Mauerbienenvermehrung :-)
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8. September 2021 um 10:32 Uhr #65391osmiaForenmitgliedBeitragsersteller
- 30539
- 80m
ich hab auch so gedacht wie du. I-wann hat man wohl zu viele Kokons. Im ersten Jahr 35, im zweiten dann 350. im dritten waren es 4000, dann im vierten Jahr nochmal 4000 und dieses Jahr „nur“ noch 1000.
Bei mir werden die Kokons (gleich bei der Entnahme) mit den Fingern von Kot,Mörtel und Milben getrennt. Ist etwas nass wenn man die Milben zermatscht.
Preislich liegt nen Mauerbienenkokons bei etwas unter einem Euro pro Stück. Je nach Art…
Wie viele Niströhren du brächtest ist schwer zu sagen. Bei 12cm Gangtiefe können gut 10 Kokons in einem Gang sein. Unter optimalen Bedingungen reichen schon 100 Nistgänge.
Wie voll waren deine Brettchen mit den 8 Gängen?
Ich hab eine handelsübliche Oberfräse mit einem Tischchen wo man die Fräse von unten festschrauben kann. So kann man die Brettchen bewegen und muss nicht gucken wie man mit der Fräse an den Halterungen vorbeikommt, die das Brett halten.
Was für ne Fräse hast du?
8. September 2021 um 11:41 Uhr #65392Juicewrld999Ich habe das auch immer mit der Hand gesäubert aber das hat so lange gedauert und mein ganzes Gesicht war rot wegen den Milben. Ich habe auch mit ca.30 kokons begonnen im nächsten jahr waren es dann Ca. 400, im 3. 1200, im 4. nur 500 und diese jahr wieder (schätze ich, ich zahle sie bald aber) ca. 1000. ich habe gerade eben eine einzelne Mdf platte noch gesäubert und da habe ich auch die Milben zermatscht und das ist wirklich nass ich gebe auch die taufliegen unseren Wachteln und die freuen sich immer
ich denke mal wenn mauerbienen kokons für 80 ct verkauft werden, werden die doch bestimmt nur für 10ct angekauft, oder?
bei mir waren die platten immer 16 mal 16 cm groß und ich habe immer, als ich gefräst habe, hinten 1 cm übrig gelassen also ist der Gang ca. 15cm tief. In der einen platte in der die 8 Gänge mit jeweils 15 cm Gang Länge waren, waren einmal 12 kokons drinnen. Sonst waren durchschnittlich immer 7-9 drin. Ich glaube ich fräse 30 Mdf platten. Ich lass mir die Platten im Baumarkt (16mal 16cm) immer zuschneiden und dann fräse ich sie. So eine platte aus dem Baumarkt, die noch nicht gefräst ist, kostet ca. 40ct.
Cool, ich habe die einhell oberfräse aber leider keinen Tisch weil ich keinen finde kennst du jemanden der einen passenden hat also Amazon oder so was? Ich male mir immer Linien auf die platten und fräse dann immer auf der Leine entlang Löcher und am Ende fahre ich mit der fräse durch alle Löcher, so dass ein Gang entsteht. Es dauert so für einen Gang bei mir ca. 1-2 Minuten. Ich habe auch noch einen eninhell Staubsauger damit der Feinstaub gleich weggesaugt wird. Ich dachte am Anfang dass sie die selbstgefrästen platten nicht annehmen weil die nicht so gleichmäßig sin aber sie haben sie super angenommen
Lg
11. September 2021 um 20:14 Uhr #65418osmiaForenmitgliedBeitragsersteller- 30539
- 80m
Hi Jakob,
bist du allergisch gegen Milben? Dann kann ich dich verstehen, warum du die Kokons nicht mit der Hand reinigen magst. Hast du dir auf youtube die Videos von den Polen zur Mauerbienenzucht angeschaut? (Stichwort: Osmia Rufa) Die nehmen auch Sand zum Reinigen. Sand und Kokons in eine Röhre und dann vorsichtig schütteln.
Ein Jahr hab ich es mal mit Sand, schütteln und sieben versucht, jedoch war das ganze bei mir keine Zeitersparnis, da ich am Ende doch noch jeden Kokon einzeln in der Hand hatte (Die Mörtelreste wollte ich raus haben). Danach bin ich wieder zurück zum einzeln aus den Nistbrettchen holen und gleich sauber machen.
