Wachsmotten 2020
- Dieses Thema hat 145 Antworten sowie 22 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 4 Jahren, 3 Monaten von gingillinos aktualisiert.
-
AutorBeiträge
-
19. Juni 2020 um 18:26 Uhr #47724MarylouForenmitglied
- DE 41363
- 61 m
„Da das Volk für dieses Jahr „durch“ ist, überlasse ich es den Motten!“
Ich bin schlichtweg entsetzt über diese Einstellung. Hummelkästen sind KEINE Natur!
Ich wiederhole nochmal, was ich gestern in einem anderen Thread geschrieben habe:
Wenn wir Hummelkästen aufstellen, übernehmen wir auch die Verantwortung und Fürsorge für das Hummelvolk. Es ist dann nicht „Natur“, sondern einfach nur schäbig und auch Bequemlichkeit, die übrig gebliebenen Hummeln den Wachsmottenlarven und deren Gespinsten zu überlassen. Die Hummeln verstricken sich darin und gehen elend zugrunde.
Das Wort „Natur“ in diesem Zusammenhang wird inzwischen arg überstrapaziert.@Peter P Ganz prima!!! Ich freue mich sehr für Dein (bis jetzt noch Mini-)Ackerhummelvolk!
19. Juni 2020 um 19:03 Uhr #47726MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@Peter P Das freut mich auch sehr, wenn die Königin noch da ist, ist auch immer noch Hoffnung.
War der Nestgeruch für die Motte bereits vorher wahrnehmbar, und das scheint bei Dir der Fall zu sein, ist die Anwendung von Lavendel nicht mehr effektiv. Das muss man schon so sehen.Wünsche Dir noch viel Erfolg mit der neuen Nestgründung.
19. Juni 2020 um 19:08 Uhr #47727MichaelWyForenmitgliedHallo Marylou,
was würdest Du denn für ein Vorgehen bei einem Nest empfehlen, wo die Geschlechtstiere ausgeflogen und der Rest des Nestes stark von Wachsmotten befallen ist? Meiner Meinung nach würde nur eine Beräumung, neuer Karton, Behandlung mit BT und Neuaufbau des Nestes helfen – ich wüsste aber nicht was das bei einem Erdhummelvolk um diese Jahreszeit bringen soll. Zumal BT ja nicht nur gegen Wachsmotten sondern gegen alle Arten von Schmetterlingsraupen wirkt und ich das nur „im Notfall“, d.h. beim Befall eines Nestes, welches sich in Entwicklung befindet, einsetzen würde.
Ich bin aber für sinnvolle Vorschläge immer offen.
Viele Grüße,
Michael.
Edit: gerade nochmal belesen: http://www.wildbienen.de/hus-wmo1.htm
Wenn auf dem Höhepunkt der Volksentwicklung die Geschlechtstiere (Jungköniginnen und Drohnen) schlüpfen, ist eine Behandlung nicht mehr nötig
Edit 2: PS: mir tut es auch weh zu sehen, wie das Nest, was sich in Monaten entwickelt hat (hab gerade nochmal nachgeschaut, das Nest war seit Mitte April besiedelt) innerhalb von wenigen Tagen zerstört wird.
19. Juni 2020 um 19:57 Uhr #47728MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
Die Menschheit ist verpflichtet, Tiere und Vegetation zu schützen aber sie sollte nicht in natürliche Vorgänge der Natur einzugreifen.
Wie bereits gesagt wurde, wenn die letzten Jungköniginnen das Nest verlassen haben, bricht das Nest natürlicherweise zusammen. Vielleicht überleben ein paar Arbeiterinnen, aber auch die werden sterben müssen. Man könnte das Nest von den Raupen säubern und den Vögeln verfüttern.Die Natur kann nach unseren Vorstellungen grausam sein. Was ist denn, wenn die Altkönigin z.B. verjagt oder getötet wird? Dann „regieren“ andere und die alte Brut der Königin wird „entsorgt“. Auch schrecklich.
Ich glaube wir müssen lernen, die Richtlinien, welche die Natur aufgestellt hat, zu akzeptieren und nicht erwarten dass wir, als die überlegene Spezies, alles eingreifend regulieren können.
19. Juni 2020 um 20:03 Uhr #47729Peter PForenmitgliedMartha, möchtest Du damit sagen, dass die Motten sich den Kasten „gemerkt“ haben und trotz Lavendel wiederkommen? Ich habe alle Motten die ich finden könnte gerötet und auch alle Raupen entfernt. Im schlimmsten Fall ist irgendwo noch ein Ei geblieben und es schlüpft eine neue Raupe. Wie soll ich jetzt vorgehen? Ich möchte auch nicht jeden Tag die Königin stören und im Nest rumwühlen, die Dame hatte wirklich schon genug Stress
19. Juni 2020 um 20:23 Uhr #47730MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@Peter P Du verwendest weiterhin Lavendelöl und lässt die Königin in Ruhe.
