder verschoben.
Eberhard von Hagen wurde mit dem Bundesverdienstkreuz für sein Lebenswerk rund um die Hummeln geehrt.
Eberhard von Hagen ist in den rund 70 Jahren in denen er sich leidenschaftlich für Hummeln interessiert und eingesetzt hat, nicht nur Buchautor, sondern auch Landwirt und Biologe. Sein Wissen über Wildbienen gab und gibt er immer gerne mit großer Begeisterung an Groß und Klein weiter. Und so stehen auch im Garten der Seniorenresidenz in Holzerode, in der Eberhard von Hagen inzwischen lebt, Hummelnistkästen, die er mit viel Liebe hegt und pflegt.
Auslöser für diese Ehrung war Doris Gründer, die hier bei Pollenhöschen.de einen Aufruf startete um sich „gegen das Vergessen“ einzusetzen und dann bedauerlicherweise selbst, aus gesundheitlichen Gründen, an dieser Ehrung nicht teilnehmen konnte.
Wir hoffen, dass Eberhard von Hagen noch viele Jahre seine Freude und Begeisterung für die Hummeln an viele Menschen weiter geben kann.
Danke Wilhelm für die Bereitstellung der Fotos von den Feierlichkeiten.
Danke Doris für Deinen unermüdlichen Einsatz und gute Besserung!
Lesen Sie auch: Eberhard von Hagen mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
Hummelhäuser im Tierpark Hellabrunn München
Gemeinsam mit Kristin Böhm von der Deutschen Wildtierstiftung war ich Anfang März im Tierpark Hellabrunn um dort Hummelhäuser aufzustellen. Hierzu habe ich auch eine IR-Nistkasten-Kamera gebaut.
Vielen Dank für die tolle Zusammenarbeit an Frau Böhm von der Deutschen Wildtier Stiftung sowie Frau Siebert-Lang und Herrn Homburg vom Tierpark Hellabrunn München. Ich freue mich schon auf die hoffentlich bald ersten Hummelansiedlungen im Zoo München!
Hummellivestream im Tierpark: Hellabrunns Hummelkästen warten auf den Erstbezug!
Gastbeitrag von Kristin Böhm, Deutsche Wildtier Stiftung
Hummeln gehören sicher zu den beliebtesten Wildbienen, denn sie summen freundlich und sind plüschig. Trotzdem wissen viele Leute nur wenig über diese Tiere, etwa dass die rund 40 in Deutschland heimischen Arten zu den Bienen gehören und auch wie Honigbienen in Völkern leben. Das soll sich in diesem Jahr ändern! Gemeinsam mit der Deutschen Wildtier Stiftung und dem Tierpark Hellabrunn wollen wir im Rahmen des Wildbienenprojektes „München floriert!“ noch die Hummeln ins Rampenlicht rücken! Dazu wurden im Tierpark bereits Anfang März insgesamt 10 Hummelkästen aufgestellt. Das Besondere: Einer von ihnen soll bei erfolgreicher Besiedelung mit einer Infrarotkamera nachgerüstet werden, ein „Hummellivestream“ soll im Internet verfolgbar sein.
Jetzt ist genau die richtige Jahreszeit für die Aufstellung der Kästen, denn sobald es im zeitigen Frühling etwas wärmer wird werden die jungen Hummelköniginnen aktiv. Hummeln überwintern, anders als Honigbienen, nicht als ganzes Volk. Zum Ende des Sommers hin stirbt das gesamte Hummelvolk ab, mit Ausnahme der jungen Königinnen. Die suchen sich zum Überwintern einen geschützten Platz und gründen im Folgejahr ihr eigenes Volk. Bei dem Ort für das neue Nest haben die Königinnen hohe Ansprüche, die je nach Art leicht variieren: Die meisten bevorzugen unterirdische Hohlräume und nehmen gern alte Mäusenester an. Manche wollen aber auch hoch hinaus: So nisten Baumhummeln auch in Baumhöhlen oder Vogelnistkästen. Neben der Lage spielt auch das Interieur eine große Rolle. Für Hummeln muss es nicht nagelneu sein, vielmehr ziehen sie Altbewährtes vor. So ziehen sie mit Vorliebe in alte Mäusenester. Ein altes Hummelnest ist auch ein gutes Zeichen: Hier war schon mal jemand, ist also geeignet! Um diese heimelige Atmosphäre nachzubilden wurde neben altem Laub und Moos auch Mäuseeinstreu aus dem Hellabrunner Maushaus in die Kästen gestreut. Teile von alten Hummelnestern sorgen für den vertrauten Hummelgeruch, flauschige Kapokfasern sorgen für zusätzliches Nistmaterial.
Auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz fliegen Hummelköniginnen dicht über den Boden. Um sie zum Eingang des Hummelkastens zu „leiten“, wurde vor jedem Kasten eine kleine Rampe aus Ästen und Moos errichtet, die hinauf zum Eingangsloch führt.
Ein Team von ehrenamtlichen „Hummel-Hütern“ behält im Tierpark die Kästen im Auge. Sobald ein Kasten erfolgreich besiedelt wurde wird der einfache Deckel gegen einen Deckel mit Infrarotkamera ausgetauscht.
Wir sind gespannt auf das Hellabrunner Hummeljahr!
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Was macht eine Hummelkönigin bei der Ansiedlung?
Wer sich schon einmal gefragt hat wie eine Hummelkönigin ihren vielleicht zukünftigen Nistplatz erkundet, den wird dieser kleine Zusammenschnitt wahrscheinlich interessieren. Die Zeitspannen in der man die Königin nicht sah, weil sie tiefer im Nest auf Erkundungstour war, wurden entfernt. Unten läuft die Zeit mit.
Wie man Hummeln in ein Hummelhaus ansiedelt wird hier beschrieben: Hummeln ansiedeln
Die Hummelsaison 2021 beginnt
Die Hummelsaison 2021 steht in den Startlöchern und im Hummelforum wird bereits von den ersten Ansiedlungen berichtet. Bei dieser Gelegenheit möchte ich ganz herzlich all die neuen Mitglieder bei Pollenhöschen.de begrüßen (und die „alten“ natürlich auch). Ich freue mich schon auf die vielen informativen Beiträge rund um die Hummelsaison 2021.
Wir haben zwar erst Ende März, jedoch macht hier das typische Aprilwetter seinem Namen alle Ehre. Eiskalter Wind, nasse Graupelschauer, Schnee und Sonne wechseln sich ab als ob sich das Wetter selbst nicht sicher wäre was es gerade will. Aber es soll zum nächsten Wochenende zweistellig in die Plusgrade gehen, endlich! Meine Hummelhäuser stehen jedenfalls bereit, die letzten Reste der Hummelsaison 2020 habe ich entfernt und neues Nistmaterial eingebracht sofern es notwendig war.
Die Nistkasten-Kamera von @jimjack sendet bereits und ist wie in den vergangenen Jahren auch schon hier auf Pollenhöschen.de zu sehen, vielen Dank Steffen!
Ich hatte ja letztes Jahr gleich drei Hummelhäuser mit Kameras ausgestattet, dieses Jahr wird es wieder nur eine Hummelhaus-Kamera sein. Dafür habe ich ein Starenhaus an unserer Garage mit einer Kamera versehen, weil die Stare uns letztes Jahr wieder so viel Freude bereitet haben. Ich bin da einfach neugierig.
Aufmerksame Leser haben jetzt selbstverständlich mitgerechnet. Wo ist die dritte Kamera? Die Auflösung dieser Frage folgt bald…
Auch hier im Hummelforum geht es langsam wieder auf die „Hauptsaison“ zu, das merkt man an den gestiegenen Besucherzahlen. Am 16.März hatten wir über 5000 Besucher, so viel wie noch nie. So viel Interesse freut mich selbstverständlich, dadurch waren im Hintergrund einige Dinge zu erledigen, ich hoffe die meisten haben davon nichts mitbekommen.
Falls jemand Lust hat einen informativen Blogeintrag als „Gastautor“ rund um das Thema Hummeln hier zu veröffentlichen, sehr gerne! Kontakt bitte per Email.
Ich wünschen allen Hummelfreunden einen guten Saisonstart!
