Bacillus thuringiensis (Bt)

Bt-Toxine werden im Gartenbau sowie Land- und Forstwirtschaft als Pflanzenschutzmittel und zur Stechmückenbekämpfung verwendet. Mit ihnen können etwa Frostspanner oder Buchsbaumzünsler bekämpft werden. Bei der Bienen- und Hummelhaltung wird Bacillus thuringiensis gegen Wachsmottenlarven eingesetzt.

Bacillus thuringiensis

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Ackerhummelnest im August 2020

erdhummel arbeiterinVorab: Manchmal im Leben muss man sich seinem Schicksal fügen. Ich habe eine neue Freundin.

Diese Erdhummelarbeiterin, von meiner Familie „Helga“ genannt, ist seit Tagen hier am Gartentisch und interessiert sich für alles. Für Blaubeeren, für Limonade, für verschwitzte Knie. Nur Zuckerwasser verschmäht sie.

Das ist übrigens nichts ungewöhnliches bei derzeit 30 Grad im Schatten. Sie trinkt einfach bei der Hitze. Ihre Kolleginnen machen das lieber an Wasserpfützen oder hier im Garten an der Vogeltränke. Diese spezielle Dame trinkt aber, so scheint es, lieber in meiner Gesellschaft und meine Familie findet das unglaublich lustig wenn ich durch den halben Garten von dieser Dame begleitet werde. Ihr Verhalten erinnert eher an einen Hund als an ein Insekt.

Ein kurzer Besuch bei den Ackerhummeln

Diesen herrlichen Sonntag hatte ich Zeit mal nach meinem letzten Hummelnest der Saison 2020 zu sehen. Ackerhummeln entwickeln sich ihrer Hummelart entsprechend langsam, dafür sind sie umso mehr friedlich. Ackerhummeln sind so gut wie immer die letzte Hummelart die noch aktiv ist, wenn die Königinnen der anderen Hummelarten schon längst in der Diapause sind.

Zwar sehe ich in meinem Garten noch Erdhummeln fleißig Pollen aus den Anemonen schütteln, wo diese Erdhummel-Arbeiterinnen aber ihr Nest haben weis ich nicht. In meinem Garten jedenfalls nicht.

Das Hummelnest befindet sich tief eingegraben im Nistmaterial bestehend aus Kapok und Kleintierstreu. Vorsichtig habe ich diesen Deckel aus Nistmaterial ab gezupft. Langsam wird so das stolze Nest der Ackerhummel sichtbar.

ackerhummel   nest der ackerhummel   ackerhummelnest

Sogleich fliegen die ersten Hofdamen auf und kontrollieren wer da stört. Das muss man verstehen, denn in freier Natur kann das eigentlich nur ein Fressfeind sein der ein Hummelnest freilegt. Diese Aufregung legt sich aber bald und so kann man kurz nachsehen ob alles in Ordnung ist, oder ob die berüchtigte Wachsmotte das Nest erobert hat.

Alles in Ordnung, also Nistmaterial wieder drauf. Die Hummeln reparieren so etwas innerhalb weniger Stunden.

Kuckuckshummel im Baumhummelnest

kuckuckshummel im baumhummelnestKuckuckshummeln, auch Schmarotzerhummeln genannt, suchen sich bereits bestehende Hummelnester und vertreiben oder töten dort die Königin. Anschließend legen sie ihre Eier in vorhandenen Brutwaben. Bei den Kuckuckshummeln schlüpfen ausschließlich Geschlechtstiere, also Königinnen und Drohnen. Arbeiterinnen gibt es bei Kuckuckshummeln nicht, sie lassen das annektierten Volk ihre Nachkommen ausbrüten und aufziehen.

Die Kuckuckshummel in meinem Hummelnistkasten hat das Baumhummelnest fest im Griff. Nur wenige Arbeiterinnen braucht sie, um ihre Geschlechtstiere auszubrüten.

In dem Film sieht man als erstes, wie die Königin der Kuckuckshummel auf ihrem Nest sitzt und brütet. Arbeiterinnen wuseln geschäftig im Nest herum. Sofort versuchen sie Nistmaterial über das Nest zu ziehen, das nur für die kurze Zeit der Filmaufnahmen offen gelegt wurde. Als dies den Hummelarbeiterinnen nicht sofort gelingt fliegen sie auf und kontrollieren die Umgebung. Dabei blieben sie völlig friedlich.

