Hummelhaus
Die Hummeln gehören bundesweit zu den besonders geschützten Tierarten. Die Haltung von Hummeln in Nistkästen, die Umquartierung von Hummelnestern aus der Natur in einen Nistkasten sowie eine Umsiedlung der Hummeln in einen anderen geeigneten Lebensraum sind daher nur zulässig, wenn auf diese Weise die Hummeln vor einer drohenden Vernichtung oder einer anderweitigen Schädigung oder Gefährdung bewahrt werden können. Die hierfür erforderlichen Ausnahmegenehmigungen erteilen die zuständigen Naturschutzbehörden.
Auch die Haltung von Hummeln durch Entnahme aus der Natur zu Bestäubungszwecken, für Zwecke der Forschung, Lehre oder Wiederansiedlung oder diesen Zwecken dienende Maßnahmen der Aufzucht oder künstlichen Vermehrung bedürfen einer Ausnahmegenehmigung (vgl. § 42 Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 2 Nr. 1 sowie § 43 Abs. 8 Nr. 2 und Nr. 3 des Bundesnaturschutzgesetzes).
Besonders angesichts der heutigen für die Hummeln schwierigen Verhältnisse kann durch eine artgerechte Haltung von Hummeln in Nistkästen mit zusätzlichem Trachtangebot ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung und Förderung gefährdeter Hummelpopulationen geleistet werden.
Es gibt zwei Möglichkeiten, Hummeln in Nistkästen einzugewöhnen:
- In der Natur aufgefundene gefährdete Hummelnester können in einen Hummelnistkasten umquartiert werden.
- Hummelköniginnen, die noch kein Nest haben, können zur Annahme eines Hummelnistkastens veranlasst werden.
Ein Hummelhaus zu bauen ist nicht so schwer. Inzwischen habe ich mit drei verschiedene Bauweisen Erfahrungen sammeln dürfen.
- Einfache Hummelhäuser ohne Vorbau
- Hummelhäuser mit integriertem Vorbau
- „Indoor“-Hummelhäuser: Eingang außerhalb, Haus innerhalb einer Gartenhütte
Einfache Hummelhäuser ohne Vorbau
Vorteil: Sehr einfach zu bauen, sehr gut zu renigen
Nachteil: Keine Zufüttermöglichkeit im Laufgang
Fazit: Wenig Aufwand, viel Nutzen. Die Hummelhäuser funktionieren tadellos
Hummelhäuser mit vorgesetztem oder integriertem Vorbau
Vorteil: Zufüttermöglichkeit im Laufgang
Nachteil: Relativ aufwändig zu bauen, Reinigung schwieriger
Fazit: Ist eine feine Sache, wenn man gerne bastelt. Die Hummelhäuser funktionieren einwandfrei
„Indoor“-Hummelhäuser
Vorteil: Optimaler Schutz vor Sonne, Regen und Wind. Hummeln siedeln sich dort sehr gut selbst an
Nachteil: Kontrollwege sind für den Menschen länger
Fazit: Wer den Platz hat sollte das unbedingt mal ausprobieren
Weitere Hummelhäuser
Selbstverständlich gibt es noch weitere Variationen wie z. B. unterirdische Hummelhäuser die alle ihre Vor- und Nachteilen haben.
Aufstellung des Nistkastens
Bei der Aufstellung des Nistkastens muss auf die Umweltansprüche der betreffenden Hummelart Rücksicht genommen werden. Grundsätzlich wird der Nistkasten an möglichst geschützten Plätzen aufgestellt, so dass er gegen Regen, Wind und zu intensive Sonnenbestrahlung geschützt ist.
Damit die Hummeln nicht so leicht von Ameisen, Schnecken und Mäusen belästigt werden können, sollte der Nistkasten auf eine ca. 50 – 60 cm hohe Unterlage gestellt werden. Günstig für die Aufstellung sind Stadt- oder Dorfrandgebiete oder abseits der Siedlungen gelegene Grünflächen in Waldesnähe mit Taubnesselvorkommen, Weidenkätzchen, Obstbäumen, Klee und Wickenbeständen. Dort lassen sich auch noch die Arten des offenen Feld- und Wiesengeländes halten.
Die Völkchen können zu Bestäubungszwecken usw. auch an neue Aufstellungsorte gebracht werden. Der neue Aufstellungsort sollte aber mindestens 3 km entfernt sein. Die Hummeln fliegen sich am neuen Platz genau wie Bienenvölker wieder ein. Bei Aufstellung mehrerer Völker müssen die Nistkästen mit Farbe oder durch unterschiedliche Fluglochgestaltung markiert werden, um den Hummeln eine bessere Orientierung zu ermöglichen.
Bewerte diesen Beitrag
- Dieses Thema hat 57 Antworten sowie 11 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 1 Jahr, 10 Monaten von Alex aktualisiert.
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.