Bulli: Wie lange beobachtet Ihr denn intensiv?
> Wie lange beobachtet Ihr denn intensiv Euren Garten?
Hallo KiGaZw,
Um den Vergleich zu haben, genau so wie letztes Jahr.
Kurze Beobachtungsgänge mit verweilen an schlecht einsehbaren Pflanzen bis zu 40 Sekunden. Dabei reduziere ich die Beobachtung einer bestimmten Pflanzgruppe, wenn sich an dieser Pflanze/Pflanzgruppe eine Hummel befindet. Sprich, eine zweite Besucherin würde ich vermutlich übersehen.
Die Methode, die im letzten Jahr im englischen Garten (Zählen der Hummeln, die sich in einer bestimmten Zeit ~10Minuten auf ein bestimmtes qadratisches Blütenareal setzten) und (in England?) bei der Suche nach Hummelnestern (beobachten eines Areals für 20 Minuten) angewendet wurde mache ich also nicht.
Nur bei der Klärung ob die Hummel in der Pachysandra ein Nest baut, habe ich länger geschaut. Ergebnis: Hat sie nicht.
Ungenauigkeiten gibt es bei meiner Methode, klar.
Im letzten Jahr waren die Apfelblüten fast täglich nass von Regen. Da ist es für mich logisch, dass die Hummeln an regengeschützteren Büschen suchten.
Interessant in diesem Zusamenhang ist, dass ich vor eine Woche etwa eine Ackerhummel aufschreckte. Sie flog mit Speed hoch in einen Apfelbaum. Dort erschreckte sich eine dickere Hummel, sodass diese vom Apfelbaum flüchtete und einen anderen Apfelbaum anflog. Das erinnterte mich ein wenig an das Verhalten von Valenzelektronen in metallischen Leitern. :-))
Ohne die Ackerhummel hätte ich die dickere Hummel in dem Baum vielleicht nicht gesehen. Für eine Bestimmung war sie jedenfalls zu weit weg.
@all
Dieses Jahr sind die Rhododendrenblüten durch die wenigen Interessentinnen so gefüllt, dass eigentlich 30 bis 40 Blüten ausreichen müssten, damit der Nektarmagen voll ist. Allerdings, so muss ich zugeben, scheinen die Blüten wenig Blütenstaub zu bieten. Und das bisschen holen sich hauptsächlich die Bienen der Stadtimker.
Am 13. beobachtete ich abends eine Gartenhummelkönigin. Die erste, die ich dieses Jahr sah. Ausgehend von den Beobachtungsgängen und einer angenommenen Sammelflugdauer von 20 Minuten, war sie auf vier Sammelflügen hintereinander an einen Rhododendron gekommen. Seitdem kam sie nicht mehr vorbei.
Am 16. sah ich etwas dickes auf Kopfhöhe auf mich zukommen. Über einem Rhododendron, der zwischen mir und dem fliegenden Objekt lag, zog es eine schnelle Schleife und flog einen Meter höher über mich hinweg. Keine Ahnung, was genau das war, aber eine Hummel wäre möglich. Anscheinend hatte das Tier nicht mit einem Hindernis gerechnet, so dass es die schnelle Schleife flog, um Höhe zu gewinnen. Ich fand das sehr interessant, weil das Tier so schnell und zielstrebig flog, wie die Hummeln letztes Jahr zwischen dem Futterspender und den Nestern. Tatsächlich sah ich kurze Zeit später ein gleich großes Tierchen aus der Gegenrichtung in 1,30 Metern über den Boden ‘rasen’ muss man sagen. Ich würde gerne daran glauben, dass das schon Vertreter der ersten Generation sind, die eine Flugroute zwischen einer sehr guten Futterquelle und dem Nest etabliert haben. Kann aber noch nicht sein.
Die erste Hornisse des Jahres sah ich gestern. Sie beguckte sich eine Ziegelwand im Pendelflug von oben bis unten. An einer Nordwand, die eine halbe Stunde zuvor noch sonnenbeschienen war. Ich vermute eine Nestsuche. Sie flog auch ums Eck, auf die Westwand. Da war es ihr vermutlich zu kalt und sie suchte wieder an der Nordwand.
Eine Erdhummelkönigin pendelte am 16. morgens immer noch im langsamen Vorbeiflug an und über den Bodendeckerpflanzen.
Gibt es einen Schwerpunkt bei der Nestsuche z. B. wenn die Sonne morgens scheint?
Jetzt gerade ist hier die 47te Stunde mit bedecktem, regnerischem und nieseligem Wetter angebrochen und es tut sich was am Rhododendron. Die Apfelblüte ist jedenfalls vorbei. Kastanien stehen hier im Umkreis, dürften aber so langsam durchnässt sein.
In Stunde 43 waren zwei Königinnen am Rhododendron. Eine – ich denke, dass es die war, der ich vor einigen Tagen im Wege stand – verließ den R. auf oben beschriebener Route so langsam, dass ich ihre Streifen während des Fluges aus sieben Metern Entfernung erkennen konnte. Allerdings weiß ich nicht, ob Erd- oder Gartenhummel oder eine ähnliche Spezies. Die andere Königin war ziemlich sicher eine Erdhummelkönigin. Sie war so voll mit Nektar, dass sie Mühe hatte sich an den Blüten festzuhalten und auch mal zu Boden fiel. Dann war noch eine Ackerhummelarbeiterin dran. Ackerhummeln haben hier also schon Nachwuchs.
Die letzten Rundgänge waren wieder tote Hose. Den Bienen ist’s bei 14 Grad anscheinend noch zu kalt.
VG
PS: Alle Artenbestimmungen sind bei mir natürlich nur mit Vorbehalt. Ich töte die Hummis nicht, um sie genau bestimmen zu können, und meine Kamera ist nicht die beste. Dunkle Hummel vor weißen Blüten ist für jede Kamera eine schwierige Aufgabe.
Themenübersicht öffnen: Wie lange beobachtet Ihr denn intensiv?