Ich habe heute nochmal 2 Blöcke (Foto mb1) zerlegt um ein paar Fotos zu bekommen ;-)
Aber vorher noch zur Fräse. Schau einfach mal bei A… nach Fräse und Tisch.
Meine hab ich als Set gekauft, Fräse mit Tisch. Die gibt es aber auch einzeln. Da ich meine Fräse nur für die Mauerbienen nutze hab ich die seitlichen Verlängerungen und den Anschlag mit Staubsauberanschluss nicht montiert, sondern einen eigenen Anschlag gebaut. Gefräst wird bei mir im Garten, da kann die Späne liegen bleiben. (siehe Bilder unten)
Hier sieht man zwei Nistblöcke von mir. Leider nur 3 Röhren verschlossen. Da lohnt es sich kaum die zu reinigen.
Mal gucken was es spannendes zu entdecken gibt. Hier erkennt man Fliegenlarven die sich schon komplett durch die Kokons der Gehörnten Mauerbienen gefressen haben. (Foto mb2)
Neben dem Kokon der Rostroten Mauerbeine sind kleine Maden. (Foto mb3)
Der Kokon wurde mit einer Pinzette rausgeholt (die sieht man später noch), hier erkennt man schön wie die Kotkrümel der Bienenlarve unterhalb des Kokons sind. (Foto mb4) Diese Zieh ich nach unten ab und der Kokons ist bereit zum Einlagern. (Foto mb5)
Bei den Gehörten Kokons ist es etwas „komplizierter“. Hier an einem Beispiel mit Milbenkammern als Nachbarn. (Foto mb5)
Mit der flachen Pinzette die Mörtelwand (hinter dem Kokon, der daran festklebt) lösen und hoch heben. (Foto mb6)
Links ist die Mörtelwand am Kokon und unten rechts meistens der Kot. Den Kokon halte ich zuerst am Mörtel fest und steife den Kot ab und dann nehme ich das Mörtelstück im Ganzen ab, oder es zerbröselt. (Foto mb7 und mb8)
Zum Schluss noch die Fotos der Kokons, so wie sie in den Kühlschrank kommen. Die Kokons sind in alten Teeverpackungen. Alle Kotkrümel usw. bekomm ich nicht ab. Aber ich denke es reicht. Bei den Fotos mit den Rostroten Kokons ist auch eine Nistzelle einer Blattschneiderbiene zu sehen (leider geplündert von Fliegenlaren)
Eins noch zum Thema Ankauf der Mauerbienenkokons. Ich denke, die werden nicht von Privatpersonen angekauft. Eher haben die kommerziellen Mauerbienenzüchter feste Partnerschaften, vielleicht mit Obstbauern, wo sie ihre Nistblöcke hinstellen dürfen.
Oder teilweise sehr skurrile Methoden um an die Kokons zu kommen. Beispiel „beehome“. Du kaufst ein Wildbienenhotel mit Schilfstängeln und Kokons und „verpflichtest“ dich am Ende die Niströhrchen zurück zu schicken. Die holen sie raus und schicken dir wieder ein Starterpaket und verkaufen den Überschuss.
12. September 2021 um 18:18 Uhr #65436DorisForenmitglied- DE 39624
- 38 m ü. NHN
Schaut einfach noch einmal auf der web-Site von Harry Abraham, das hummelhaus, nach. Alles Wichtige ist dort beschrieben. Ich ernte jedes Jahr die Kokons aus den gefrästen Brettchen, wasche sie kalt und stelle sie dann trocken in die Gartenlaube. Im Januar kommen sie dann raus und das klappt super.
Wenn ich mir überlege, das das Material für Werkzeuge, Maschinen und Material kostet, kann man sich auch gleich fertige Blöcke kaufen. Das ist wirklich nur meine eigene, persönliche Meinung.
Und Schilfröhrchen sind sowieso das beste Nistmaterial. Hole mir welche am Straßenrand, schneide sie zu und stecke sie in Blechdosen, mit dem Verschluss nach hinten. Passt am allerbesten. Diese Röhrchen werden immer zuerst besiedelt und verschlossen.12. September 2021 um 19:57 Uhr #65437osmiaForenmitgliedBeitragsersteller- 30539
- 80m
Hi Doris, schön das du auch Mauerbienen hast. Auf der Seite steht das selbe wie im Handbuch der Mauerbienenzucht.
