Hummelsaison 2023
- Dieses Thema hat 1,499 Antworten sowie 70 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 9 Monaten, 1 Woche von Lutz S aktualisiert.
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2. Juni 2023 um 15:54 Uhr #79062Markus HibbelerForenmitglied
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- 17 m
@Grizztine Das Nest sollte schnell in einen vorbereiteten Hummelkasten, da es sonst auskühlt. Ich habe schon ein paar solcher Notfall-Umsiedlungen erfolgreich hinter mir. Wenn du Fragen hast, meld dich gerne unter 0172-5153164. Falls das zufällig in der Nähe von Oldenburg liegt, würde ich auch gerne helfen. Hab aber noch bis 18 Uhr einen Fotojob.
Für die erste Hilfe:
1. Hummelkasten mit Kleintierstreu und Kapok einrichten
2. Der Kasten muss an die Stelle, wo das Nest war bzw. ist
3. Dann die Brutwaben in den Kasten legen. Bitte langsam und vorsichtig arbeiten und die Nektartöpfchen nicht umstoßen. Bitte auch das Nest nicht schräg halten und zu starke Erschütterungen vermeiden, damit nicht noch die Königin abfliegt.
4. Die restlichen Arbeiterinnen mit dem Kescher abfangen und in Gläser tun. Die Gläser für ca. 20 Minuten in den Kühlschrank und die Arbeiterinnen dann mit Glas in den Kasten schütten.
5. Morgen und übermorgen nochmal auf Arbeiterinnen kontrollieren und Schritt 4 wiederholen;
6. Normalerweise macht man Umsiedlungen nach Einbruch der Dunkelheit. Das bedeutet, nur im Notfall jetzt umsiedeln, wenn ansonsten das Nest auskühlt. Ansonsten bis zum Abend warten.
7. Das Nest zu dir nehmen, wäre keine gute Idee, da die Entfernung nicht weit genug ist. Die Hummeln würden immer wieder zu ihrem alten Standort fliegen. Im Notfall müsste man dann jeden Tag Arbeiterinnen abfangen und zum neuen Standort bringen.
Das war erste Hilfe.
Lieben Gruß und viel Glück!
2. Juni 2023 um 17:06 Uhr #79063GrizztineForenmitgliedIch war grade dort. Also, das Nest ist doch noch da, es ist von allen Seiten „gesichert“, da liegt noch etwas Holz und viel Dreck rum. Obendrauf liegt auch sehr viel Dreck, und unter dem Dreck „wobbelt“ es, da muss das Nest drunter sein. Rings um dieses „Feld“ herum haben oben 5 Hummeln irgendetwas „reapariert“. Das Konzept bei der Reparatur hab ich nicht wirklich durchschaut. Sie haben irgendwelche Teilchen hin und her geräumt. Ich hab auch keine Hummeln rumfliegen sehen und konnte nicht sehen, wo irgendetwas wie ein Eingang sein sollte. Scheinbar waren alle im Nest und haben irgendeinen Notfallplan gestrickt.
Als erste Notmaßnahme hab ich jetzt erstmal ein Meerschweinchenhäuschen drüber gestellt. Das ist ein einfacher Kasten (unten offen) mit Meerschweincheneingängen vorne und hinten, den hat der Sohnemann neulich gezimmert. Der hat genau über den „Wobbelkreis“ gepasst, also mit schön 10cm Luft nach rechts, links, vorne, hinten, aber auch nicht zuviel. Das Hummelnest liegt jetzt dadurch nicht mehr so offen und Ein- und Ausgang sind ziemlich großzügig, so dass sie den finden können sollten. In das Häuschen hab ich noch etwas Holzwolle unter das Dach gestopft, damit der viele Raum etwas ausgefüllt ist.
Wegen Sonne muss man sich übrigens keine Sorge machen, das ganze liegt in einem alten Holzschuppen.
Eventuell kann das sogar so bleiben, wenn von eurer Seite aus nichts dagegen spricht. Möglicherweise muss man an diese Stelle auch gar nicht mit Bagger etc. ran.
