Angelika L.: Biensterben durch Wespen?
Tatsächlich gab es in diesem Jahr besonders viele Wespen. Durch die sehr gute Frühjahrsentwicklung wegen des schönen Wetters konnten sich die Wespen sehr gut vermehren, es kamen mehr Wespenköniginnen in der Nestgründungsphase durch und gerade die Arten Deutsche und Gemeine Wespe, um die es hier geht, haben sehr große Völker gebildet.
Alljährlich ab August, wenn diese beiden Arten aus verschiedenen Gründen auch uns Menschen lästig werden, versuchen sie auch auf der Suche nach süßen Kohlehydraten in die Bienenstöcke einzudringen, um an den Honig zu kommen. Dabei gibt es jährlich Schwankungen bei der Vielzahl der Räuber, in diesem Jahr gab es eben ein gutes Wespenjahr.
Aber – (!) es gelingt den Wespen nur bei schwachen Völkern einzudringen und die Völker derart zu schädigen. Die Völker gehen nicht an den angreifenden Wespen ein, sondern weil sie im Vorfeld schon geschwächt waren, in den meisten Fällen durch die Varroa, die ebenfalls einen guten Entwicklungsschub in diesem Jahr hatten. Denn nicht nur den Wespen ging es gut, auch die Bienenvölker hatten einen frühen Start und dementsprechend die Varroa auch. Wer als Imker da nicht auf der Hut war, hatte geschwächte Völker.
Auch bei mir gab es massenhaft Wespen, soviele habe ich noch nie bei meinen Völkern gesehen. Am Sonnenwachsschmelzer, (dort werden Altwaben ausgeschmolzen) hingen regelrechte Wespentrauben, die durch den Wachs- und Honigduft angelockt wurden.
Aber meine Völker und auch meine Ableger waren stark genug, sich zu wehren. Wichtig ist, das Flugloch der Bienen nur bleistiftgroß einzuengen, sodass nur eine Biene hindurch kann. Dann gelingt es den Bienen, ihr Flugloch zu verteidigen. Übrigens: Nicht eine Wespe hat mich gestochen, trotz meiner Arbeiten an den Bienen und am Sonnenwachsschmelzer.
Hat man geschwächte Völker, sollte man sie aus dem Flugkreis bringen.
fg Angelika
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