Auch sieht man einige Milben umherflitzen. Diese achtbeinigen Verwandten von Spinnen und Zecken findet man in jedem Hummelnest.

Hilfe! Hummeln in der Hausmauer!

Hummeln nisten gerne in verlassenen Vogelnestern oder Maushöhlen. Wer an Maushöhlen denkt, geht im ersten Moment von unterirdischen Gängen im Erdreich aus. Aber Mäuse nisten auch sehr gerne an und in Gebäuden. Dort ist es warm, geschützt und meist ist das verbaute Dämmaterial ein fast schon ideales Nistmaterial für die kleinen Nager.

Diese Winterquartiere der Mäuse sind ein gut geeigneter Ort für ein Hummelnest im Frühjahr. Auch Hummeln schätzen die geschützte Lage, das sozusagen „gemachte Bett“.

Ab ca. März fängt die Hummelkönigin nach der Suche eines geeigneten Standortes mit dem Nestbau an und dieser Vorgang bleibt vom Menschen so gut wie immer unbemerkt. Erst im Juni, wenn die ersten Hummelnester ihren Höhepunkt erreicht haben und sich alles um die jungen Königinnen dreht, sieht man vielleicht nichts, jedoch macht das Hummelnest spätestens in der Nacht auf sich aufmerksam. Besonders an den ersten Tagen mit sommerlichen Temperaturen ist jetzt ein deutliches summen und brummen zu hören.

Ist man mehr Hausbesitzer als Hummelexperte, stellen sich dabei einige Fragen:

Schädigt so ein Hummelnest in der Hausmauer die Bausubstanz?

Nein, die Hummeln nutzen das verlassen Mäusenest. Hummeln nagen nichts an und produzieren normalerweise auch nicht viel Feuchtigkeit. Spätestens Im Herbst besteht das verlassene Hummelnest nur noch aus einem ausgetrocknetem Wachsgebilde. Oft wird dieses Wachsgebilde dann auch noch restlos von der Wachsmotte verspeist, es bleibt nichts über.

Wie lange brummt meine Wand noch?

Je nach Hummelart kann das bis in den Herbst dauern. Meist ist es aber ca. 4 Wochen nach der „Lärmbelästigung“ schon wieder vorbei. Man hört das Hummelnest nur an sehr warmen Tagen und Nächten, weil die Hummeln dann „lüften“.

Kann ich das Nest entfernen/umsiedeln?

Hummeln stehen unter besonderem Schutz. Entfernen oder Umsiedeln darf nur ein Experte. Der Aufwand lohnt meist nicht, da ein Hummelnest so gut wie immer erst in seiner Hochphase bemerkt wird. Es ist also bereits am absterben.

Sind da jetzt immer Hummeln in meiner Wand? Auch im Winter?

Nein, Spätestens im Herbst (je nach Hummelart) ist das Nest komplett verlassen. Alle Arbeiterinnen und männlichen Hummeln sowie die Königin sterben, junge Königinnen graben sich über den Winter im Erdreich ein.

Ich hoffe damit die häufigsten Fragen beantwortet zu haben, ansonsten einfach unter diesen Zeilen eine neue Frage stellen.

Nestkontrolle 2020

Ich bin ja nicht ohne Grund der Auffassung dass man sich Jahrzehnte mit Hummelnhaltung in Nistkästen befassen kann und dann doch jedes neue Hummeljahr wieder neue Überraschungen bietet. Die Hummelsaison 2020 ist auch wieder so eine.

Dieses Jahr begann für mich sehr erfreulich. Alle 11 bereit gestellten Hummelhäuser belegt, so gut wie alle durch Selbstansiedlung. Doch obwohl von Wetter bis Trachtsituation alles eigentlich optimal verlaufen war, habe ich dieses Jahr viele Ausfälle. Villeicht muss ich das Wort „Ausfälle“ noch etwas erklären: Damit ist gemeint, dass eine Ansiedlung stattgefunden hat. Es wurde von der Hummelkönigin  also bereits mit dem Nestbau begonnen. Doch plötzlich verschwindet die Königin für immer. Zurück bleibt ein verlassener Honigtopf im Hummelhaus oder vielleicht sogar schon die ersten Larvenwiegen die ohne Königin nicht ausgebrütet werden. Das Hummelnest ist am Ende bevor es begonnen hat.