Eberhard von Hagen mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
Jeder der sich einmal etwas ausführlicher mit Hummeln beschäftigt hat kennt den Namen Eberhard von Hagen und sein Standardwerk „Hummeln bestimmen – ansiedeln – vermehren – schützen“ (ISBN 978-3-935980-32-6). Das Buch richtet sich nicht nur an alle Naturliebhaber die sich für Hummeln interessieren, auch bei Experten ist es geschätzt.
„Das aus langjähriger Erfahrung und Praxis hervorgegangene Standardwerk ist ein „Muss“ für alle Natur-, Insekten- und Blumenfreunde, die in ihrem persönlichen Umfeld zum Schutz dieser ebenso schönen wie überaus nützlichen Hautflügler-Gruppe beitragen wollen.“
So Helmut Hintermeier, bekannter Botaniker und Buchautor. Zusammengefasst kann man sagen ist Eberhard von Hagen ein Pionier was den Hummelschutz betrifft. Seit nun fast 8 Jahrzehnten beschäftigt er sich mit Hummeln und gibt gerne sein Wissen weiter, selbst heute noch im hohen Alter.
Doris Gründer ist es zu verdanken, dass diese Verdienste jetzt auch angemessen geehrt wurden. Hier im Forum von Pollenhöschen.de startete Sie im Februar 2020 folgenden Aufruf:
https://pollenhoeschen.de/Hummelforum/Thema/gegen-das-vergessen-e-v-hagen/#post-41828
Fast ein Jahr hat es gedauert, aber nun wurde Eberhard von Hagen von der Niedersächsischen Staatskanzlei für sein Lebenswerk ausgezeichnet:
…der Herr Bundespräsident hat auf Vorschlag des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Herrn Eberhard von Hagen die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Ich habe den Landkreis Göttingen gebeten, die Aushändigung der Verleihungsurkunde und des Ordenszeichens zu veranlassen…
Vielen Dank Doris für Deinen unermüdlichen Einsatz und die besten Glückwünschen an Hrn. v. Hagen auch von mir, stellvertretend für alle Hummelliebhaber! Bitte halte uns aktuell!
Quellen
Bacillus thuringiensis (Bt)
Bt-Toxine werden im Gartenbau sowie Land- und Forstwirtschaft als Pflanzenschutzmittel und zur Stechmückenbekämpfung verwendet. Mit ihnen können etwa Frostspanner oder Buchsbaumzünsler bekämpft werden. Bei der Bienen- und Hummelhaltung wird Bacillus thuringiensis gegen Wachsmottenlarven eingesetzt.
Weiterführende Links
Ackerhummelnest im August 2020
Vorab: Manchmal im Leben muss man sich seinem Schicksal fügen. Ich habe eine neue Freundin.
Diese Erdhummelarbeiterin, von meiner Familie „Helga“ genannt, ist seit Tagen hier am Gartentisch und interessiert sich für alles. Für Blaubeeren, für Limonade, für verschwitzte Knie. Nur Zuckerwasser verschmäht sie.
Das ist übrigens nichts ungewöhnliches bei derzeit 30 Grad im Schatten. Sie trinkt einfach bei der Hitze. Ihre Kolleginnen machen das lieber an Wasserpfützen oder hier im Garten an der Vogeltränke. Diese spezielle Dame trinkt aber, so scheint es, lieber in meiner Gesellschaft und meine Familie findet das unglaublich lustig wenn ich durch den halben Garten von dieser Dame begleitet werde. Ihr Verhalten erinnert eher an einen Hund als an ein Insekt.
Ein kurzer Besuch bei den Ackerhummeln
Diesen herrlichen Sonntag hatte ich Zeit mal nach meinem letzten Hummelnest der Saison 2020 zu sehen. Ackerhummeln entwickeln sich ihrer Hummelart entsprechend langsam, dafür sind sie umso mehr friedlich. Ackerhummeln sind so gut wie immer die letzte Hummelart die noch aktiv ist, wenn die Königinnen der anderen Hummelarten schon längst in der Diapause sind.
Zwar sehe ich in meinem Garten noch Erdhummeln fleißig Pollen aus den Anemonen schütteln, wo diese Erdhummel-Arbeiterinnen aber ihr Nest haben weis ich nicht. In meinem Garten jedenfalls nicht.
Das Hummelnest befindet sich tief eingegraben im Nistmaterial bestehend aus Kapok und Kleintierstreu. Vorsichtig habe ich diesen Deckel aus Nistmaterial ab gezupft. Langsam wird so das stolze Nest der Ackerhummel sichtbar.