Beobachte die Aus-/Einflüge und sollte es noch mehr Arbeiterinnen geben, musst Du wieder kontrollieren.
Sollten wieder Motten da sein, musst Du Bt spritzen. Garantie gibt es nicht.19. Juni 2020 um 20:28 Uhr #47732StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallo @Peter P: Wenn Du die Mottenlarven raus hast, dann würde ich pauschal mit BT behandeln sofern noch keine Geschlechtstiere abgeflogen sind.
Grüße Stefan
19. Juni 2020 um 20:30 Uhr #47733Peter PForenmitgliedDanke Euch für die Tipps!
19. Juni 2020 um 20:52 Uhr #47736MarylouForenmitglied- DE 41363
- 61 m
@MichaelWy Meine Empfehlung würde genauso lauten, wie Du schon selbst beschrieben hast.
Es stellt sich mir nicht die Frage, ob das „sinnvoll“ ist nach dem Ausflug der Jungköniginnen.
Die jetzigen Sammlerinnen/Arbeiterinnen waren immerhin gut genug dafür, mit sorgfältiger Brutpflege und reichlicher Nahrung die Entwicklung der künftigen Jungköniginnen erfolgreich voranzutreiben. Nahrung kam auch dann noch, als die Jungköniginnen schon flogen und öfter ins Nest zum Weiterfuttern zurückkamen.
Wenn man das Nest/Innenkasten mit Bt nicht früh genug im Kleinstlarvenstadium der Wachsmotten eingesprüht hat, sollte man jetzt zumindest die übrig gebliebenen Hummeln retten und die Wachsmottenlarven vernichten.
19. Juni 2020 um 22:38 Uhr #47740Peter PForenmitglied@Stefan, ich werde das Nest prophylaktisch mit BT behandeln. Kannst Du mir die optimale Mischung Pulver/Wasser für ein sehr kleines Nest geben? Ich denke 2-3 Pumpstöße müssten für die Größe des Nestes ausreichen.
19. Juni 2020 um 23:09 Uhr #47742MichaelWyForenmitgliedWir haben heute Abend entschieden, doch etwas zu unternehmen. Ich denke zwar nicht, dass das für das Nest noch sinnvoll ist, habe mich aber trotzdem aus zwei Gründen entschieden. Zum einen die Thematik der massenhaften Vermehrung der Wachsmotten durch Zuchthummeln. Zum anderen, um zu lernen, und im Ernstfall besser zu wissen, wie ich ein befallenes Nest retten kann.
Allerdings bin ich für Tipps dankbar.
Ich habe mich für folgendes Vorgehen entschieden. Als erstes habe ich gewartet bis es dunkel ist und die meisten Hummeln im Kasten. Dann habe ich den Eingang verschlossen und den Kasten erst einmal auf die Wiese gestellt, wo Platz ist und für Beleuchtung gesorgt.
Als Nächstes habe ich den Einlaufschlauch aus dem Karton gezogen, zugehalten und den Karton komplett in eine verschließbare Kiste gestellt und den Deckel zugemacht. Gerade mal eine handvoll Hummeln haben mich da umschwirrt.
Nun habe ich das Hummelhaus gründlich gereinigt, mit Isopropanol innen und außen abgewaschen und nochmal mit kochendem Wasser nachgespühlt.
Anschließend habe ich die Schwachstelle beseitigt (d.h. ein abnehmbares Insektenschutzgitter unter dem Deckel eingezogen und die Dichtungen erneuert), gleich noch eine Vorbaubelüftung eingebaut und einen neuen Karton eigesetzt.
Das Haus steht nun wieder (leer) an Ort und Stelle, so dass Rückkehrerinnen morgen früh wieder hinein finden sollten. Morgen, wenn es wieder warm genug zum Trockenen ist behandle ich es noch mit BT.
Nun ist die Frage, wie mit dem restlichen Nest zu verfahren ist. Ich würde erst einmal in die Kiste ein Loch machen (oder den Deckel auf) und in die Nähe des alten Hauses stellen – da sollten ja schon einige (viele?) wieder zurückfliegen. Dann würde ich vorsichtig das Nest zerlegen und alle Hummeln die ich finde (hoffentlich incl. Königin) rüber setzen. Wie sollte ich mit Waben etc. verfahren? Baut das Volk neue oder sollte ich möglichst viel davon übernehmen?