Das plötzliche Verschwinden der Königin kann viele Ursachen haben. Eifrige Meiseneltern die ihren Nachwuchs versorgen, Autoscheiben im Verkehr oder gar Pflanzenspritzmittel bedeuten das Ende für die Hummelkönigin und somit für ein ganzes künftiges Hummelvolk.

Und so sind es nur noch 5 Hummelnester die aktiv sind. Drei davon kann man über die Nistkastenkamera hier 24 Stunden live beobachten. Um die anderen beiden geht es nun, ich habe heute eine kurze Nestkontrolle durchgeführt.

ackerhummel nestAls erstes haben wir es mit einem Ackerhummelvolk zu tun das gut entwickelt ist. Ackerhummeln nehmen sich viel mehr Zeit in ihrer Entwicklung, deshalb fliegen hier noch keine Geschlechtstiere, wie beispielsweise bei den Gartenhummeln oder Baumhummeln. Das Volk ist, typisch für diese Hummelart, noch klein und besonders friedlich. Bei Nestkontrollen geht diese Hummelart in Deckung,

Ich mache grundsätzlich wenig Nestkontrollen und auch nur zeimlich kurze. Jede unnötige Störung ist zu vermeiden. Also Deckel ab, Innenkarton auf und Kapok vorsichtig etwas zur Seite gezupft. Ein kurzer Blick, ein Foto und das war es auch schon. Kapok wieder zurück, Innenkarton zu, Deckel drauf, fertig. Alles in Ordnung, schön!

Das zweite Hummelvolk das heute mein besonderes Interesse weckte ist ein Baumhummelvolk. Bei Bumhummeln sollte um diese Zeit eigentlich viel los sein. Um diese Zeit schwirren üblicher Weise Drohnen um das Hummelhaus um auf Jungköniginnen zu warten. Doch dieses Volk ist anscheinend klein, es herrscht nur wenig Flugverkehr und ich habe bereits seit längerem einen Verdacht der sich beim öffnen des Hummelhauses schlussendlich auch bestätigte: Eine Kuckuckshummel hat hier übernommen, das Baumhummelvolk blieb dadurch klein.

kuckuckshummel  baumhummelnest kuckuckshummel  kuckuckshummelnest

Ein Kuckuckshummelnest habe ich nicht so oft, um so spannender und interessanter ist das Ganze für mich.

Hummelhaus Kamera

Die Hummelsaison 2020 hat nun endlich begonnen. Und auch dieses Jahr bin ich sehr stolz wieder Aufnahmen aus dem Hummelhaus hier auf Pollenhoeschen.de anbieten zu können.

Die Hummelhaus Nistkasten Kamera von Steffen ist ja schon seit 01.03.2020 online und hier zu sehen. Bei Steffen ist, ganz traditionell, eine Baumhummelkönigin eingezogen die schon sehr geschickt mit der Hummelklappe umgehen kann. Das Baumhummelvolk vom letzten Jahr bei Steffen fand ich schon sehr beeindruckend. Ich drücke die Daumen!

Hummelhaus Königin

Meine Nistkasten Kamera musste leider in die Werkstatt zur Überarbeitung. Seit letztem Herbst schiebe ich das schon. Letzte Saison gab es, nun nach drei Jahren ohne Probleme, erste Unzuverlässigkeiten an der Infrarot-Beleuchtung. Kein Beinbruch, Ersatz kostet nur wenige Cent. Nur machen sollte man es und zwar bevor das Ding auf einem Hummelvolk sitzt. ;)

Als vor ein paar Tagen die ersten Hummeln in die Hummelhäuser eingezogen sind wusste ich: Ab in die Werkstatt, jetzt aber ran. Ich habe die beiden IR-Lampen getauscht und ein wenig mit der Software gespielt. Updates gemacht, aufgeräumt und dann ist es passiert: Die SD-Karte vom Raspberry-Minicomputer, der Basis für die Nistkasten-Kamera, hat den Geist aufgegeben. Eigentlich kein Problem denn ich habe Sicherheitskopien.