Sogleich fliegen die ersten Hofdamen auf und kontrollieren wer da stört. Das muss man verstehen, denn in freier Natur kann das eigentlich nur ein Fressfeind sein der ein Hummelnest freilegt. Diese Aufregung legt sich aber bald und so kann man kurz nachsehen ob alles in Ordnung ist, oder ob die berüchtigte Wachsmotte das Nest erobert hat.
Alles in Ordnung, also Nistmaterial wieder drauf. Die Hummeln reparieren so etwas innerhalb weniger Stunden.
Kuckuckshummel im Baumhummelnest
Kuckuckshummeln, auch Schmarotzerhummeln genannt, suchen sich bereits bestehende Hummelnester und vertreiben oder töten dort die Königin. Anschließend legen sie ihre Eier in vorhandenen Brutwaben. Bei den Kuckuckshummeln schlüpfen ausschließlich Geschlechtstiere, also Königinnen und Drohnen. Arbeiterinnen gibt es bei Kuckuckshummeln nicht, sie lassen das annektierten Volk ihre Nachkommen ausbrüten und aufziehen.
Die Kuckuckshummel in meinem Hummelnistkasten hat das Baumhummelnest fest im Griff. Nur wenige Arbeiterinnen braucht sie, um ihre Geschlechtstiere auszubrüten.
In dem Film sieht man als erstes, wie die Königin der Kuckuckshummel auf ihrem Nest sitzt und brütet. Arbeiterinnen wuseln geschäftig im Nest herum. Sofort versuchen sie Nistmaterial über das Nest zu ziehen, das nur für die kurze Zeit der Filmaufnahmen offen gelegt wurde. Als dies den Hummelarbeiterinnen nicht sofort gelingt fliegen sie auf und kontrollieren die Umgebung. Dabei blieben sie völlig friedlich.
Auch sieht man einige Milben umherflitzen. Diese achtbeinigen Verwandten von Spinnen und Zecken findet man in jedem Hummelnest.
Hilfe! Hummeln in der Hausmauer!
Hummeln nisten gerne in verlassenen Vogelnestern oder Maushöhlen. Wer an Maushöhlen denkt, geht im ersten Moment von unterirdischen Gängen im Erdreich aus. Aber Mäuse nisten auch sehr gerne an und in Gebäuden. Dort ist es warm, geschützt und meist ist das verbaute Dämmaterial ein fast schon ideales Nistmaterial für die kleinen Nager.
Diese Winterquartiere der Mäuse sind ein gut geeigneter Ort für ein Hummelnest im Frühjahr. Auch Hummeln schätzen die geschützte Lage, das sozusagen „gemachte Bett“.
Ab ca. März fängt die Hummelkönigin nach der Suche eines geeigneten Standortes mit dem Nestbau an und dieser Vorgang bleibt vom Menschen so gut wie immer unbemerkt. Erst im Juni, wenn die ersten Hummelnester ihren Höhepunkt erreicht haben und sich alles um die jungen Königinnen dreht, sieht man vielleicht nichts, jedoch macht das Hummelnest spätestens in der Nacht auf sich aufmerksam. Besonders an den ersten Tagen mit sommerlichen Temperaturen ist jetzt ein deutliches summen und brummen zu hören.
Ist man mehr Hausbesitzer als Hummelexperte, stellen sich dabei einige Fragen:
Schädigt so ein Hummelnest in der Hausmauer die Bausubstanz?
Nein, die Hummeln nutzen das verlassen Mäusenest. Hummeln nagen nichts an und produzieren normalerweise auch nicht viel Feuchtigkeit. Spätestens Im Herbst besteht das verlassene Hummelnest nur noch aus einem ausgetrocknetem Wachsgebilde. Oft wird dieses Wachsgebilde dann auch noch restlos von der Wachsmotte verspeist, es bleibt nichts über.
Wie lange brummt meine Wand noch?
Je nach Hummelart kann das bis in den Herbst dauern. Meist ist es aber ca. 4 Wochen nach der „Lärmbelästigung“ schon wieder vorbei. Man hört das Hummelnest nur an sehr warmen Tagen und Nächten, weil die Hummeln dann „lüften“.
