Europäische Hummelarten

Es gibt etwa 250 Hummelarten, die vor allem in den gemäßigten und kühleren Regionen der Nordhalbkugel vorkommen. Besonders artenreich sind die Hummeln in Europa und Asien vertreten, sie besiedeln praktisch die gesamte eurasische Landfläche nördlich des Himalaya. Sie fehlen in Afrika südlich der Sahara und in Australien, in Indien sind sie nur oberhalb von 1000 m zu finden, wenige Arten bewohnen die Berge von Taiwan, Java und Sumatra. In wärmeren Regionen sind Hummeln weitgehend auf Gebirge beschränkt, auch in Amerika, wo sie in vergleichsweise wenigen Arten bis nach Feuerland verbreitet sind. Allerdings gibt es auch einzelne Arten, die das Amazonasbecken besiedeln.

In Europa gibt es etwa 70 Hummelarten, davon kommen 36 in Deutschland vor. In einigen Regionen, z. B. in Nordrhein-Westfalen, sind bereits einige Arten ausgestorben. Hummeln sind neben Hornissen und Wildbienen in Deutschland durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt, ähnliche Schutzbestimmungen gibt es in vielen anderen Ländern. Insgesamt sind in Europa folgende Hummelarten vertreten:

Alpenhummel (Bombus alpinus)
Tonerdhummel (Bombus argillaceus)
Armeniacushummel (Bombus armeniacus)
Samthummel (Bombus confusus)
Kryptarum-Erdhummel (Bombus cryptarum)
Cullumanushummel (Bombus cullumanus)
Deichhummel (Bombus distinguendus)
Dufthummel (Bombus fragans)
Eisenhuthummel (Bombus gerstaeckeri)
Ungarische Hummel (Bombus haematurus)
Gartenhummel (Bombus hortorum)
Veränderliche Hummel (Bombus humilis)
Baumhummel (Bombus hypnorum)
Heidehummel (Bombus jonellus)
Laesushummel (Bombus laesus)
Steinhummel (Bombus lapidarius)
Berglandhummel (Bombus lapponicus bzw. B. moniticola)
Hellgelbe [glossary_exclude]Erdhummel[/glossary_exclude] (Bombus lucorum)
Große [glossary_exclude]Erdhummel[/glossary_exclude] (Bombus magnus)
Trughummel (Bombus mendax)
Berghummel (Bombus mesomelas)
Grauweiße Hummel (Bombus mucidus)
Mooshummel (Bombus muscorum)
Ackerhummel (Bombus pascuorum)
Obsthummel (Bombus pomorum)
Wiesenhummel (Bombus pratorum)
Pyrenäenhummel (Bombus pyrenaeus)
Grashummel (Bombus ruderarius)
Feldhummel (Bombus ruderatus)
Baltische Hummel (Bombus sernenoviellus)
Höhenhummel (Bombus sicheli)
Distelhummel (Bombus soroeensis)
Bombus sporadicus
Erdbauhummel (Bombus subterraneus)
Waldhummel (Bombus sylvarum)
Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris)
Sandhummel (Bombus veteranus, Bombus equestris)
Bergwaldhummel (Bombus wurflenii)

Kuckuckshummeln

Mehrere mit den “echten” Hummeln nahe verwandte Hummelgattungen entwickeln nur Geschlechtstiere, Drohnen und Weibchen. Die Arbeiterinnenkaste fehlt. Kuckuckshummeln gründen also keine eigenen Völker. Vielmehr leben sie als “Sozialparasiten” (daher auch “Schmarotzerhummeln”) bei Hummeln der Gattung Bombus.

Sozialparasitäre Arten, sogenannte Kuckucks- oder Schmarotzerhummeln, nisten sich in Nestern von Hummelvölkern ein, um ihren Nachwuchs von den Bewohnern großziehen zu lassen. Bei diesen Arten gibt es keine Arbeiterinnen. Es gibt zehn solcher Arten, davon sechs in Deutschland wie z. B. die Vierfarbige Kuckuckshummel. Sie wurden in der Vergangenheit oft als eigene Gattung Psithyrus betrachtet.

Die weiblichen Kuckuckshummeln fliegen erst dann, wenn die “richtigen” Hummeln schon ihre Völker gegründet haben und die Arbeitsteilung erfolgt ist, also ab Anfang Mai. Wenn sie einen Hummelbau gefunden haben, in dem sie ein Wirtshummelvolk riechen, versuchen sie sich “einzuschleichen”. Manchmal werden sie entdeckt, vertrieben oder gar tot gestochen. aber nicht immer. Manchmal vertreibt der “Kuckuck” sogar die Hummelkönigin oder sticht sie tot. Ist die Kuckuckshummel erfolgreich zu den Brutwaben vorgedrungen, legt sie dort ganz rasch ungefähr 20 Eier.

Die Hummelarbeiterinnen finden “so viele Eier” offenbar ganz toll und pflegen sie wie zuvor die Eier der eigenen Königin. Die Altkönigin ist dann vertrieben, tot oder “einflusslos” geworden. Sie sendet keine Sozialsignale mehr. Die Arbeiterinnen befolgen von nun an die “gefälschten” Signale des Kuckucks- bzw. Schmarotzerhummel-Weibchens. Wie beim Kuckuck der Vögel werden die Kuckuckskinder bei Hummeln von den Pflegeeltern, hier sind es Hummelarbeiterinnen, großgezogen. So “sparen” Kuckuckshummeln eine eigene Arbeiterinnenkaste.  Kuckuckshummeln leben also sozialparasitisch als Brutschmarotzer. Es gibt bei sehr vielen Tieren “Kuckucke”, die brutparasitisch leben.

Bärtige Kuckuckshummel (Bombus barbutellus)
Böhmische Kuckuckshummel (Bombus bohemicus)
Feld-Kuckuckshummel (Bombus campestris)
Gelbe Alpenkuckuckshummel (Bombus flavidus)
Kinnbacken-Kuckuckshummel (Bombus maxillosus)
Norwegische Kuckuckshummel (Bombus norvegicus)
Vierfarbige Kuckuckshummel (Bombus quadricolor)
Felsen-Kuckuckshummel (Bombus rupestris)
Wald-Kuckuckshummel (Bombus sylvestris)
Keusche Kuckuckshummel (Bombus vestalis)

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hummeln

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