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Aggressive Baumhummeln, Teil 2

Angelehnt an meinen Beitrag vom letzten Jahr über scheinbar aggressive Baumhummeln hier heute mein zweiter Bericht dazu.

Vorab: Alle Hummeln sind friedliche Genossen, eigentlich Genossinnen. ;)

Eine kleine Ausnahme machen die Baumhummeln die, wenn das Volk stark genug ist, gerne auch mal ihr Nest verteidigen. So etwas kann man auch bei starken Steinhummelnestern oder Erdhummeln beobachten, jedoch trifft das Wort “aggressiv” wenn überhaupt am ehesten auf die Baumhummeln zu.

aggressive baumhummel

Hatten wir noch vor einer Woche einstellige Temperaturen, Dauerregen und Hochwasser, herrscht hier seit zwei Tagen ein wahnsinnige schwüle Hitze. 34 Grad gestern, fast 40 Grad heute und Morgen soll es ähnlich sein. Das große Baumhummelvolk ist sichtlich gestresst.

Wir haben es hier in Hummelhaus 7 mit einem großen Volk zu tun. Die Anzahl der Jungköniginnen schätze ich vorsichtig auf bisher über 50 und täglich werden es mehr (neue Königinnen erkennt man am ausgiebigen Orientierungsflug). In den vergangenen Tagen wurden am Nesteingang drei Wächterinnen abgestellt um das Nest zu schützen. Seit ein paar Tagen sind auch Drohnen unterwegs die, typisch für die Baumhummeln, eifrig um das Nest schwirren und auf eine Königin warten um diese dann zu “überfallen”.

Als ich heute Abend endlich Zeit hatte nach den Hummeln zu sehen fand ich diese auf dem Bild zu sehende Situation vor. Die Hummeln haben es geschafft die Klappe vollständig zu öffnen. Ständig sind 5-20 Hummeln als Ventilator eingeteilt, auch Jungköniginnen machen mit. Nochmal der Vollständigkeit halber: Die Hummelhäuser stehen alle ganztägig im Vollschatten!

Klimaaufsatz für HummelnIch bin also sofort in die Werkstatt und habe einen Aufsatz aus OSB-Platten gebaut mit großen Lüftungslöchern, die mit feinmaschigem Gitter versehen zur Wachsmottenabwehr dienen sollen. Nicht unbedingt schön, aber sicher dicht. In den vergangenen Jahren war so etwas noch nie notwendig.

Jetzt am Abend ging die Temperatur auf 30 Grad zurück (ca. 21:00 Uhr) und ich hoffe, dass auch dieser “Klimaaufsatz” dazu beigetragen hat, dass sich die Lage beruhigt hat. Ich muss jetzt nur noch warten bis keine Hummeln mehr ausfliegen, dann kann ich die Klappe putzen und anschließend wieder verschließen.

Die paar Drohnen, die seit 2 Tagen auf dem Anflugbrett übernachten stören mich dabei sicher nicht.

Was ich heute auch zum ersten mal erlebt habe sind Wächterinnen, die sozusagen “Patrouille” fliegen. Alles im Umkreis von 5 Metern wird “angestubst”, nicht gestochen. Unregelmäßig sind hier besonders große Arbeiterinnen eingeteilt. Aber man wird direkt angeflogen und ich kann mir gut vorstellen, dass bei hektischen Abwehrbewegungen wohl auch gestochen werden würde. Da ich das aber nicht mache (wie letztes Jahr war ich auch heute wieder nur mit einer Badehose bekleidet) hat mich keine der Damen gestochen. Und ja ich gebe zu dass die beeindruckend großen Wächterinnen bei mir einen respektvollen Eindruck hinterlassen haben.

Ich bleibe trotzdem dabei: Bei richtigem Verhalten ist auch bei Baumhummeln kein Stechschutz notwendig. Was ich mir aber gut vorstellen kann ist, dass ein wildes Baumhumelnest in der Nähe von z. B. menschlichen Eingangstüren zu Problemen führen kann. Ein kleiner Trost: In absehbarer Zeit (ich schätze zwei Wochen) ist der “Spuk” vorbei.

Stefan

Über Stefan

Töging am Inn (Südostbayern), 398m
  • Dieses Thema hat 53 Antworten und 13 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 10 Monaten von osmia.
Ansicht von 15 Beiträgen - 1 bis 15 (von insgesamt 53)
  • Autor
    Beiträge
  • #30720 Antworten | ZITIEREN
    Renate Zimmermann

      Wir haben ein Baumhummelnest.Die Info war sehr hilfreich :lol:

      #30721 Antworten | ZITIEREN
      Stefan
      Admin
      Beitragsersteller
        • DE 84513
        • 398 m

        Na dann viel Glück mit den Damen und alles Gute!

