Vögel füttern das ganze Jahr
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AutorBeiträge
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15. Oktober 2020 um 15:26 Uhr #50829Anonym
Liebe Hummelfreunde,
den Erfahrungsaustausch zum Vogelfüttern im Garten finde ich sehr anregend und interessant. Insbesondere die Meinung, übers ganze Jahr zu füttern bejahe ich entschieden. Nichtsdestotrotz musste ich wiederholt die Erfahrung machen, dass Meisen, die ich per Fütterung in unseren Garten locke (sie besiedeln auch alljährlich die aufgestellten Kästchen), ein Interesse an meinen Hummeln zeigen. Der Schaden hält sich bei mir in Grenzen und ich schließe mich der Meinung an, dass es übertrieben wäre, Meisen aus unseren Gärten zu vertreiben, doch es wäre interessant zu erfahren, ob jemand schon mal die Erfahrung gemacht hat, dass eine Hummelnestausbeutung durch Meisen das Nest gefährdet oder sogar vernichtet hat. Bislang haben sich bei mir nur die Kohlmeisen dreist verhalten. Über ein übergreifend negatives feedback würde ich mich im Interesse meiner Meisen und Hummeln sehr freuen.
Herzlichen Dank und Gruß von František.
P.S.: Meine Erfahrung: https://youtu.be/bEAYMgypgMk15. Oktober 2020 um 16:40 Uhr #50830MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@Frantisek Kohlmeisen sind dafür bekannt, liebenswürdige Diebinnen an Hummelkästen zu sein. Besonders im Frühjahr, wenn sie Junge zu versorgen haben, können sie schon Schaden anrichten. Auch Königinnen sind durch sie gefährdet. Wenn die Kästen besetzt sind, lege ich ein Gitter über den Kasten. Die Hummeln kommen damit gut zu Recht und die Meisen haben das Nachsehen. Zusätzlich versuche ich, sie mit Futter, besonders mit Mehlwürmern, von den Kästen wegzulocken. Mehlwürmer deshalb, weil die jungen Vögel lebend Futter brauchen. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.
15. Oktober 2020 um 17:06 Uhr #50832StefanAdminBeitragsersteller- DE 84513
- 398 m
Hallo zusammen!
Ja, Kohlmeisen sind fleißig und sehr schlau! Auch ich versuche sie in der Brutzeit mit Mehlwürmern abzulenken.
@frantisek-kuklik: Tolle Aufnahmen!
15. Oktober 2020 um 19:13 Uhr #50835DorisForenmitglied- DE 39624
- 38 m ü. NHN
Ich habe vor meinem Hummelstand ein Netz gespannt, 2×2 cm Maschenweite. Den Hummeln macht es nichts aus, sie fliegen hindurch. Das schützt vor den Meisen und anderen Räubern recht gut.
Meine Bodenkästen werden auch seitlich durch solch ein Netz geschützt. Auch das funktioniert gut. Gerade wenn die ersten Königinnen ihr neues Domizil besiedeln ist deren Schutz besonders wichtig.
13. März 2022 um 14:53 Uhr #67646StefanAdminBeitragsersteller- DE 84513
- 398 m
Hallo zusammen!
Diesen Winter habe ich über 100 kg gehackte Sonnenblumenkerne und ähnliches verfüttert. Ich habe mich auch diese Saison jetzt wieder mit Futter eingedeckt, sackweise Körnerfutter, Rosinen und Mehlwürmer und vor allem Fettknödel stehen bereit.
Die ersten Stare sind schon hier, bin gespannt wann die Spatzen und Meisen auf Fettnahrung umstellen, dann geht endlich die Brutzeit los und es gibt viel zu beobachten!
