Wachsmotten zerstören Steinhummelnest vollständig

Tja, das nennt man dann wohl „Natur“. Haus Nummer 4, da war dieses Jahr echt was geboten.

Haus 4 ist ein „Indoor-Haus“. Der Eingang liegt außerhalb der Gartenhütte, das Haus selbst innerhalb. (*1)

Ende März siedelte ich dort eine Erdhummel an. Die flog fleißig mit Pollen ein, etwa zwei Wochen lang. Dann kam Mitte Mai ein wahrer Königinnenschwarm an Steinhummeln auf meine Hummelhäuser zu, Rückkehrerinnen die mich ganz schön Nerven gekostet haben. Denn sie konnten anscheinend alle noch mit der Hummelklappe umgehen und so störten sie bereits brütende Hummeln in vergebenen Häusern. Auch Baumhummeln kamen hier an einem Tag in großer Menge, da war was los.

In besagtem Haus Nummer 4 waren irgend wann mal 2 Baumhummeln und eine riesige Steinhummel gleichzeitig drin.

Überlebt hatte das nur die große Steinhummelkönigin, aber sie brütete Wochen lang und hatte nur ca. zwei winzige Arbeiterinnen. Ich begann sie im Haus per Legostein zu füttern, was sie nach einigen Tagen dann auch an nahm. Eine zweite, wesentlich größere Generation schlüpfte und eine dritte normal große. Da war ich guter Hoffnung.

Obwohl ich das Haus täglich öffnen musste, wusste ich bis zum Schluss nicht genau wo sich das Nest befand. Den Eingang konnte man gut erkennen, aber durch den Umstand dass in dem Haus bereits vorher drei Hummelköniginnen ihr Glück versuchten war dort alles ziemlich verbaut. Und weil das Nest so schwach war, wollte ich nicht stören. Auch ist es dieses Jahr entweder extrem heiß oder extrem kalt gewesen bisher. Kein guter Zeitpunkt um unnötig herum zu wühlen. Auch sah ich keinen Grund dazu. Die Hummelklappe war schon längst zu.

Und heute beim füttern machte ich leider eine grausame Entdeckung: Wachsmotten. Etwa 3cm lang, ungefähr 10 Stück. Wachsmotten verstecken sich sofort bei nur der geringsten Störung, die waren einfach immer schneller als ich.

Ich beschloss das Nest umzusiedeln. Einen „hummelfertigen“ Karton mit Nistmaterial habe ich für diese Zwecke immer parat.

Also löste ich den Karton aus dem Haus und entfernte den Schlauch. Im Schlauch verblieben noch etwa 2-3 Hummeln die laut protestierten.

Ich ging mit dem Karton aus der Gartenhütte um besseres Licht zu haben. Dort „zerpflückte“ ich sehr sehr vorsichtig das Nest. Aber es war schon zu spät. Nur zwei Arbeiterinnen waren noch drin. Das Nest komplett und faktisch rückstandsfrei aufgefressen von Wachsmotten. Die Königin fand ich auch nicht. Keine toten Hummeln, nichts. (*2)

In der schwachen Hoffnung, dass sich die Königin im Schlauch verschanzt hat (warum sollte sie das tun?) habe ich die verbleibenden 2 Hummeln in meine Hand gesetzt und in das komplett neue Haus umgesiedelt. Sind wohl jetzt noch 5 Steinhummeln. Eine gefüllten Legostein habe ich auch dazu gegeben.

Schade, das war es dann wohl. Morgen werde ich da noch einmal nachsehen. Mit viel Glück ist die Königin ja doch noch da. Aber selbst wenn, dann wird die wohl nicht mehr „von vorne anfangen“. Leider habe ich kein zweites Steinhummelnest von dem ich für diesen Fall etwas Brut „ausleihen“ hätte können.

(*1): Hier auf dem Foto ist die Klappe Anfang April noch leicht geöffnet.

(*2): Als ich eine weitere Wachsdecke hoch hob, sah ich sie wieder. Diese Biester!

Stefan

Über Stefan

Töging am Inn (Südostbayern), 398m

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