Hummelhäuser im Tierpark Hellabrunn München
Gemeinsam mit Kristin Böhm von der Deutschen Wildtierstiftung war ich Anfang März im Tierpark Hellabrunn um dort Hummelhäuser aufzustellen. Hierzu habe ich auch eine IR-Nistkasten-Kamera gebaut.
Vielen Dank für die tolle Zusammenarbeit an Frau Böhm von der Deutschen Wildtier Stiftung sowie Frau Siebert-Lang und Herrn Homburg vom Tierpark Hellabrunn München. Ich freue mich schon auf die hoffentlich bald ersten Hummelansiedlungen im Zoo München!
Hummellivestream im Tierpark: Hellabrunns Hummelkästen warten auf den Erstbezug!
Gastbeitrag von Kristin Böhm, Deutsche Wildtier Stiftung
Hummeln gehören sicher zu den beliebtesten Wildbienen, denn sie summen freundlich und sind plüschig. Trotzdem wissen viele Leute nur wenig über diese Tiere, etwa dass die rund 40 in Deutschland heimischen Arten zu den Bienen gehören und auch wie Honigbienen in Völkern leben. Das soll sich in diesem Jahr ändern! Gemeinsam mit der Deutschen Wildtier Stiftung und dem Tierpark Hellabrunn wollen wir im Rahmen des Wildbienenprojektes „München floriert!“ noch die Hummeln ins Rampenlicht rücken! Dazu wurden im Tierpark bereits Anfang März insgesamt 10 Hummelkästen aufgestellt. Das Besondere: Einer von ihnen soll bei erfolgreicher Besiedelung mit einer Infrarotkamera nachgerüstet werden, ein „Hummellivestream“ soll im Internet verfolgbar sein.
Jetzt ist genau die richtige Jahreszeit für die Aufstellung der Kästen, denn sobald es im zeitigen Frühling etwas wärmer wird werden die jungen Hummelköniginnen aktiv. Hummeln überwintern, anders als Honigbienen, nicht als ganzes Volk. Zum Ende des Sommers hin stirbt das gesamte Hummelvolk ab, mit Ausnahme der jungen Königinnen. Die suchen sich zum Überwintern einen geschützten Platz und gründen im Folgejahr ihr eigenes Volk. Bei dem Ort für das neue Nest haben die Königinnen hohe Ansprüche, die je nach Art leicht variieren: Die meisten bevorzugen unterirdische Hohlräume und nehmen gern alte Mäusenester an. Manche wollen aber auch hoch hinaus: So nisten Baumhummeln auch in Baumhöhlen oder Vogelnistkästen. Neben der Lage spielt auch das Interieur eine große Rolle. Für Hummeln muss es nicht nagelneu sein, vielmehr ziehen sie Altbewährtes vor. So ziehen sie mit Vorliebe in alte Mäusenester. Ein altes Hummelnest ist auch ein gutes Zeichen: Hier war schon mal jemand, ist also geeignet! Um diese heimelige Atmosphäre nachzubilden wurde neben altem Laub und Moos auch Mäuseeinstreu aus dem Hellabrunner Maushaus in die Kästen gestreut. Teile von alten Hummelnestern sorgen für den vertrauten Hummelgeruch, flauschige Kapokfasern sorgen für zusätzliches Nistmaterial.
Auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz fliegen Hummelköniginnen dicht über den Boden. Um sie zum Eingang des Hummelkastens zu „leiten“, wurde vor jedem Kasten eine kleine Rampe aus Ästen und Moos errichtet, die hinauf zum Eingangsloch führt.
Ein Team von ehrenamtlichen „Hummel-Hütern“ behält im Tierpark die Kästen im Auge. Sobald ein Kasten erfolgreich besiedelt wurde wird der einfache Deckel gegen einen Deckel mit Infrarotkamera ausgetauscht.
Wir sind gespannt auf das Hellabrunner Hummeljahr!
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- Dieses Thema hat 22 Antworten sowie 7 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 2 Jahren, 9 Monaten von Stefan aktualisiert.
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