Presseschau
- Dieses Thema hat 124 Antworten sowie 18 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 1 Jahr, 4 Monaten von TF-HH aktualisiert.
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2. Februar 2018 um 14:30 Uhr #5935Luc
> 1. Wie willst du sicher sein, dass du die Hummeln wirklich bei ihrem ersten Besuch beobachtet hast?
(Lückenlose Kameraüberwachung würde hier weiterhelfen.)Dass ist eine gewisse Restunsicherheit.
Hat man aber halbwegs regelmässig Zeit, eine verdichtete Hummelbeuten-Aufstellung im Auge zu behalten, kann man schon mal etwaige Irrtümer ausschliessen.
Die Klappe wird bei mir bei den Jungköniginnen-Jungfernflügen schon offengehalten, ergo kennen Rückkehrerinnen die geschlossene Klappe nicht. Und sie suchen im Frühjahr nach offenen Löchern.
Kennen sie aber den Duft u. den Eingang schon, werden sie gezielt auch an einer geschlossenen Hummelhaustür rumsuchen. Mehrfach aufgefallen: Sie wollen unbedingt genau hier hinein, obwohl knapp daneben mehrere Löcher offen sind. Suchen bewusst permanent genau am diesem Kasten, fliegen tagelang!! zwar auch vor den anderen Eingängen, aber ignorieren ihn.
Dass muss seinen Grund haben.
Und, ebenfalls auffallend, dies können mehrere Königinnen der gleichen Art,sein, die genau das gleiche Verhalten zeigen. Auch wenn dann der Kasten schon besetzt ist.
Somit ist die Wahrscheinlichkeit, dass es mit fremden Königinnen Stechereien gibt, schon mal minimiert.Wenn ein Volk gut entwickelt war, hat es viele Königinnen, die eben scheinbar gern wieder im nächsten Jahr in den Geburtskasten wollen. Aus dem Grunde öffne ich bei den Jungfernflügen prinzipiell deswegen die Klappe, damit sie einen geschlossenen Eingang nicht kennenlernen.
Bzw die geschlossene Haustüre lenkt fremde suchende Hummeln zum nächsten Eingang.Bedingt, dass sie aber nicht markiert sind, kanns ich natürlich nicht 100 %ig belegen.
Ist man aber schon länger dabei, hat mind 20 Beuten gut beobachtbar aufgestellt, kann man es sich nicht anders erklären.
So meine Meinung.VG Luc
2. Februar 2018 um 18:27 Uhr #5936MartinForenmitgliedBeitragserstellerDu gehst davon aus, dass die Königinnen ihr Geburtsnest am Geruch erkennen und finden können. Bei meiner alternativen Erklärung ist es kein nestspezifischer Geruch, sondern reicht bereits ein artspezifischer oder vielleicht sogar nur ein Hummel Geruch um das Interesse zu wecken. Kuckuckshummeln werden schließlich auch so arbeiten.
Es kann natürlich auch beides stimmen! Oder nichts davon. :sat:
Und ich glaube im übrigen schon, dass es Rückkehrerinnen gibt, nicht dass wir uns falsch verstehen. Es würde mich jedenfalls stark wundern, wenn es anders wäre. Nur über die Größenordnung bin ich mir nicht ganz klar. Sollten eher wenige pro Nest sein, das würde für mich am meisten Sinn machen.
Leider gibt es halt auch keine verlässlichen Zahlen zur Sterblichkeit der Hummeln in der Diapause.
Bin gespannt, wann wir zu all diesen spannenden Fragen mal Antworten bekommen. Irgendwann wird es bestimmt technisch möglich sein, Jungköniginnen mit Sendern auszustatten, mit denen man sie am Ende der Saison bis zu ihrem Überwinterungsplatz verfolgen kann und darüber hinaus.