13. März 2022 um 21:03 Uhr #67663ChristianForenmitglied- A-4800, 4851
- 420, 510 m
@ Stefan – hab auch ungefähr diese Menge an Sonnenblumenkerne an die Vögel verfüttert. Überlege, noch weitere große Säcke zuzukaufen. Wichtiger ist: Gestern habe ich aber wieder eine größere Menge Meisenknödel erworben. Der Grund hängt mit „meinen“ Hummeln zusammen. In nur wenigen Tagen der Schlechtwetterphase Mai/Juni 2021 sind 9 von 10 Hummelköniginnen verschwunden, und in Verdacht habe ich Vögel, die da natürlich dringend Nahrung (für die Jungen) brauchten. Leider gab es zu dieser Zeit keine Meisenknödel mehr zu kaufen, daher die Vorratshaltung. Würde ich allen Hummelfreunden empfehlen…
13. März 2022 um 22:39 Uhr #67665StefanAdminBeitragsersteller- DE 84513
- 398 m
Ich hab mich auch mit Fettknödel (=Meisenknödel) eingedeckt. In der Brutzeit von Spatzen & Co. sind die am wichtigsten!
13. März 2022 um 22:51 Uhr #67666MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
Trotz Fütterung holen sich Vögel, die auf Insekten spezialisiert sind, ab und zu lebende Nahrung, weil sie für die Aufzucht der Jungen solche brauchen.
14. März 2022 um 10:43 Uhr #67669BulliForenmitglied@Stefan
Du schriebst:
> Die ersten Stare sind schon hier, bin gespannt wann die Spatzen und Meisen
> auf Fettnahrung umstellen, dann geht endlich die Brutzeit los […]!Bisher dachte ich die Meisen stellen auf Proteinfutter um, wenn die Brutzeit kommt. Naja, hier gibt’s so viele Haushalte, die füttern … .
Nur eine Frage zur Klarstellung:
Im Winter Kohlenhydrate, beim Eier legen Fettfutter und bei der Aufzucht Proteinfutter?VG Bulli
14. März 2022 um 10:53 Uhr #67670StefanAdminBeitragsersteller- DE 84513
- 398 m
Noch einfacher: Im Winter Körner, in der Brutzeit Fett. Fett wird wegen der erhöhten Flugaktivität gebraucht. Vögel können dieses Fett sofort in Energie umwandeln.
Während der Brutzeit verbrauche ich hier bis zu 10 Meisenknödel am Tag. Im Winter reicht diese Menge mehrere Wochen.
In der Regel fressen Vögel an der Futterstelle für sich selbst, um dann Energie für das eigentliche Futtersammeln für den Nachwuchs zu haben. Man muss sich also keine Sorgen machen dass der Nachwuchs irgendwie einseitig ernährt werden würde.
14. März 2022 um 14:19 Uhr #67675MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
Etwa 40% der Brutvogelarten ernähren sich fast ausschliesslich von Insekten. Weitere 25% haben eine gemischte Diät, ziehen ihre Jungen aber vorwiegend mit Insekten auf, wie der Buchfink. (Diese Angaben habe ich mal von einer Vogelwarte erhalten).
Deshalb ist das Beifutter von lebenden Mehlwürmer sicher sinnvoll. Die Vögel, – Tiere ganz allgemein -, wissen instinktiv was ihnen bekommt und was nicht. Hier sorgt die Natur sehr gut für sich selbst – jedenfalls in der Regel.
Das oberste Gebot für den Schutz der Vogelwelt ist aber die Erhaltung einer gesunden, reichhaltigen Umwelt.
Ganz wichtig sind auch Wasserstellen, zum Baden und zum Trinken, und dies zu allen Jahreszeiten, wie dies Stefan bereits erwähnt hat.
19. März 2023 um 09:45 Uhr #76251FrankForenmitglied- 199 m
Ich möchte auf Grund des Beginns der Brutzeit bei unseren gefiederten Freunden mal darauf hinweisen, dass eine Ganzjahresfütterung für die Brut absolut gefährlich ist. Im letzten Jahr, hat es die bei mir zuletzt geschlüpfte Blaumeise nicht geschafft.
Sie wurde auf Grund fehlender Insekten mit Erdnussbruch gefüttert, welchen sie nicht verdauen können. Keine Ahnung, wo die Altvögel den Erdnussbruch her hatten.