Foto hängt an. Sagt einfach, ob ich das Nest doch ausgraben sollte, weil wenn, dann macht es sicher früher als später Sinn. Jetzt sind sie ja eh grad am Umbauen.
Danke bis hierher :-)
Es ist immer super, in Hummelnotfällen eine Stelle zu haben, wo man seine Fragen loswerden kann :-)2. Juni 2023 um 17:19 Uhr #79065GrizztineForenmitgliedDanke für die Antwort, Markus, die ich jetzt erst sehe.
Ergänzend noch:
Ich nehme an, dass sehr viel Dreck in das Nest gerieselt ist. Man konnte gar keinen Unterschied zur Umgebung erkennen. Alles ist voll diesem Dreck. Da liegt auch Mäusekot und Haselnussschalen, naja, wie es halt wohl um so ein Mäusenest in einer Ecke unter einem alten Holzstapel im windschiefen Holzsschuppen eines alten Bauernhauses aussieht. Aber dass das ganze Nest so unter Dreck liegt, ist das normal?? Und es ist relativ sicher keine weitere Holzschicht über dem Nest, weil unter dem Dreck hat ja alles so gewabbelt. Aber da rieselt doch der ganze Dreck in die Necktartöpfchen und so??
Und was bedeutet es, dass wirklich keine einzige Hummel herumfliegt?? Wie gesagt, da waren nur diese 5 am arbeiten, aber sonst kam niemand an und flog niemand ab. Ich war da (gegen 16 Uhr) ca 15 Minuten und hab versucht, mir ein Bild zu machen. In dieser Zeit war zumindest kein Flugverkehr.
2. Juni 2023 um 17:23 Uhr #79066GrizztineForenmitgliedSorry, und noch diese Ergänzung:
Nein, nicht Raum Oldenburg. Bei Schweinfurt, in Unterfranken.
Deine Nummer hab ich mir gespeichert, danke :-)
2. Juni 2023 um 17:29 Uhr #79067Markus HibbelerForenmitglied- 26180
- 17 m
@Grizztine Ich vermute, das Nest wird noch sehr klein sein. Folglich werden noch nicht so viele Arbeiterinnen da sein. Hummeln umgeben ihr Nest in aller Regel mit einer dünnen Wachsschicht, das ist dann die eigentliche Nestkugel, in der sich auch die Waben und Nektartöpfchen befinden. Ich vermute die Nestkugel unter den Holzstückchen und dem Reisig.
Mit der Liste ist das natürlich besser als ohne. Aber ein Hummelkästen wäre die bessere Lösung, da ansonsten das Nest ziemlich schutzlos gegenüber Igeln, Wachsmotten etc ist. Die Umsiedlung müsste am besten nach Einbruch der Dunkelheit geschehen. Wichtig ist, das Nest von unten mit Handschuhen zu greifen, da ansonsten (noch mehr) Dreck in die Nestkugel und die Nektartöpfchen gelangen könnte.2. Juni 2023 um 17:33 Uhr #79068Markus HibbelerForenmitglied- 26180
- 17 m
Ich vermute, die Hummeln betreiben Schadensbegrenzung, und das Nest ist sehr klein. Deshalb herrscht kein sichtbarer Flugverkehr. Die Königin wird auf den Brutwaben sitzen. Bei Fragen gerne melden, aber vielleicht hat noch ein anderer Hummelfreund bzw. eine andere Hummelfreundin hier eine Ergänzung bzw. Korrektur. Problem ist, dass eine einwandfreie Lagebeurteilung bzw. eine Ferndiagnose immer schwer ist und viele Fehler haben kann.
2. Juni 2023 um 19:47 Uhr #79069Lutz SForenmitgliedBeitragsersteller- DE 34225
- 225 m
Hallo Grizztine, hallo Markus,
jetzt nachdem noch weitere Details bekannt sind, gibt es natürlich mehere Überlegungen.
Sofern das Ganze eh überdacht in einem Schuppen ist, bräuchte man theoretisch gar nichts weiter tun.
Die Hummeln werden gewiss die für sie notwendigen Reparaturen unter den neuen Gegebenheiten erledigen.