Kann ich das Nest entfernen/umsiedeln?
Hummeln stehen unter besonderem Schutz. Entfernen oder Umsiedeln darf nur ein Experte. Der Aufwand lohnt meist nicht, da ein Hummelnest so gut wie immer erst in seiner Hochphase bemerkt wird. Es ist also bereits am absterben.
Sind da jetzt immer Hummeln in meiner Wand? Auch im Winter?
Nein, Spätestens im Herbst (je nach Hummelart) ist das Nest komplett verlassen. Alle Arbeiterinnen und männlichen Hummeln sowie die Königin sterben, junge Königinnen graben sich über den Winter im Erdreich ein.
Ich hoffe damit die häufigsten Fragen beantwortet zu haben, ansonsten einfach unter diesen Zeilen eine neue Frage stellen.
Nestkontrolle 2020
Ich bin ja nicht ohne Grund der Auffassung dass man sich Jahrzehnte mit Hummelnhaltung in Nistkästen befassen kann und dann doch jedes neue Hummeljahr wieder neue Überraschungen bietet. Die Hummelsaison 2020 ist auch wieder so eine.
Dieses Jahr begann für mich sehr erfreulich. Alle 11 bereit gestellten Hummelhäuser belegt, so gut wie alle durch Selbstansiedlung. Doch obwohl von Wetter bis Trachtsituation alles eigentlich optimal verlaufen war, habe ich dieses Jahr viele Ausfälle. Villeicht muss ich das Wort „Ausfälle“ noch etwas erklären: Damit ist gemeint, dass eine Ansiedlung stattgefunden hat. Es wurde von der Hummelkönigin also bereits mit dem Nestbau begonnen. Doch plötzlich verschwindet die Königin für immer. Zurück bleibt ein verlassener Honigtopf im Hummelhaus oder vielleicht sogar schon die ersten Larvenwiegen die ohne Königin nicht ausgebrütet werden. Das Hummelnest ist am Ende bevor es begonnen hat.
Das plötzliche Verschwinden der Königin kann viele Ursachen haben. Eifrige Meiseneltern die ihren Nachwuchs versorgen, Autoscheiben im Verkehr oder gar Pflanzenspritzmittel bedeuten das Ende für die Hummelkönigin und somit für ein ganzes künftiges Hummelvolk.
Und so sind es nur noch 5 Hummelnester die aktiv sind. Drei davon kann man über die Nistkastenkamera hier 24 Stunden live beobachten. Um die anderen beiden geht es nun, ich habe heute eine kurze Nestkontrolle durchgeführt.
Als erstes haben wir es mit einem Ackerhummelvolk zu tun das gut entwickelt ist. Ackerhummeln nehmen sich viel mehr Zeit in ihrer Entwicklung, deshalb fliegen hier noch keine Geschlechtstiere, wie beispielsweise bei den Gartenhummeln oder Baumhummeln. Das Volk ist, typisch für diese Hummelart, noch klein und besonders friedlich. Bei Nestkontrollen geht diese Hummelart in Deckung,
Ich mache grundsätzlich wenig Nestkontrollen und auch nur zeimlich kurze. Jede unnötige Störung ist zu vermeiden. Also Deckel ab, Innenkarton auf und Kapok vorsichtig etwas zur Seite gezupft. Ein kurzer Blick, ein Foto und das war es auch schon. Kapok wieder zurück, Innenkarton zu, Deckel drauf, fertig. Alles in Ordnung, schön!
Das zweite Hummelvolk das heute mein besonderes Interesse weckte ist ein Baumhummelvolk. Bei Bumhummeln sollte um diese Zeit eigentlich viel los sein. Um diese Zeit schwirren üblicher Weise Drohnen um das Hummelhaus um auf Jungköniginnen zu warten. Doch dieses Volk ist anscheinend klein, es herrscht nur wenig Flugverkehr und ich habe bereits seit längerem einen Verdacht der sich beim öffnen des Hummelhauses schlussendlich auch bestätigte: Eine Kuckuckshummel hat hier übernommen, das Baumhummelvolk blieb dadurch klein.
Ein Kuckuckshummelnest habe ich nicht so oft, um so spannender und interessanter ist das Ganze für mich.