Doch irgend wie war es Zeit etwas zu ändern. Also eine neue Kamera gesucht. Diese schaltet nun vom Nachtmodus mit IR-Licht täglich für kurze Zeit zu Tageslicht selbstständig auf Farbaufnahmen um. Deshalb folgte ein kompletter Gehäuseumbau auf diffuse Tageslichtbeleuchtung. Die zweite Innenkamera konnte dadurch komplett entfernt werden.

Auch die Software habe ich allgemein erheblich vereinfacht. Alle Bilder und Videos die gespeichert werden sind wieder ausschließlich über Bewegungserkennung erstellt, bei Bedarf kann auf Intervall umgestellt werden. Öfter mal was neues. :)

Neu ist auch die Art der Auflistung „Aufnahmen Bewegungserkennung“ mit Fotos und Videos. Mein neuer Lieblings-Bereich. Viel Spaß beim beobachten! Hier nach wenigen Stunden Inbetriebnahme das erste Video:

Wir tun was für Bienen 2020

wir-tun-was-fuer-bienenBereits im fünften Jahr findet der beliebte Pflanzwettbewerb „Wir tun was für Bienen“ statt. Die Initiative „Deutschland summt!” lädt wieder ein, kleine und große Flächen bienenfreundlich und naturnah zu gestalten. Seit dem 1. April ist die Registrierung zum Wettbewerb freigeschaltet. Jetzt heißt es: An die Schaufeln, fertig, los … und in der aktuellen Lage positive Wirkungen entfalten!

Die Gartensaison ist da und mit ihr viele Möglichkeiten, (Wild-)bienen & Co. zu unterstützen. Zum Beispiel kann jede und jeder triste Flächen in ein Blütenmeer verwandeln. Neuen  Lebensraum und Nahrungsangebote für die Bestäuberinsekten zu schaffen ist immens wichtig. Dr. Corinna Hölzer, Gründerin von Deutschland summt! und Initiatorin des Pflanzwettbewerbs ruft daher alle auf: „Macht trotz Corona-Krise mit! Ich freue mich über jeden noch so kleinen Beitrag und kann schon jetzt versichern: Beim Gärtnernentstehen große Glücksgefühle. Ich möchte alle motivieren, uns zu unterstützen!“

Teilnahmebedingungen gelockert

Distel-MauerbieneBienen- und Naturfreunde finden unter www.wir-tun-was-fuer-bienen.de Details zum Wettbewerb. Wer teilnehmen möchte, reicht vom 1. April bis zum 31. Juli 2020 Fotos und Berichte zu seiner Aktion ein. Die Stiftung für Mensch und Umwelt, Trägerin des Wettbewerbs, hat nun die Teilnahmebedingungen gelockert: Gartenfreunde nehmen nun in allen acht Kategorien als Einzelperson (anstatt als Gruppe) teil. Davon ausgenommen sind Personen aus dem gleichen Haushalt; sie dürfen als Gruppe gemeinsam pflanzen. Es winken Geldpreise im Wert von bis zu 400 Euro.

Mitmachen, so gut es in diesen Zeiten geht!

Katrin Heinzel, Kleingärtnerin aus Berlin, geht als leuchtendes Vorbild voraus. Sie gewann vor zwei Jahren einen ersten Preis und sagt: „Die Freude bei der Arbeit am gemeinsamen Pflanzprojekt und an den entstandenen Flächen hat uns auch als Gemeinschaft gestärkt und viele andere gemeinsame Projekt-Ideen nach sich gezogen. Wir begehen seit Gewinn des Wettbewerbs auch jedes Jahr zusammen unser „Bienenfest“, bei dem wir die neuen Projekte des Jahres vorstellen und gemeinsam feiern.“ Als Meistermalerin bei der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM) hat sie gerade sogar maßgeblich bei einer brandneuen Sonderedition von Coffee-to-go-Tassen mit Wildbienen-Motiven mitgewirkt. „Aus dem Verkaufserlös jedes KPM To-go Bechers der Edition Wildbienen kommen 20 € dem 1Artenschutz zugute.“, wie KMP auf seiner Webseite schreibt. Heinzels Kreativität kennt keine Grenzen.