        Grüße Stefan

        #30722 Antworten | ZITIEREN
        Karin Müller

          Ich wollte gestern einer Hummel mit Zuckerwasser helfen, sie drohte mir mit den Vorderbeinen und spritzte eine Flüssigkeit aus ihrem Hinterteil in meine Richtung, anschließend flog sie davon. Meine Nachbarn erzählten mir dann, dass Baumhummeln in einer Dachlücke an der Terrasse ihr Nest hatten. An einem heißen Tag flog unvermittelt eine Hummel meine Nachbarin an und stach in die Stirn. Nach dem Foto von der gestrigen Hummel, scheint es wohl eine Baumhummel gewesen zu sein. Viele Grüße, Karin Müller

          #30723 Antworten | ZITIEREN
          Stefan
          Admin
          Beitragsersteller
            • DE 84513
            • 398 m

            Hallo Karin!

            Hummeln drohen mit den mittleren Beinen oder sie legen sich auf den Rücken um ihren Stachel zu präsentieren.

            Sie war anscheinend gut genährt, denn diese Flüssigkeit kann nur eine Hinterlassenschaft gewesen sein. Das erklärt auch, warum sie kein Zuckerwasser wollte. ;-)

            Baumhummeln sind die angriffslustigsten aller Hummelarten. Aber auch nur, wenn es sehr heiß ist, sie dadurch Stress haben und sich zusätzlich bedroht fühlen. Da war die Nachbarin wohl zur falschen Zeit am falschen Ort und hatte schlicht Pech.

            Grüße Stefan

            #30724 Antworten | ZITIEREN
            Marion C.-K.

              In der Holzverkleidung neben meinem Eingang wohnen agressive Bauhummeln. Die wollen ihren Bau beschützen und greifen dafür mich und meine Kinder an. Ziemlich blöd. Zudem fliegen sie wirklich Patrouille und verfolgen bis zu 8 Metern. Und das zu Zweit. Bei hektischen Bewegungen stechen sie auch. Dies führt zu einem Interessenskonflikt, weil ihre “Tür” ist eben auch MEINE Tür. Was mach ich denn nun? Ich kann ja schlecht die Holzverkleidung abreißen, umziehen fällt auch flach.

              #30725 Antworten | ZITIEREN
              Stefan
              Admin
              Beitragsersteller
                • DE 84513
                • 398 m

                Tschuldigung für die späte Antwort!
                Leite die Hummeln um. Also Decke/Tuch und eine Einflugschneise bauen. Ist wie bei kleinen Kindern: Wenn sie Dich nicht sehen bist Du auch nicht da.

                Grüße Stefan

                #30726 Antworten | ZITIEREN
                Corinne

                  Ich rette gerade eine Hummel, die ich gestern auf dem Feldweg gefunden habe. Ist recht klein, evtl. eine Baumhummel, aber vermutlich keine Königin. Habe sie auf einen Teller mit ein bisschen Sirupwasser gelegt und auf die Terrasse gestellt. Dort hat sie auch fleißig getrunken und wurde sichtlich aktiver. Nur losgeflogen ist sie auch nach Stunden nicht. Heute früh lag sie auf dem Rücken, lebte aber noch. Habe dann nochmal Zuckerwasser nachgefüllt und habe sie aufgerichtet und hingeführt. Heute Abend komme ich nach Hause und sehe, sie liegt wieder auf dem Rücken, lebt aber tatsächlich immer noch. Habe sie dann mit ins Haus genommen, weil ich dachte, vielleicht ist es ja mit nur knapp 10 Grad einfach zu kalt für sie zu Fliegen. Drinnen ist sie dann auch merklich aktiver geworden, ist auf nem Papiertuch rumgelaufen und hat mit den Flügeln gesurrt. Aber zum Fliegen hat’s noch nicht gereicht. Hab sie mit dem Tuch dann in eine Schüssel gesetzt, damit sie nicht sonstwo hinläuft. Dort hat sie dann gepinkelt und gepumpt und gesurrt. Da ich dachte, gleich geht’s dann wohl ab in die Luft und ich sie natürlich nicht im Wohnzimmer fliegen lassen wollte, hab ich sie wieder rausgebracht. Nach ein paar Minuten war sie aber wieder völlig reglos, also ist sie jetzt wieder drin. Aktuell pumpt sie nicht mehr, aber bewegt glaub ich ihre Kauwerkzeuge, falls eine Hummel sowas überhaupt hat. Sieht aus, als putzt sie sich. Für mich ein gutes Zeichen, allerdings kann ich sie ja nicht drin lassen. Und wenn ich es richtig gelesen habe, können sich kleine Hummeln nicht ausreichend aufheizen, um zu fliegen.

                  Was soll ich jetzt machen?

                  #30735 Antworten | ZITIEREN
                  Sonja
                  Forenmitglied
                    • DE 22159
                    • 29 m

                    Du machst das schon ganz richtig.

                    Solange sie noch nicht fliegen kann ist sie drinnen ganz gut aufgehoben – in einem Karton mit Deckel z.B., dazu ein bisschen Zuckerlösung. Wenn Du denkst sie könnte fliegen, bring sie nach draußen – wenn’s nicht klappt: wieder rein. Irgendwann wird das schon – kann auch ein paar Tage dauern. Zuckerlösung immer mal erneuern und abwarten.

