susanne: ähnlich bei meinen Baumhummeln
> > Hallo Angelika,
ich mache hier ja im Schulbiologiezentrum ab und an einen Hummelvormittag mit Kindern und Eltern.
Meist bin ich erstaunt, was alles neu ist. Es kommt immer ganz gut an, wenn man das, was die Leute selber schon wissen und für „typisch Hummel“ halten, mit Neuem verbindet. Also z.B. das Hummeln dick sind mit ihrer Sammeltechnik an schwer zu öffnenden Blüten verbindet, für die Bienen nicht genug Gewicht zum Öffnen haben.
Überhaupt ist es gut, wenn man mehrere Blütenformen zeigt, an die die Hummeln speziell angepasst sind. Also Lippenblütler, die aufgestemmt werden, Fingerhut, in dem die ganze Hummel verschwindet und vielleicht Tomaten oder Mohn für das Vibrationssammeln. Die verschiedenen Rüssellängen kann man sehr gut anhand der angestochenen Blüten (Beinwell, Akelei) erläutern oder mit Rittersporn zeigen, wie die Hummel ihren ganzen Rüssel ausfährt. Besonders gut sieht man das bei hellen Blüten. Sonst sind Stockrosen und Disteln auch toll, weil die kleinen Hauptdarsteller da schön lange sitzen bleiben.
Wenn man erklärt, dass die Hummel in den Tropen fehlt und dafür bis in den hohen Norden vorkommt weil sie eine eigene Heizung und den dichten Pelz hat, finden die meisten besonders das Heizungsprinzip spannend. Dass sie deswegen sehr früh im Jahr und am Tage auch sehr früh und spätabends fliegen, sensibilisiert auch nochmal hinsichtlich des „bienenungefährlichen“ Ausbringens von Spritzmitteln in den Abendstunden.
Wenn Du den Jahreslauf den Nestes schilderst und das in Verbindung mit der unterschiedlichen Größe der Hummeln übers Jahr bringts, gibts auch meist einen aha-Effekt. Denn das haben allo schon mal bemerkt.
Naja, und die ganze Nummer von der Friedlichkeit der Hummeln und ihrem Desintersse an Pflaumenkuchen geb ich natürlich auch immer noch mit bei.
Wenn der Nabu dabei ist, fände ich es auch gut, wenn Du bei den Nisthilfen darauf hinweist, dass selbst gebastelte Erdeinbaukästen meist mehr schaden als nützen. Auf einigen Nabu-Regionalseiten sind die Dinger immer noch im Sortiment trotz der damit verbundenen Gefahren durch Flutung des Nestes und mangelnde Kontrollmöglichkeiten. Wer unbedingt einen Erdeinbaukasten haben will, sollte sich also ein Profiexemplar kaufen und den richtigen, hoch liegenden Standort wählen.
Wenn Du verschiedene Hummelarten zeigen kannst, beeindruckt das auch meist den Laien. Besonders Ackerhummeln erkennen viele gar nicht als hummeln, weil sie nur die Borussia-Hummeln kennen.
Ich wünsch Dir viel Spaß mit Deiner exkursion im heimischen Biotop.
Lieben Gruß von
Susanne
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