Jetzt vermehrt digitale Medien nutzen

Gemeine-PelzbieneDie 7-köpfige Jury bewertet Neupflanzungen und Umgestaltungen, wobei sie ein besonderes Augenmerk auf die Verwendung heimischer Pflanzenarten legt. Weitere Punkte vergibt sie für das Anlegen von Strukturen, wie Trockenmauern. Auch die „Strahlkraft“ der Projekte beurteilt sie. Natürlich laufen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit dieses Mal unter anderen (Corona)Vorzeichen. Mit Kreativität können die digitalen Medien aber helfen, Menschen zusammenzubringen, obwohl sie nacheinander, und nicht gemeinsam wie bei den vorherigen Wettbewerben, neue Naturräume auf ausgewählten Flächen schaffen!

Über die Initiative:

Unter dem Dach von Deutschland summt!, eine Initiative der Stiftung für Mensch und Umwelt, sind inzwischen 32 Städte und Landkreise vernetzt. Sie schafft seit dem Jahr 2010 viel Aufmerksamkeit für Bienen und Stadtnatur. Am Beispiel der Wild- und Honigbienen ist es möglich, den Menschen den Rückgang der biologischen Vielfalt vor Augen zu führen. Die Initiative möchte Menschen inspirieren, mobilisieren und anregen, selbst aktiv zu werden. Es ist dringend notwendig, heimische Bienenarten wie Hosenbiene und Seidenbiene zu schützen. Von den ursprünglich 585 Wildbienenarten sind bereits 39 ausgestorben. Der Pflanzwettbewerb 2019 in Zahlen: Mehr als 250 Gruppen, insgesamt 3.300 Aktive, 18 Gewinner in sieben Kategorien und eine bepflanzte Fläche von 50 Hektar (fast 70 Fußballfelder). Mehr über die Initiative unter: www.deutschland-summt.de

Über die Stiftung für Mensch und Umwelt:

SandbieneDie Stiftung für Mensch und Umwelt ist eine gemeinnützige, private Stiftung mit Sitz in Berlin. Sie ist eine unselbstständige Körperschaft, aber operativ tätig. Rechtlich befindet sie sich in „Treuhänderschaft“ des Umweltforums für Aktion und Zusammenarbeit e.V. (Berlin). Die Stiftung wurde im Jahr 2010 von Dr. Corinna Hölzer und Cornelis Hemmer gegründet und ist operativ tätig, realisiert also eigene Projekte. Zweck der Stiftung ist der Schutz der Umwelt
und Natur, besonders seiner natürlichen Ökosysteme mit ihrer biologischen Vielfalt und ihren natürlichen Ressourcen als Grundlage allen Lebens. Bekannt ist sie vor allem durch Deutschland summt!. Mehr über die Stiftung unter: www.stiftung-mensch-umwelt.de

stiftung für mensch und umwelt

Quellen

Pressemitteilung „Bundesweiter Pflanzwettbewerb bringt Positives zur Corona-Krise
Sandbiene © Hans-Jürgen Sessner
Gemeine Pelzbiene © Hans-Jürgen Sessner
Distel-Mauerbiene © Hans-Jürgen Sessner

Hummelhaus überwachen

Die Hummelsaison hat endlich begonnen. Die ersten Hummelköniginnen sind bereits in ihrem typischen Suchflug unterwegs auf der Suche nach einem Nistplatz. Hat man ein Hummelhaus aufgestellt kommt automatisch bald die Frage ob denn schon eine Hummelkönigin eingezogen ist oder noch nicht. Hummelköniginnen lassen sich oft die ersten Tage ziemlich wenig blicken, zu sehr sind sie mit dem Beginn des Nestbaus beschäftigt. Und wer nicht die Zeit oder die Muse hat den halben Tag vor dem Hummelhaus auszuharren und auf die Königin zu warten, der denkt sich Tricks aus.

Die Mehlprobe

Hier wird etwas Mehl glatt vor den Eingang des Hummelhauses gestrichen. Fußspuren geben Auskunft über die Mieterin.

