Kuriose Beobachtungen

Tja so ist das als Hummelfreund, meine Nachbarn halten mich verrückt weil ich nach der Arbeit Stunden lang mit einer Klorolle in meinem Garten „spazieren“ gehe. Aber das ist mir egal. Denn ich mache dabei Beobachtungen, die der „normale Mensch“ nicht macht, wenn ich versuche den dicken Brummern, genannt Hummeln, ein sicheres Zuhause zu geben.

Rückkehrerin Wiesenhummel:
Am 25.03. dieses Jahres war hier schönes Wetter. Ich habe eine Wiesenhummel aktiv eingesetzt. Die machte aber keinen Orientierungsflug, sondern flog von einem Haus schnurstracks zum anderen. Das ging fast 14 Tage so. 4 Häuser waren von ihr alleine Besetzt. Danach flog sie eine Woche lang nur noch in ein Haus. Danach habe ich sie nicht mehr gesehen, eine Baumhummel übernahm das Nest.

Erdhummel:
Ich konnte am 05.04. eine Erdhummel aktiv ansiedeln. So einen schönen Orientierungsflug hatte ich bisher noch nie gesehen. Sie war täglich mehrmals zu sehen, fiel besonders dadurch auf, dass sie immer vor der Heimkehr mehrmals um das Haus kreiste, bevor sie einflog. Leider habe ich sie seit einer Woche nicht mehr gesehen. In das Einflugsloch gespreizte Grashalme blieben scheinbar unberührt. Schade. Sie „war“ ein riesengroßes Exemplar. Die größte, die ich heuer gesehen habe. Sehr schade.

Deshalb öffnete ich heute den Deckel und bekam das hier zu sehen:

Die hatte den kompletten Innenausbau umgestaltet. Eigentlich war außen rundum Moos aufgestapelt als „Kranz“. In der Mitte etwas Kleintierstreu aus Holz, und oben luftig Kapok schwebend halbhoch feinst zerzupft. Die Erdhummeldame hat das Kleintierstreu im ganzen Karton verteilt, so dass vom Moos fast nichts mehr zu sehen ist. Kapok hat sie „komprimiert“ und komplett ohne Ausnahme in eine Ecke verfrachtet und dort zu einem Berg aufgetürmt, gepresst. Was für eine Arbeit!!!

Der stabile Kapokturm ist geschätzt 8 cm groß. Auf den „Gipfel“ hat sei ein etwa 9mm im Durchmesser Honigtöpfchen gebaut und etwa 2 cm daneben die ersten beiden Larvenwiegen.

Der Einlaufschlauch war fast voll mit Kapok, den habe ich „geputzt“.

Schade dachte ich mir und verschloss den Kasten wieder ohne etwas zu zerstören. Danach öffnete ich den Vorbau und sah darin eine tote Erdhummel. Obwohl sie nicht so groß war wie ich sie in Erinnerung hatte dachte ich mir: Alles klar, das ist sie. Schade. Naja. ich habe sie entfernt.

Ich saß noch weitere 2 Stunden vor den Häusern und nichts war los, null. Gegen 20 Uhr dann, es dämmerte schon, brummte es laut und wer kam? Genau: Diese wirklich sehr große Erdhummel. Sie ist also doch noch da! Sie flog zwei mal ums Haus und zielsicher landete sie – schwerstbeladen – am Eingang.

Stefan

Über Stefan

Töging am Inn (Südostbayern), 398m

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