(k)ein Herz für Wespen
- Dieses Thema hat 54 Antworten sowie 14 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 1 Woche von Irmi aktualisiert.
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AutorBeiträge
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19. August 2023 um 14:32 Uhr #81257InsektenfreundForenmitglied
- DE 06869
- 77 m
Bei mir bestehen die Völker zu je einem Drittel aus Arbeiterinnen, Männchen und Königinnen wenn ich die geringfügig größeren Exemplare richtig interpretiere.
Die Männchen waren in den letzten Jahren meist Anfang September verschwunden. Die anderen blieben bis zum Frost wobei ein Teil vorher das Nest verlässt.
Es gibt keine Brut mehr und es wird auch nicht am Nest gebaut. Ausflüge finden scheinbar nur noch zur eigenen Ernährung statt. Auch scheint die Aktivität deutlich geringer als zur Hochsaison.
19. August 2023 um 15:52 Uhr #81259FrankForenmitglied- 199 m
Hallo Insektenfreund!
Hast Du eine Erklärung dafür, warum sie jetzt die Larven aus dem Nest werfen?
Die Unterscheidung der Geschlechter ist bei den Feldwespen aber auch sehr schwierig…
Ich habe da noch keine Größenunterschiede feststellen können.Gruß Frank
19. August 2023 um 22:13 Uhr #81267InsektenfreundForenmitglied- DE 06869
- 77 m
Hallo Frank,
ein entfernen von Larven hab ich nur vereinzelt gehabt. In diesen Fällen gaben diese keine Lebenszeichen von sich, so das ich annahm das hier Leichen entfernt wurden.
Die Männchen haben ein fast komplett gelbes Gesicht und hellere Augen. Ich mach mal Bilder, da ist es relativ einfach zu erkennen.
Die kräftigeren Exemplare hab ich bisher als Jungköniginnen angesprochen. Ich muss aber hinzufügen das nach der Überwinterung im Frühjahr auch ausgesprochen zierliche Exemplare erfolgreich Nester gründen.
20. August 2023 um 10:12 Uhr #81269FrankForenmitglied- 199 m
Dankeschön Insektenfreund für Deine Infos! Die Larven, welche hier entsorgt wurden, haben alle noch gelebt.
Aber der Vorgang ist wohl der ganz normale Lauf der Natur.
Hab hier die tolle Erklärung für diesen Vorgang gefunden.
Laut:
https://www.aktion-wespenschutz.de/Interaktive%20Hilfe/FAQ/19-Larvenrausschmiss/Larvenrausschmiss.htmbefinden sich die Nester im letzten Drittel der Absterbephase und das Gleichgewicht zwischen Larven und versorgenden Arbeiterinnen muss bis zum Schluß gewahrt bleiben. Auch wird bis zum Ende penibel darauf geachtet, daß sich durch tote oder kranke Larven keine Seuchen oder Krankheiten im Nest ausbreiten.
Gruß Frank
20. August 2023 um 14:42 Uhr #81274HasiDaphneForenmitglied- FL 9492
- 450m
Hallo
Hat jemand von euch auch „Zombie-Wespen“(Polistes)? Hängen lethargisch an Pflanzen rum. Nach Recherche und genauer Beobachtung habe ich entdeckt, dass diese von Parasiten (Xenos vesparum) befallen sind. Die gab es letztes Jahr bestimmt auch, sind mir aber erst dieses Jahr aufgefallen. Vermutlich weil es so viele sind. Ca. 30 Wespen in 4 Tagen…
https://de.wikipedia.org/wiki/Xenos_vesparum
Liebe Grüsse
Hasidaphne
20. August 2023 um 20:35 Uhr #81280InsektenfreundForenmitglied- DE 06869
- 77 m
@Hasidaphne – interessanter Beitrag, war mir so nicht bekannt. Auch hier ist ein Teil der Wespen davon betroffen. Allerdings kann ich keinen Unterschied in Vitalität und Verhalten am Nest und beim Blütenbesuch feststellen.
@Frank – anbei die Bilder. Ich denke die Unterschiede sind gut zu erkennen. Sobald Flugwetter herrscht verlassen alle Männchen das Nest. Am Abend sind dann alle wieder vollzählig versammelt.
30. April 2024 um 21:29 Uhr #84521InsektenfreundForenmitglied- DE 06869
- 77 m
Ein kleiner Überblick zu Saisonbeginn.
Im Gewächshaus gibt es 6 Nestgründungen, zum Teil in direkter Nachbarschaft. Nur eines davon wird von einer einzelnen Königin betreut, bei den anderen teilen sich 2 – 4 Tiere die Aufgaben. Es handelt sich ausnahmslos um kräftige Exemplare. In den am weitesten entwickelten Nestern gibt es 5mm große Larven.
Die gemeine Wespe im Wespenkasten hatte vor dem Temperaturrückgang zügig die äußere Hülle vollendet und erste Lufttaschen angebaut. Offensichtlich hat die Dame wettermäßig den richtigen Riecher. Das Nest ist jetzt etwas größer als ein Tischtennisball. Die Larven sind deutlich weiter als bei den Feldwespen und die ersten dürften sich in den nächsten Tagen verpuppen.
Im 2. Hummelhaus unterm Kirschbaum wohnt seit 3 Wochen eine nicht identifizierte Wespe. Beim öffnen des Kastens fliegt sie sofort davon, kehrt aber kurz darauf zielgerichtet zurück. Bisher macht sie keine Anstalten mit dem Nestbau zu beginnen.