Der Zahnstochertest

Beim Zahnstochertest wird vereinfacht gesagt ein Zahnstocher vor den Eingang gestellt. Eine Königin die in das Hummelhaus hinein oder heraus will räumt diesen weg.

Ein altes Smartphone

Hier im Hummelforum hatte mich Michael Wyraz vor kurzem auf eine APP hingewiesen von der ich gerade ziemlich begeistert bin.

Ich habe gestern Abend mal die “IP Webcam” von Pavel Khlebovich mit einem ausgedienten Handy ausprobiert, das funktioniert wirklich sehr gut. Auch die Bewegungserkennung klappt nach erstem Begutachten schon ohne weitere Einstellungen sehr zufriedenstellend. Deshalb habe ich den heutige Feiertag und das schöne Wetter ausgenutzt und mich mal etwas mehr mit dieser praktischen Spielerei beschäftigt. Und wer mich kennt der weis wie sehr ich solche Spielereien mag. So viel musste ich mich gar nicht beschäftigen, denn eigentlich ist alles bereits eingestellt. Nur die Bewegungserkennung muss man extra aktivieren.

Danke für den Tip! Gibt es ganz normal kostenlos im Play Store für Android-Handys. Keine Ahnung ob es so etwas auch für das Apfel-Kästchen gibt.

Was macht das Ding? Du stellst das Handy mit der eingeschalteten App vor das Hummelhaus und filmst den Eingang. Bewegt sich etwas, wird das wahlweise als Foto oder Videoaufzeichnung gespeichert. Und nur das. Du kannst Dir also am Abend in Ruhe ansehen ob sich etwas am Eingang vom Hummelhaus getan hat und musst nicht andauernd vor dem Hummelhaus warten oder Stunden lange Filme sichten.

Mit einem zweiten Handy oder Tablet bzw. PC kannst Du Dir zusätzlich das Ganze sogar als Livestream ansehen. Voraussetzung ist natürlich WLAN im Bereich der beiden Geräte.

Tolle Sache, völlig kostenlos. Aber ein bisschen Technikbegeisterung sollte man dazu schon haben. Man könnte über die Portfreigabe des Routers sogar ins Internet streamen, alles kein Problem. Die Werbung ist unaufdringlich und eine Vollversion ohne Werbung kostet nicht viel.
Hier mal meine ersten Versuche, teilweise ist die Beschriftung auf dem Kopf. Egal, zur Kontrolle ob ein Hummelhaus belegt ist reicht es allemal!

 

Hummelfreunde und Tüfteleien aus Tschechien

Ich habe im Netz eigentlich nach ganz etwas anderem gesucht und bin dann ganz zufällig in einem tschechischen Hummelforum hängen geblieben. Auch in der Tschechei macht man sich viele Gedanken wie man nicht nur bessere Lebensbedingungen für Hummeln und andere Wildbienen schaffen kann, sondern tüftelt auch eifrig an Optimierungen und Variationen von Hummelhäusern herum.

In dem Hummelforum kann sich jeder registrieren, dazu muss die Frage „Welcher Fluss fließt durch Prag?“ beantwortet werden. Die Antwort ist übrigens „Vltava“, der tschechische Name für „Moldau“.

Bevor ich zum tschechischen Hummelforum komme möchte ich Euch aber auch noch die Seite

cmelaciplus.cz (Google-Übersetzung auf Deutsch)

ans Herz legen. Dort versucht man alles über Hummeln in Tschechien zusammen zu tragen. Es gibt sogar ganze Internet-Shops mit Hummel-Zubehör, z. B. Heizungen, Hummelklappen oder ganze Hummelhäuser, so ausführlich habe ich das hierzulande noch nicht gesehen:

chov-cmelaku.cz (Google Übersetzung auf Deutsch)

Der Grund, warum ich das alles hier so ausführlich schreibe ist, weil ich Tüftler so faszinierend finde. Und Tüftler findet man in diesem tschechischen Hummelforum mehr als genügend. Hier ein paar Tüfteleien, alle von einem einzigen tschechischen Hummelfreund als Beispiel:

Hummelklappe aus Gaze

P1010008Hat den Vorteil, dass man sich nicht um die Belüftung bei geschlossener Klappe sorgen muss. Tolle Idee!