Viele Grüße,
Michael.
PS: Hab ein Bild angehangen, die lagen unten im Kasten. Gehören die zu den Wachsmotten oder sind das andere Maden?
20. Juni 2020 um 08:12 Uhr #47750Hummelfreund FranzForenmitglied- DE 46487
- 22 m
@Martha wenn du meine Beiträge gelesenen hättest, dann wusstest du was ich mit „grillen“ meine .?
L.G Franz
20. Juni 2020 um 08:46 Uhr #47754MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@Franz Klar, habe ich gelesen, war in meinem Beitrag auch etwas Spass dabei, sorry ?
20. Juni 2020 um 10:23 Uhr #47766MarylouForenmitglied- DE 41363
- 61 m
@MichaelWy Das Nest/die Waben sind das „Zuhause“, der Hummelkasten gehört lediglich zur vertrauten Umgebung. Die Hummeln werden zwar in den Hummelkasten fliegen, dort aber nicht ihr Nest/Waben vorfinden. Daher bitte so vorgehen: Erst das Nest/die Waben von sichtbaren Wachsmottenlarven befreien. Zum Ablesen ist eine lange Pinzette o.ä. geeignet.
Helle Kleidung hierbei beugt Stichen vor, Imkerschutz wäre auch nicht verkehrt. Die Hummeln werden sehr aufgeregt sein und versuchen, ihr Nest zu verteidigen.Vorher den neuen Karton im Hummelkasten mit frischer Einstreu bis zum unteren Ende des Einlaufschlauches füllen. Ca. 10 cm hinter dem Einlaufschlauch mit der Faust eine Kuhle in die Einstreu drücken/formen. In diese Kuhle 1-2 Sprühstöße Bt geben (Glasreinigerflasche mit Zerstäuber o.ä.). Dann das „gereinigte“ Nest/Waben vorsichtig und möglichst zusammenhängend in die Kuhle betten (bitte ebenfalls Vorsicht wegen der gefüllten Nektartöpfchen, die auslaufen können). Auf das Nest/Waben nochmal 1-2 Sprühstöße Bt. geben. Etwas zerzupftes Kapok kannst Du auch noch mit in den Karton legen. Dann sollte wieder alles im grünen Bereich sein. Die Hummeln reparieren anschließend eventuelle Beschädigungen ihres Nestes/Waben.
Die dunklen Puppen sehen nach Fliegen aus, die ebenfalls entfernt werden müssen, hast Du aber sicher schon getan.
20. Juni 2020 um 15:40 Uhr #47778PelzfliegerHat sich einiges getan hier.
Peter P: du Glückspilz, es scheint zu klappen dass noch ein kleines Volk entsteht. super
Marylou. ich denke wie Du. Wir sprechen das Thema jedes Jahr an. Der Kasten ist definitif nicht Natur, noch dazu wenn manche Königin eingesetzt ist. Natürlich ists auch nicht, wenn zig Hummelvölker in nächster Nähe existieren und bestimmt mega viele Duftstoffe in die Luft setzen.
Gehe sogar noch weiter und frage: wo bitte finden die Hummel noch Natur?: Über mir ist ein Garten mit Rasen und Thuja/Lorbeerhecke. Gleich daneben eine riesige Wiese auf der allerdings der Rasenroboter spazieren fährt. Links von mir: Rasen und ein kleiner Streifen mit Blumen, jede Menge kugelförmigen Buchs usw.
Mein Garten: würde ich ihn der Natur überlassen hätte ich Quecke, Brombeer/Weisdorn Gestrüb und Giersch. Die dominanten Arten bekämpfe ich und erlange so eine Vielfalt. Also, mit Natur ists nicht weit her. Den Waschbär lasse ich auch nicht mehr heran. Entweder „pflege“ ich meine Hummeln, oder ich lasse es.
So ist es. Schon lnge haben die wachsmotten kein Nest mehr aufgefressen. früher, wenn ich nur noch ne gespinstkugel mit Motten hatte hab ich sie verbrannt. Hatten sich die Motte verpuppt, schön nebeneinander hab ich den Cutter eingesetzt. Über die Reste haben sich die Kohlmeisen gefreut.
was natürlich ein Aspekt ist, dass die Wachsmotte eine Art ist, die man durch die Hummeln fördern kann. wenn man ihnen das alte Nest überlässt. Würde ich machen, wenn diese Motten nicht immer so früh kämen und die Geschlechtstiere auffressen.
-
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.