Hab es ja auch schon so gemacht. Hat mich nur nicht richtig über zeugt… Deswegen ging es zurück zum trocken säubern.
Wie ist das bei dir mit den Mörtelstückchen nach dem Waschen?
Die hatte ich hinterher noch drin. Kann sein das sie länger gewaschen werden müssen. Erde löst sich ja i-wann auf. Eventuell teste ich es doch noch mal dieses Jahr. Einen Nistblöcke werde ich wohl noch finden.
Klar kann man Nistblöcke auch kaufen, aber das Basteln macht mehr Spaß. Deswegen hab ich auch meine Hummelhäuser selber gebaut. Und so teuer ist das ganze auch nicht. Man kann die Fräse auch anderweitig nutzen. Ich hab z.B. bei einem Hummelkasten die Kanten gefräst.
Jo Bambusröhrchen sind unschlagbar in der Besiedlung, aber schlecht was Parasiten angeht. Es hat alles Vor- und Nachteile.
13. September 2021 um 14:50 Uhr #65444DorisForenmitglied- DE 39624
- 38 m ü. NHN
Genau osmia, die Erde löst sich auf. Und wenn doch noch was dran bleibt ist es auch nicht schlimm. Normalerweise sollte man die Nistblöcke und die Röhrchen gar nicht sauber machen, wenn man genug Mauerbienen hat. Aber was ist schon genug. Bezüglich Vermehrung habe ich ja schon meine Vorgehensweise beschrieben.
13. September 2021 um 15:20 Uhr #65445janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Ich würde auch sagen, ein wenig Lehm hat noch niemandem geschadet
Selbst wenn die Kokons bis zum Frühjahr außen ein wenig „Schimmel“ ansetzen. Sprich Pilze wachsen, die noch Pollenreste etc. verwerten ist es nicht weiter schlimm und vollkommen natürlich. So war es bei mir dieses Jahr, habe mich an Herrn Kornmilch gewandt, der mich da auch darin bestätigt hat dass es in der Natur nicht anders ist.
Die Bienen sind in den Kokons gut geschützt.
Ich säubere meine Kokons nicht so intensiv, aber spreche auch niemandem ab es zu tun. Muss jeder selber wissen. Mir reicht es, die Kokons von Pollenresten zu säubern, auf Milben zu kontrollieren und in einem Sieb noch Lehmreste, Kot etc. auszusieben. Mit Wasser habe ich es bisher noch nicht gemacht, ist aber sicher auch gut.
Und zur Populationsgröße, ich denke die richtet sich eher nach der Ökologie im umliegenden Radius von ca 200-600m (Flugweite der Mauerbienen). Wenn dort viele Blüten sind, kann man auch viele Mauerbienen züchten. Aber man wird nie mehr züchten können, als sich natürlicherweise dort versorgen können. Es wird dann auch die Räuberpopulation zunehmen.
Daher setzt nicht das Angebot an Nistplätzen die Grenze sondern wohl eher die Witterung und die umgebende Natur. (Und meiner Meinung nach, sollte man es allein schon aufgrund der vielen anderen schützenswerten Wildbienenarten nicht übertreiben, Stichwort: Nahrungskonkurrenz)
Zur bevorzugten Nistmöglichkeit kann ich Doris bestätigen, auch bei mir werden die Schilfrohre als erstes und komplett angenommen, während dieses jahr meine Nistblöcke recht leer geblieben sind (auch aufgrund der Witterung)
lg Jan
14. September 2021 um 07:36 Uhr #65472Juicewrld999Hallo osmia,
das klingt ja super was:) ich antworte später nochmal weil ich jetzt in die schule muss
Lg jacob
20. Januar 2022 um 19:27 Uhr #66550Der echte jacobusGuten Abend zusammen,
ich bin nach langer Zeit mal wieder zurück im Forum .
ich halte über nächste Woche ein freiwilliges Referat in Biologie über die gehörnte und rote mauerbiene.
