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Bedeutung der Hummeln

Bestäuber für die Landwirtschaft

Obwohl man von den Hummeln keinen Honig ernten kann, sind sie doch für die Landwirtschaft und für Obst- und Gartenbaubetriebe von erheblicher Bedeutung als Bestäuber. Sie leisten ausgezeichnete Bestäubungsdienste, welche die der Honigbienen in bestimmten Fällen übertreffen. Dies gilt besonders für die Bestäubung von Rotklee, Ackerbohnen, Wicken und Erbsen sowie für die Bestäubung aller Blüten, welche von den Bienen infolge des kürzeren Rüssels nicht oder nur wenig beflogen werden.

In Neuseeland wurden daher in den Jahren 1885 und 1886 verschiedene Hummelarten zum Zweck der Rotkleebestäubung erfolgreich angesiedelt. Später wurden Hummeln auch in Australien, die Philippinen und Südafrika  eingeführt, doch scheint eine dauerhafte Ansiedlung nur in Neuseeland erfolgt zu sein.

Wenn auch die Hummelkolonien nicht so volkreich wie Bienenvölker werden, ist doch zu berücksichtigen, dass eine Hummel in einer Zeiteinheit weitaus mehr Blüten besucht als eine Honigbiene. Außerdem fliegen einige Hummelarten länger am Tage und auch bei erheblich ungünstigerem und kälterem Wetter als Bienen, wenn sie erst einmal Nester gegründet haben. In Deutschland und in anderen Ländern, wie Belgien, Holland, Dänemark, Frankreich und der Tschechoslowakei werden daher Hummeln mit gutem Erfolg als Bestäuber eingesetzt.

Dennoch wird hierzulande der große Nutzen der Hummeln fast allgemein nicht beachtet. In keiner Weise wird bisher dafür gesorgt, bestehende Hummelpopulationen zu erhalten.

Durch vielerlei Maßnahmen sind die Umweltbedingungen für die Hummeln fast überall sehr verschlechtert worden. Besonders Flurbereinigung, Pflanzenschutzmaßnahmen, Straßenbau und Straßenverkehr haben sich durch Vernichtung von Nistgelegenheiten und Trachtmöglichkeiten sowie durch erhöhte Ausfälle von Königinnen und Arbeiterinnen während des Trachtfluges negativ ausgewirkt.

Aus falsch verstandener Ordnungsliebe werden zudem immer noch rücksichtslos die wenigen verbliebenen besonders wichtigen Trachtpflanzen, wie Taubnesseln, Kleebestände und Wicken, in voller Blüte an Gräben, Straßen- und Wegrändern sowie an Böschungen abgemäht. Die Hummelbestände sind dadurch sehr verringert worden. Am meisten haben die Arten gelitten, die im Allgemeinen nur im Feld- und Wiesengelände vorkommen (sog. „Offenlandarten”) und auf die dortigen Trachtverhältnisse angewiesen sind. Hier hat sich auch der weiträumige Wegfall des Rotkleeanbaus überaus negativ ausgewirkt.

Aber auch die Arten, welche die an sich oft günstigeren Trachtmöglichkeiten in den Ortschaften ausnutzen, sind dort zunehmend bedroht, wo Blumenfreunde und Kleingärtner rücksichtslos Insektizide an blühenden Pflanzenbeständen einsetzen.

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