20. Mai 2024 um 20:16 Uhr #85301InsektenfreundForenmitglied- DE 06869
- 77 m
Heute Vormittag lag plötzlich eine Königin tot vor dem Kasten. Kurz darauf näherte sich unsicher eine zweite Königin. Sie verschwand kurz im Kasten, flog wieder davon und ist bisher nicht zurückgekehrt. Aufgrund dessen nehme ich an das es sich bei der Toten um die Nestgründerin handelt. Das Ganze ähnelt den gezielten Angriffen der Hornissenköniginnen auf benachbarte Nester. Die anschließend Kontrolle ergab eine vereinzelte Arbeiterin welche sich oben auf der Wabe verbarg.
Im zweiten Hummelkasten unterm Kirschbaum wohnten zwischenzeitlich 3 Wespenköniginnen. Es handelte sich um 2x Deutsche Wespe und 1x Gemeine Wespe. Keine von von ihnen machte Anstalten ein Nest zu gründen. Mittlerweile ist nur noch die Gemeine Wespe da, sie macht früh und abends kurze Ausflüge und ruht die restliche Zeit auf der Einstreu. Ich weiß nicht was ich davon halten soll.
Lediglich bei den Feldwespen im Gewächshaus läuft es gut. Offensichtlich sind ihre Nester von den zahlreich vorhandenen Vögeln bisher nicht bemerkt worden.
25. November 2024 um 17:47 Uhr #87758IrmiForenmitglied- 473 m
Erfolgreiches Wespennest im blauen Hummelkasten. November 2024.
Hallo Insektenfreunde!
Habe heute einen Hummelkasten zur Inspektion ins Haus geholt und das erste Mal das nun aufgelassene Wespennest gesehen.
Sehr interessant und bewundernswert, wie die exakten Waben oder auch die „Trennung“ der „Stockwerke“ angelegt sind. Richtige Baukünstler.
Anbei paar Fotos. Nächstes Jahr werde ich versuchen, die Wespenart zu bestimmen (sofern es wieder eine Ansiedlung geben sollte).
Lg, Irmi
25. November 2024 um 18:56 Uhr #87764MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@Irmi Sie sehen grossartig aus, die Wespennester. Ein Wunder mehr in der Natur. Kein Mensch könnte dies nur annähernd schaffen und sie sind für das Ökosystem sehr wichtig. Auch sind sie Futter für unsere gefiederten Freunde, die Vögel.
Mich freut ganz besonders, dass sie bei Dir willkommen sind. Leider haben sie mehr oder weniger einen schlechten Ruf, obwohl es eigentlich nur wenige Arten gibt, die uns gerne belästigen. Ich glaube, es sind die Gemeine Wespe oder die Deutsche Wespe. Viele andere Arten sind sehr friedlich.
Gruss Martha
26. November 2024 um 01:11 Uhr #87765StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Boaaaah! Hab ich so noch nie gesehen im Hummelhaus.
Sehr interessant. Danke @Irmi!
Grüße Stefan
26. November 2024 um 12:13 Uhr #87766IrmiForenmitglied- 473 m
@Martha, @Stefan, @Doris und allen Interessierten:
Danke euch fürs feedback!
Werde einfach einen frischen Kasten im Frühjahr an gleicher Stelle anbieten (Bachnähe im Schatten einer Berberitze).
Gut auf allen Seiten mit unbehandelten, dicken, (alten) Holzbrettern gegen Schlagregen abdecken, jedoch Luftzirkulation gewährleisten (Bretter also nicht zu dicht an die Belüftungen anlehnen).
Mit Waschbetonplatten beschweren. Wachsmottenklappe war stets zu. Vorbau war immer offen. (Flüge ausschliesslich über Vorbau). Keine Einflugsdekoration nötig.
Tipp von mir: Eher im unzugänglichen, wilden Eck, fernab von Kindern und Gehwegen anbieten.
Niemals reinschauen (man könnte den ganzen Wespenstock vom angehobenen Deckel abbrechen, und die Wespen verteidigen sowieso sofort bei jedem kleinen Rüttler am Haus).
Erst im Nov/Dez nachschauen, was denn da im Häuschen so alles los war (auch wenn „nichts“ los war: Spinnen etc. fanden sicher einen Platz).
Lg, Irmi
26. November 2024 um 12:43 Uhr #87767MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@Irmi
26. November 2024 um 17:20 Uhr #87770MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
Wenn der Herbst die Stauden dürr werden lässt, wird vielerorts aufgeräumt. Alles verblühte wird zurückgeschnitten, alles Unordentliche weggeputzt.
Doch wer es schafft, Unordnung im Garten zuzulassen tut auch etwas gutes für die Natur. Zahlreiche Vögel finden einen reich gedeckten Tisch und viele Insekten ein optimales Winterquartier.
Der schönste Naturgarten nützt nichts, wenn er zum Winter hin radikal abgeräumt wird.
Stehengelassene Stängel bringen wesentlich mehr als gutgemeinte Insektenhotels. @Irmi Wilde Ecken braucht es….26. November 2024 um 20:35 Uhr #87771janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Danke @Irmi für die Erläuterungen
Hoffentlich hast du, und andere, auch nächstes Jahr wieder Erfolg.
Hätte ich nicht gedacht, dass so ein großes Wespennest im Hummelnistkasten entstehen kann.@Martha ein sehr wichtiger und guter Hinweis! Habe auch viel stehen lassen. Die Wildblumenwiese habe ich abgesenst ansonsten eigentlich alles stehen gelassen bis auf die Wege. Brennesseln werden den Winter über stehen, viele verblühte Stauden mit unzähligen Samen wie Wegwarten, Wiesen-Flockenblumen, Wilde Karden, Klebriger Salbei, Witwenblumen etc. wo sich noch immer viele Tiere unter anderem Vögel aber sicher auch Mäuse etc. bedienen.
Dazu dann Laub und Reisighaufen, viel Totholz. So bin ich mir sicher finden viele Tiere einen Platz zum Überwintern. -
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