Bulli: Zufütterung – Was ist ein Laborduranglas?
Das Laborduranglas hat verschiedene Bezeichnungen:
– Zentrifugenglas mit Gewinde und Schraubkappe, nach DIN 58970 (Teil 2)
– Schraubglas mit Rundboden
– Rundbodenglas nach DIN 58970 (Teil 2)
– Gewindeglas mit Rundboden
– Schraubgewindeglas mit Rundboden
Empfohlene Glassorte:
– Duran(R) / Boro 3.3
@Michel
Mich überrascht, dass das Laborduranglas schneller angenommen wird als Legosteine.
Bei dem Laborduranglas kann man vieles falsch machen. Ich habe mal versucht die Packung einer Vanilleschote zu benutzen. Die ist aus Kunststoff, so dass das Loch einfach eingebrannt oder gebohrt werden kann. Es funktionierte zuerst, aber nach einigen Stunden fing diese Version an zu tröpfeln. Ich erkläre mir das so, dass zu Anfang ein wenig Feuchtigkeit am Stopfen war (kein Schraubverschluss), die durch ihre Oberflächenspannung feinste Öffnungen um den Stopfen verschloss. Irgendwann war die Feuchtigkeit weg getrocknet und dann konnte die Luft nachströmen.
Auch sind Reagenzgläser mit Korkstopfen ungeeignet.
Selbst in Schraubkappen können PE-Scheiben oder Zellstoff-/Pappdichtungen eingebaut sein, die Luft durchlassen.
Außerdem lecken die Labordurangläser, wenn die Temperatur steigt. Die Luftblase dehnt sich aus und drückt die Flüssigkeit aus der Öffnung. Im oberirdischen Nistkasten steigt die Temperatur rund 10-14 Stunden lang an. In der anderen Zeit wird Luft in das Laborduranglas gezogen.
Bei 10 ml Luftblasengröße und einem Temperaturanstieg über den Tag von 12 Grad, pumpt der Wärmeausdehnungskoeffizient ca. 0,4 ml Zuckerwasser aus dem Laborduranglas.
Diese Theorie ist für Hummelfreunde zu trocken, so dass E. von Hagen lediglich empfiehlt einen Legostein unter das Laborduranglas zu stellen, um diese Tropfen aufzufangen (Hagen Aichhorn 2014:167).
Wenn die Königin das Laborduranglas gefunden hat, wird sie die 0,4 ml verbrauchen, bevor sie raus suppen.
Ist die Luftblase aber 20 ml groß, suppt vermtl. zu viel Zuckerwasser heraus für eine Königin.
Darum empfiehlt E. von Hagen zuerst Legosteine zu verwenden und erst später in der sozialen Phase des Nestes die Labordurangläser zu nutzen.
Eventuell kann flüssigkeitsliebendes Nistmaterial durch Kapillareffekte Flüssigkeit heraus saugen. Aber das wäre zu prüfen.
Nun ist der Text doch ein bisschen lang geworden.
Viele Grüße
Bulli
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