10. April 2019 um 14:54 Uhr #30652StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
10. April 2019 um 16:22 Uhr #30658DetterForenmitgliedBerliner Presse: Gestern gab es eine Doppelseite in der B.Z. über (Wild)-Bienen und Hummeln. Der Artikel enthielt ein paar kleine fachliche Fehler, aber das Interesse wird geweckt in der Bevölkerung. Unsere Umweltsenatorin Regine Günther hat den Eigenbetrieben, wie BVG/Wasserbetriebe und den Stadtbezirken, angewiesen die Grünflächen „bestäuberfreundlich“ zu gestalten. Auch sollen im Rahmen der Umgestaltung von Parkanlagen insektenfreundliche Beleuchtung installiert werden. Ein guter Anfang in der Hauptstadt.
4. Mai 2019 um 10:35 Uhr #32052StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
9. Juni 2019 um 09:52 Uhr #36187StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
In ein bis zwei Wochen werden die Hummeln samt ihrem Haus vom Klassenzimmer der Integrierten Gesamtschule Bretzenheim in den Schulgarten umgesiedelt.
Zuchthummeln an der Schule im Unterricht. Ganz toll!
Und was bitte ist ein
ein Hummelhaus mit Flugarena
? Unglaublich.
9. Juni 2019 um 11:07 Uhr #36191petersbergForenmitgliedAber wahr….ohne Worte
9. Juni 2019 um 12:46 Uhr #36199bumblebee-meForenmitglied- DE 91459
- 395 m
Wie bitte, ein Hummelvolk für eine begrenzte Zeit im Klassenzimmer halten?
Und so etwas wird noch ausgezeichnet? Mir fehlen die Worte….
Würde gerne eure Meinung dazu wissen?Liebe Pfingstgrüße aus Bayern
10. Juni 2019 um 07:45 Uhr #36213ChristianForenmitglied- A-4800, 4851
- 420, 510 m
Teile auch Luc´s Ansicht – habe auch schon mehrmals Hummelköniginnen beobachtet, die im Frühling nach einer erfolgreichen Nestgründung im Vorjahr am selben Standort nach dem Hummelkasten gesucht hatten. Besonders auffällig im 2017, als ich einen Nistkasten in 2 m Höhe auf einem Baum aktiv mit einer Steinhummelkönigin besiedelt hatte. 2018 flog zumindest eine (ev. auch mehrere) Königinnen zu dieser ungewöhnlichen Stelle, um den Nistkasten, den ich leider erst viel später wieder dort angebracht habe, zu suchen. Gesichert ist für mich, dass Königinnen verschiedener Arten die Nistkästen zunehmend annehmen – in meinen Gärten blieben heuer nur 5 von 23 heuer nicht besiedelt, und da habe ich Vermutungen wieso nicht.
@ Martin – interessant, die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Deine Interpretationen. Lese immer gerne die neuesten Studien von David Goulson und auch von Cornell Webber (@ Doris).
10. Juni 2019 um 13:06 Uhr #36220MarylouForenmitglied- DE 41363
- 61 m
Hier nähere Infos zu dem Hummel-Schulprojekt: https://www.biologiedidaktik.uni-mainz.de/anne-kathrin-sieg/ und hier: https://www.biologiedidaktik.uni-mainz.de/hallo-hummel/
Zitat aus letztgenanntem Link: „Die Ergebnisse der oben genannten Studie verdeutlichen, dass Schülerinnen und Schüler nur sehr begrenztes Wissen über Hummeln besitzen.“ Leider scheint das nicht nur auf die Schülerinnen und Schüler zuzutreffen.
Was das Projekt mit biologischer Vielfalt zu tun haben soll, entzieht sich meinem Verständnis.
Wenn das, im wahrsten Sinne des Wortes, Schule macht, wird hierdurch bewusst die Verfälschung der natürlich vorkommenden heimischen (regionalen) Population gefördert, also das genaue Gegenteil der biologischen Vielfalt.
19. Juni 2019 um 14:55 Uhr #36719StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
20. Juni 2019 um 15:18 Uhr #36808bumblebee-meForenmitglied- DE 91459
- 395 m
Neue Gefahr für Wildbienen , ein sehr interessantes Thema. Vor ca. 20 Jahren hatte
ich immer wieder Hummelvölker mit verkrüppelten Flügeln. Damals dachte ich
es könnte an der zusätzlichen Fütterung liegen. Vielleicht lag es ja – nach den neuesten
Erkenntnissen – daran, dass die Varroa-Milbe noch nicht so konsequent bekämpft wurde
wie das heute der Fall ist. Denn in den letzten Jahren hatte ich toi, toi, toi nichts bei meinen
Völkern bemerkt. Hoffentlich bleiben auch in diesem Jahr meine und eure Hummelvölker
davon verschont.
