susanne: Hummeln in Australien

Hallo Alex,
ich habe das nur mal am Rande aufgeschnappt und nicht weiter verfolgt, daher kann ich zu den Auswirkungen des Hummelimports nicht viel sagen. Vielleicht haben die Insekten-Profis auf dieser Seite ja nähere Infos dazu.

Meist ist der Gewinn einer solchen Aktion gleichzeitig mit enormen Nachteilen verbunden. Für Kaninchen und die zu deren Bekämpfung eingeschleusten diversen Jägern ist bekannt, dass sich das sehr negativ auf den Artbestand der australischen Fauna ausgewirkt hat. Meist werden angestammte Arten verdrängt, gefressen oder sonst was. Für die Kleeanbauer und Viehzüchter war es dagegen gut.

Auch für Europa werden übrigens ökologische Nachteile des kommerziellen Hummeleinsatzes befürchtet. Hier kommt ja noch hinzu, dass es bereits überall Hummeln gibt, die speziell an die Lebensbedingungen vor Ort angepasst sind. Die Glashaushummeln haben andere genetische Informationen und wenn sie ausbüxen und sich mit heimischen Hummeln paaren, kann es zu wirklich gravierenden Verfälschungen kommen.
Das Ausbüxen ist nicht wirklich zu verhindern, selbst wenn man nicht schlampt, wie uns Nerze, amerikanische Waschbären, „Killer“-Bienen, Wasserpest, kanadische Goldrute etc. bereits eindrucksvoll vorgeführt haben.

Man stellt sich immer vor, das könne doch alles nicht so schlimm sein. Ist es aber häufig doch, denn regionale Rassen können sogar ihre Vermehrungsfähigkeit einbüßen oder ihre Aufgabe in Regelkreisen mit anderen Arten (Pflanzen und Tiere) nicht mehr optimal erfüllen, wenn sie spezielle genetische Ausprägungen durch Vermischung mit wild zusammengekreuzten „Allerweltshummeln“ verlieren.

Grüße und weiter viel Spaß beim sammeln
Susanne

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