                    Hatte dieses Jahr auch schon eine Wiesenhummelkönigin ein paar Tage zu Gast. Als sie dann fliegen konnte, ist sie nicht sofort weggeflogen, sondern hat mich zum Abschied  :hummel:   ein paarmal umkreist.

                    #30826 Antworten | ZITIEREN
                    Corinne

                      Vielen Dank für deine Antwort! Na dann hab ich ja noch Hoffnung. Habe ihr heut früh noch schnell “Frühstück” gemacht. Es gab leckere Zuckerlösung auf einem kleinen Deckelchen. Ob sie davon getrunken hat, kann ich schlecht sagen, es ist aber sicher einiges verdunstet. Habe daher nochmal etwas Wasser nachgefüllt. Sie wirkt aktuell allerdings sehr lethargisch. Könnte aber auch an der Uhrzeit liegen. Habe gehört, Hummeln gehen ziemlich pünktlich um 8 schlafen bzw. fliegen dann nicht mehr rum. Werde es als mal ein bisschen dunkel für sie machen. Hab dafür weiches Papier zerknüllt, sodass sie sich verstecken kann. Dann hab ich ein Kuchennetz über die Schüssel gespannt und darauf noch ein dünnes Tuch gelegt.

                      Ich hoffe, es wird bald wärmer und sie umkreist mich beim Abflug zum Abschied, genau wie deine. Sehr goldig. :hummel:

                      #30856 Antworten | ZITIEREN
                      Corinne

                        Nachtrag zu gestern. Tiffy hat es leider nicht geschafft. Sie ist heut Nacht von uns gegangen… :cry:

                        Ich vermute, es stimmte aber grundsätzlich was nicht mehr mit ihr (oder ihm?), denn der Rüssel hing permanent raus und sah irgendwie “zerfleddert” aus. Kann mir nicht vorstellen, dass das normal war.

                        #30869 Antworten | ZITIEREN
                        Sonja
                        Forenmitglied
                          • DE 22159
                          • 29 m

                          Ach wie schade… :(   da kann man nichts machen…

                          #32271 Antworten | ZITIEREN
                          Bernhard Wand

                            6 von meinen 7 Hummelkästen sind in diesem Jahr besetzt, 2 davon mit einer Baumhummel (einer der Baumhummelkästen war zunächst von einer anderen Hummelart besetzt, die dann möglicherweise verdrängt wurde).
                            Mein Hummelfreund rät mir nun dringend dazu, die Baumhummelkästen weit weg zu  bringen. Ich müsse sonst im nächsten Jahr damit rechnen, dass dann alle meine Kästen von Baumhummeln besetzt werden würden. Die Baumhummel als oberirdisch nistende Art würde sich gegen alle anderen Arten durchsetzen.
                            Stimmt seine Einschätzung?
                            Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht?

                            #32274 Antworten | ZITIEREN
                            Stefan
                            Admin
                            Beitragsersteller
                              • DE 84513
                              • 398 m

                              Hallo Bernhard!

                              Ja, das wurde mir auch mal so gesagt. Ich hatte schon mal 7 Baumhummelvölker von 21 Kästen. Und beispielsweise dieses Jahr kein einziges (hatte eine einzige Königin die aber verschollen ist).

                              Übrigens kann immer noch eine Kuckuckshummel Deine Baumhummel verdrängen oder eine späte Steinhummelkönigin. Und dann ist ja noch gar nicht gesagt, dass Deine Baumhummeln auch alle Geschlechtstiere hervorbringen.

                              Lass Dich nicht verrückt machen. Das ist jedes Jahr anders. Genieße die Baumhummeln, bei denen ist am meisten Action den ganzen Tag. Die sind besonders schön und gut zu beobachten. Nur die 2 Tage im Jahr mit 35 Grad und mehr in der Endphase des Nestes solltest Du gut aufpassen, da sind die Damen gestresst und deshalb schlecht gelaunt!

                              #32275 Antworten | ZITIEREN
                              Detter
                              Forenmitglied

                                Sind Baumhummeln keine schützenswerten Hummeln? :(

                                #32300 Antworten | ZITIEREN
                                Stefan
                                Admin
                                Beitragsersteller
                                  • DE 84513
                                  • 398 m

                                  Hallo Detter!

                                  Baumhummeln kommen noch relativ häufig vor. Viele Hummelfreunde haben lieber gezielt seltenere Arten im Hummelkasten.

                                  Jürgen Börner hatte mal das Problem, dass an seinem Hummelstand komplett die Baumhummeln dominierten. Da Baumhummeln auch gute Rückkehrer sein sollen, haben viele Hummelstand-Besitzer etwas Sorge, dass sie bald nur noch Baumhummeln haben.

                                   

                                Ansicht von 15 Beiträgen - 1 bis 15 (von insgesamt 53)
                                Antwort auf: Baumhummeln (Bombus hypnorum)
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