LG und noch einen schönen Feiertag20. Juni 2019 um 19:09 Uhr #36816ChristianForenmitglied- A-4800, 4851
- 420, 510 m
Hatte in den letzten Jahren im Herbst immer wieder 1 Bienenvolk, dass im Herbst am Flügeldeformationsvirus verendet ist. Trotzdem ich alles versucht habe, die Völker zu retten, gelang mir das nicht. Früher konnte ein Bienenvolk mit bis zu 5.000 Varroamilben bis zum Herbst erfolgreich behandelt werden, jetzt sollen es nur 1.000-2.000 Milben sein, die einen Bienenstock zum Absterben bringen, auch wegen dem Flügeldef.-Virus. Entdeckte kürzlich tatsächlich eine Jungkönigin mit den Symptomen – der Nistkasten steht unmittelbar bei der Bienenhütte. Die Erdhummeln sind allerdings extrem stark, habe schon mehrere Bilder gepostet.@ Bumblebee-me: Es ist also das Gegenteil der Fall – früher gab es das Virus nicht bzw. sind die Varroamilben erst seit wenigen Jahren infiziert und deswegen eine große Gefahr für die Bienen, und wohl auch indirekt für die Hummeln.
Beste Grüße! Christian
21. Juni 2019 um 17:56 Uhr #36869bumblebee-meForenmitglied- DE 91459
- 395 m
@Christian, danke für die Info, als Imker befasst du dich noch mehr mit dieser Poblematik. Also gab es
das DWV-Virus früher nicht? Kann jetzt nicht so genau sagen in welchen Jahren es mir auffiel – bei Acker- bzw.
Steinhummeln. Aber es ist schon eine ganze Zeit her. Seit wann ist eigentlich die Varroamilbe eingeschleppt worden?
Muss doch mal meine handschriftlichen Unterlagen genauer durchsehen. Da ich die deformierten Flügel meist erst
gegen Ende eines Hummeljahres vermehrt entdeckte, dachte ich lange, es hätte an der Zufütterung gelegen.
Ein sehr interessantes Thema wie ich meine.Viele Grüße nach O.Ö
22. Juni 2019 um 13:12 Uhr #36889ChristianForenmitglied- A-4800, 4851
- 420, 510 m
@bumblebee-me, halte bereits seit 38 Jahren Bienen, das DWV-Virus war nie ein Problem – man hörte/las nie zuvor von diesem Problem für Bienenvölker. Die Varroamilbe hat etwa im Jahr 2000 Österreich erreicht, ganze Gebiete „bienenfrei“ gemacht. Das chemische Mittel Apistan wurde per „Not-Verordnung“ erlaubt, derzeit sind ausschließlich auf natürlicher Säurebasis bzw. stark riechende Mittel gegen die Milben zugelassen. Derzeit – vor der Honigernte – dürfen keine Mittel angewendet werden, bzw. würden thymolhaltige Substanzen den Geschmack des Honigs beeinflussen. Wenn Imker die Völker nicht rechtzeitig behandeln, gibt es keine Chance den Winter zu überstehen. Dann sind auch benachbarte Imker betroffen. Mir ist es vor Jahren so ergangen, mit dem Resultat, dass ich mich seither im Frühling sehr auf die erscheinenden Hummelköniginnen freue, und die etwa 5.000 Krokusse im Falle des Falles nicht umsonst gepflanzt sind.
Dass das DWV-Virus von Honigbienen auch auf Hummeln übertragen werden können, bringt mich zum Nachdenken. Umso intensiver werde ich die Varroa-Milben in meinen 6 Bienenvölkern bekämpfen – bin ohnehin damit meist früher dran als meine Imkerkollegen.
Hast recht, ein interessantes Thema!
Servus, beste Grüße aus dem Alpenvorland/Salzkammergut Oö´s! Christian
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