In diesem Jahr werde ich lebende Buffalowürmer zufüttern. (die bitte auch nur für Meisen oder Rotschwänze)Hier mal noch der Link, wo ich dieses geballte Wissen gefunden habe.
Zitat Kirstin Zoller:
„….und bitte denkt daran:
bald beginnt die Brutzeit – dann bitte keine Nüsse, Sonnenblumenkerne, geölten Flocken und Fettfutter mehr, sondern nur noch Feinsämereien und lebende oder tiefgekühlte Insekten sowie heimisches Obst anbieten 🙂“Ich hoffe, Stefan hat diese tollen Seiten auch hier in der Linksammlung…
19. März 2023 um 10:34 Uhr #76253StefanAdminBeitragsersteller- DE 84513
- 398 m
Danke @Frank.
Ich füttere seit Jahren ganzjährig, deshalb auch meine Erfahrung dazu.
Das wahre Problem ist, wie Du schon sagtest, dass es immer weniger Insekten als natürliches Futter für die Vogelkinder gibt. Deshalb sind Mehlwürmer zur Vogelaufzucht optimal, am besten lebend! Dieses Futter empfehle ich ausdrücklich. Und zwar in großen Mengen.
Jungvögel vertragen keine Erdnüsse oder Sonnenblumenkerne, das ist korrekt. Gibt es zu wenig Nahrung für die Jungvögel, dann stopfen Vogeleltern alles in die Küken, von Steinchen bis Plastik. Dafür sorgt der Futterinstinkt der Vogeleltern (Gesunde Vogelkinder spucken ungeeignetes Futter aus.). Daraus den Rückschluss abzuleiten füttern von geölten Haferflocken & Co. wäre generell schlecht für die Vogelaufzucht ist falsch. Besonders Fettfutter ist zur Brutzeit wichtig, da die Vogeleltern viel Energie zum fliegen brauchen um Futter für ihren Nachwuchs zu suchen. Deshalb fressen Wildvögel Beispielsweise auch Meisenknödel zur Brutzeit viel lieber als im Winter.Wäre ganzjährige Fütterung generell gefährlich, dann würden Spatzen und Meisen, die sich seit Jahrhunderten beim Bauern ums Eck in den Kornkammern und am Hühnerstall bedienen, reihenweise Tod vor den Gehöften liegen.
„Seriöse“ Naturschützer wie der NABU, die sich noch vor wenigen Jahren vehement gegen die Ganzjahresfütterung ausgesprochen haben, verkaufen inzwischen auch Erdnussbruch als wichtiges Ganzjahresfutter für Wildvögel.
Natürlich kann man beim füttern einiges falsch machen. Etwas Hygiene gehört auch dazu. Ich empfehle dieses kleine Buch: Vögel füttern, aber richtig
Entscheiden kann man dann immer noch selbst.
Grüße Stefan
19. März 2023 um 12:24 Uhr #76256FrankForenmitglied- 199 m
Danke Stefan!
Wie man es macht, macht man es wahrscheinlich eh nicht richtig.
Für die Altvögel ist die Brutsaison immer richtig Stress, da hast du Recht. Die Blaumeisen hier sehen nach der Aufzucht immer aus, als würden sie gleich tot umfallen. :|
Da ich nur auf dem Balkon füttere, stelle ich die Winterfütterung auf jeden Fall ein. Der Meisenkasten hängt nämlich nur ca. 2 m entfernt an der Balkonwand. Außerdem lockt das Futterhaus die Elstern an.
Sicherlich helfen die Buffalos und die Mehlwürmer auch den Altvögeln. Da müssen sie zur Futtersuche nicht so weit weg fliegen und naschen hoffentlich auch mal einen Mehlwurm.Allen viel Erfolg für die Hummel- und Vogelsaison…
19. März 2023 um 12:35 Uhr #76257StefanAdminBeitragsersteller- DE 84513
- 398 m
Dir auch Frank, viel Freude beim beobachten und eine hoffentlich gute und erfolgreiche Brutsaison!
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