Man sieht auf dem Foto auch gut, dass auch in Tschechien das hier so beliebte Elektro-Lehrrohr als Laufgang verwendet wird.

Elektrische Hühner-Hummelklappe

IMG-20190127-193609Jeder Hobby-Hühnerhalter hat so etwas: Der Eingang vom Hühnerhaus öffnet sich automatisch bei Sonnenaufgang und schließt sich wieder wenn die Sonne untergegangen ist, damit die Hühner vor Füchsen und Mardern geschützt sind.

Das selbe hat hier jemand für Hummeln zum Schutz vor Wachsmotten gebaut die ja auch so gut wie immer in der Nacht in ein Hummelhaus eindringen. Sehr eindrucksvoll mit einfachsten Mitteln, mich faszinieren solche Spielereien.

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Auch sieht man sich hier eine Art Insektenfalle. In das Glasröhrchen am Eingang werden Parasiten wie Fliegen und ähnliches gelockt, sie bleiben darin kleben. So ganz verstehe ich dieses Patent noch nicht, aber es scheint zu funktionieren.

Unterirdische Hummelhäuser mit Belüftungskamin

P1010010Eine unterirdische Reihenhaussiedlung für Hummeln mit Belüftungskamin. Alles selbst gebaut von der Dränage über die Gehäuse bis zur Hummelklappe.

Das Ganze wird zum Schluss mit Erde bedeckt, bepflanzt und nur noch die Eingänge und Kamine bleiben sichtbar. Eine schöne Umsetzung unterirdischer Hummel-Nistgelegenheiten.

P1010028   P1010021
P1010001   P1010040


cmelaci-forum.cz

Das Tschechische Hummelforum findet man hier:
cmelaci-forum.cz (Google-Übersetzung auf Deutsch)

Ein schöner Blick über den Tellerrand wie ich finde. Viel Spaß beim stöbern!

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Das Hummeljahr – kurz erklärt

Hummeln gehören zu den wichtigsten Bestäubern. Einige Pflanzen, wie z.B. Tomaten, werden fast ausschließlich von Hummeln bestäubt. Obst und Gemüse profitieren von der speziellen Vibrationsbestäubung der Hummeln, dadurch erhalten wir besonders viele und große Früchte. Hummeln fliegen schon ab 2 °C, während andere Insekten noch in Winterstarre sind. Der Arbeitstag der Hummeln dauert bis zu 18 Stunden, in dieser Zeit fliegt jede Arbeiterin ca. 1000 Blüten an.

Das Hummeljahr

Ausführlich erklärt: Das Hummeljahr

Winterschlaf

Wenn es im Frühjahr wärmer wird, erwacht die im Vorjahr begattete Königin aus dem Winterschlaf. Jetzt braucht sie viel Nektar und Pollen, um sich zu stärken. Das Hummeljahr beginnt.

Nestgründung

Hat sie ein Nest gefunden, baut sie die erste Brutwabe mit ca. 8 Eiern und einen Topf für den Honig. Sie fliegt immer wieder kurz aus, um Vorräte zu sammeln, verbringt aber die meiste Zeit mit Brüten und Eierlegen.

Erste Arbeiterinnen

Die ersten Arbeiterinnen schlüpfen und übernehmen das Nektar- und Pollensammeln. Die Königin bleibt ab jetzt für den Rest ihres Lebens im Nest.

Das Hummelvolk wächst, Königinnen schlüpfen

Der Hummelstaat wächst, die Arbeiterinnen fliegen aus oder kümmern sich um die Brutwaben. Die Königin legt immer mehr Eier in immer kürzeren Abständen. Höhepunkt im Hummeljahr: Es schlüpfen neue Königinnen und auch Männchen.

Das Hummelvolk stirbt ab

Die alte Königin und die Arbeiterinnen sterben ab.

Paarungszeit im Hummeljahr

Die neuen Königinnen und Drohnen fliegen zum Hochzeitsflug.

Die neue Königin gräbt sich ein

Nach der Paarung sterben die Männchen, die neuen Königinnen begeben sich in den Winterschlaf.

Quellen

Vielen Dank an Sarah Adelmann, NABU-Südbaden
Graphiken: Frederike Nielsen

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