Deshalb wollte ich fragen ob jemand noch besondere Informationen, Merkmale oder Fakten hat. Ich wollte
anschließend des Referats einen kleinen test machen und deshalb wäre es gut coole Fakten zu haben.
würd mich freuen wenn sich jemand melden würde
ich wünsch euch allen noch einen schönen Abend!
lg Jacob
22. Januar 2022 um 12:50 Uhr #66586janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Wenn du Bilder brauchst ist diese Seite ganz gut. Darauf hatte Katrin kürzlich hingewiesen
https://www.apidarium.de/Bienen/Osmia/index.html
Zur Absicherung, dass du die Bilder dort verwenden kannst, würde ich mich per Mail mit den Betreibern kurzschließen (info@apidarium.de)
Wüsste jetzt nichts spezielles, was nicht schon auf seiten wie http://www.wildbienen.info stehen würde. Diese Seite kann ich dir empfehlen für die Recherche wenn du sie nicht schon nutzt.
lg Jan
24. Januar 2022 um 15:21 Uhr #66636Der echte jacobusHallo jan,
super, vielen Dank! Das mit den Bildern ist sehr gut!
lg jacob
6. Februar 2022 um 11:35 Uhr #66848TF-HHForenmitgliedMoin – Gruß aus HH-Nord!
Habe seit 2019 beide Arten (gehörnte und rostrote) in MDF-Modulen.
Die Population konnte ich von jeweils 20/30 auf 320/300 steigern.
Ich habe die Arten getrennt voneinander. Anfangs waren sie vermischt in einem Unterstand. Leider neigen die Freaky-Männchen im Wahn dazu die Flügel der Weibchen zu zerfetzen. Da wird nicht Art-unterschieden. Daher die Trennung.
Wenn die Flugzeit vorbei ist kommen die Blöcke in den Keller.da mittlerweile haben auch andere festgestellt, das hier Mauerbienen hausen. Habe schon die großen Raubfliegen bei der Jagd beobachtet ..
Im Oktober wasche ich die Kokons – da findet man doch noch Untermieter.
Überwinterung ist draußen in meinem kl. Gewächshaus in einem spez. Styro-Karton. Da klappt ohne Probleme.
Die Bienen sind ein guter Wetter-Indikator. Letztes Jahr verlor ich durch die Kälte fast 200 der rostroten Mauerbiene. Die anderen hatten mehr Glück.
Was ich noch feststellte ist, das die Populationsgröße über die Jahre stagniert, ca. 320 bei der Gehörnten Mauerbiene. Es scheint so als wenn die Nahrungsvorkommen hier begrenzen.
Bei uns steht noch viel toter Grünkrams wie Fichten rum, musste entsprechend massiv aufforsten …
Mal sehen wie es dieses Jahr wird. Der März soll ja trockener und wärmer werden als sonst.
8. Februar 2022 um 07:23 Uhr #66887Der echte jacobusMoin,
ich wohne auch fast in hamburg, nämlich in schenefeld das ist direkt daneben.
das mit dem Flügel zerreißen habe ich noch nie gehört. Dann ist es wohl besser wenn du sie trennst.
ich habe ebenfalls mit 20/30 gestartet. Das jahr darauf waren es 200-300. Ein Jahr später dann 2000-2500
Letztes jahr dann nur ca. 400. dieses jahr aber sind es ca. 1500.
ich werde mir nachher mal wieder ein paar nistgänge fräsen.
viel Glück für deine diesjährige mauerbienen Saison
liebe Grüße Jacob
16. Februar 2022 um 17:04 Uhr #67037Der echte jacobusHallo zusammen,
ich habe heute mein bio referat über die osmia bicornis gehalten. Es lief sehr gut und meine bio Lehrerin war begeistert und hat mir ne 1 gegeben ich hätte gedacht, meine Klassenkameraden sind froh dass sie kein Unterricht haben und ihnen ist es egal was ich da rede, aber sie haben aufmerksam zugehört und auch fragen gestellt.
Gibt es unter euch noch welche die mauerbienen mögen oder mauerbienen züchten? Würde mich freuen wenn mir jemand ein bisschen Erfahrung mitteilen könnte, ich lerne nämlich gerne noch mehr und mir ist gerade langweilig, also wenn jemand von euch mir über seine mauerbienen Erfahrungen teilen möchte oder sein wissen mit mir teilen möchte würde es mich freuen:)
liebe Grüße Jacob
16. Februar 2022 um 17:30 Uhr #67038osmiaForenmitgliedBeitragsersteller- 30539
- 80m
Glückwunsch zur 1.
Bald schlüpfen wohl die ersten Bienen.
Gestern bei der Kokon-Kontrolle waren alle noch zu.
Hoffen wir mal das es ein besseres Mauerbienen-Jahr wird.
Kennst du die YouTube Videos vom Naturgartenfreunde (werner david) zum Thema Mauerbienen und Nisthilfen?
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