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Horst: Test von Wachsmottensperren (Klappen)

Hallo Hummelfreunde,
ich habe 2007 zu Testzwecken an 15 Hummelnistbehältnissen (6 Holznistkästen, 4 Pappkartons, 2 Schornsteinrohre, 2 je 10 Liter Kunststoffeimer in einem Holzkasten, 1 ausgehöhlter Baumstamm), die mit Hummelvölkern belegt waren, Wachsmottensperren angebracht. U.a. 3 Einloch-/Zweiwegklappen und 12 Doppelklappen sowie 1 Holznistkasten ohne Wachsmottensperre (insgesamt 16 Völker, u.a. 7 Erdhummeln, 5 Baumhummeln, 2 Gartenhummeln, 1 Ackerhummel, 1 Wiesenhummel ).
Die Nistbehältnissen wurden teils im Frühjahr von den Königinnen selbst aufgesucht bzw. habe ich die Königinnen eingesetzt.

Erst nach Hummelsaisonende habe ich die Nester geöffnet, da immer Flugbetrieb herrschte, jedoch zwischzeitlich lediglich in den Nistraum geschaut, um Veränderungen wahrzunehmen.
Kurz vor Saisonende konnte man in einigen Nestern Wachsmottenlarven beobachten, die sich im Nistraum einspinnen wollten.
Bis 10.08.2007 hatten sich die Hummelvölker aufgelöst, bis auf das Ackerhummelvolk.

1. In dem Holznistkasten ohne Sperre (Baumhummelvolk) waren Wachsmottenlarven vorhanden, jedoch Königinnenentwicklung. Die Baumhummeln (aber auch große Erdhummelvölker) können vermutlich mit Wachsmottenlarven im Nestbereich leben, das habe ich in den Jahren vorher immer wieder festgestellt.

2. In allen 3 Nestern mit Einloch-/Zweiwegklappen (gemeinsamer Ein- und Ausgang (-2 Baum-, 1 Erdhummelvolk- ) waren Wachsmottenlarven vorhanden, ohne dass die Volkentwicklung stark darunter gelitten hätte (Königinnenentwicklung).

3. In 5 Nestern (1 Baumhummelnest, 4 Erdhummelnester) mit Doppelklappen (separater Ein- und Ausgang) waren Wachsmottenlarven vorhanden.

In allen Nestern mit Wachsmottenlarven herrschte bis Hummelsaisonende Flugbetrieb, lediglich 1 Baumhummelnest wurde bis zum Saisonende von Wachsmottenlarven fast völlig zerstört. Selbst im zerstörten Nest haben sich noch einige Zeit Arbeiterinnen und manchmal zurückkehrende Jungköniginnen aufgehalten. Die Wachsmottenlarven hatten sich am Deckel eingesponnen.
Die Anzahl der Wachsmottenlarven war sehr unterschiedlich. In einigen Nestern waren nur wenige Wachsmottenlarven vorhanden, die kaum Einfluß auf die Volkentwicklung genommen haben.

Fazit:

Von 15 Nestern mit Klappen waren in 3 Nestern mit Einloch-/Zweiwegklappen und 5 Nestern mit Doppelklappen Wachsmottenlarven vorhanden.
Die Wachsmottensperren (Klappen) bieten offensichtlich einen gewissen Schutz vor dem Eindringen von Wachsmotten, denn es gab kaum Entwicklungstörungen durch den geringen Befall mit Wachsmottenlarven in den Hummelnestern.
Mir ist es noch unerklärlich, wie die Wachsmotten die Eier in die gesicherten Nisträume legen, vermutlich erfolgt auch eine Eiablage außerhalb des Nistraumes.
Jedoch wird ein Wachsmottenbefall bei einer großen Anzahl von Nistbehältnissen in unmittelbarer Nähe (Hummelnestgeruch)stärker auftreten, als bei Einzelstellung der Nistbehältnisse.
Auch ist der Wachsmottenbefall von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich, vermutlich spielt die Umgebung auch eine Rolle. Manche Jahre hatte ich kaum Wachsmottenbefall, obwohl die Nester nicht gegen Wachsmottenbefall gesichert waren.
Bisher haben Hummeln, Hornissen und Wespen trotz Wachsmotten überlebt und so wird es vermutlich auch weiterhin sein.

Grüße
Horst

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