Ob da noch genügend Nistraum verfügbar ist damit sie das tun können, kannst wohl nur du vor Ort erkunden.Wäre das Nest unbeschädigt gewesen, also wahrscheinlich gar nicht bekannt/entdeckt, wäre es so oder so auch der Gefahr von Wachsmotten ausgesetzt gewesen.
Hier kannst du jetzt überlegen, ob du das Nest trotzdem lieber in einen speziellen Hummelnistkasten umsiedeln willst, oder vielleicht auch die Lösung mit dem Kaninchen-Kasten so belässt.
Vielleicht könnte man ja sogar die Kaninchen-Öffnungen provisorisch verschließen, eine Öffnung mit Edelstahldraht als Abluftöffnung und die andere mit einem Einlaufblock versehen, der dann sogar mit einer Wachsmotten-Klappe ausgerüstet sein könnte.
Allerdings muss dann auch sichergestellt sein, dass man den Kaninchen-Kasten ringsherum sicher gegen den Schuppenboden abdichten kann und er selbst auch keine Spalten hat. Ansonten hätte das bezüglich Wachsmottenschutz keinen Sinn.
edit: Hier wäre auch zu prüfen, ob es nicht noch weitere Zugänge gibt, wenn es ein Mäusebau war.
Egal wie, ich drücke dir und den Damen die Daumen, dass alles gut klappt. Berichte gern weiter über das Geschehen.
LG Lutz
2. Juni 2023 um 21:12 Uhr #79070A. MimulusForenmitglied- DE 27474
- 1,45 m
Guten Abend zusammen!
Ich habe mich heute tatsächlich erschreckt 🙈 Ich bin an meinem von Hummeln bewohnten Meisenkasten vorbeigegangen und dachte, was da denn wohl so glänzt. Ich bin dichter ran, da sehe ich die Hummeln im Kreis um das Einflugloch sitzen! Ich habe ein Foto angehängt. Und ich habe eine Hummel beim wegfliegen fotografieren können. Jetzt, da so viele Hummeln im Eingang sitzen, kommen sie nur langsam weg. Da schaffe ich es, zu fotografieren. Sind das am Eingang eigentlich Wächter? Sieht irgendwie aus, als würde der Meisenkasten überlaufen 😃
Aneinem Hummelkasten allerdings ist es seltsam ruhig 🤔 Ich bin ein wenig beunruhigt. Ich werde mich morgen mal mehr in der Nähe aufhalten. Vielleicht tut sich dann ja was.
Viele Grüße
2. Juni 2023 um 21:32 Uhr #79074InsektenfreundForenmitglied- DE 06869
- 77 m
Zwischenbericht von mir,
Baumhummel – heute den Meisenkasten zur Kontrolle geöffnet. Mein Verdacht das die tot aufgefundene Königin die Nestgründerin ist hat sich bestätigt. Aktuell wird das kleine Nest (siehe Bilder) von 3 Arbeiterinnen bewohnt. Ein Beitrag zur Arterhaltung ist hier nicht mehr zu erwarten.
Wiesenhummel 1 – weiterhin positive Entwicklung.
Wiesenhummel 2 – ausgefallen.
Wiesenhummel 3 – die Königin ist immer noch allein unterwegs, 6 Wochen nach Nestgründung. Scheint ein Problem zu geben.
Steinhummel – Flugbetrieb stagniert auf niedrigem Niveau.
Auf Nestplatzsuche in den letzten Tagen war nur eine Wiesenhummel unterwegs. Beim Sammelflug sind hier nur sehr vereinzelt Hummeln zu beobachten. Von den im Frühjahr gesichteten zahlreichen Ackerhummeln haben es scheinbar kaum welche in die soziale Phase geschafft. Von der Erdhummelgruppe gibt es einige wenige Arbeiterinnen der dunklen Variante. Diese sind trotz üppigen Nahrungsangebot verhältnismäßig klein. Die Gartenhummel fehlen ganz. Momentan deutet alles auf ein schlechtes Hummeljahr hin.
Ein schönes Wochenende für alle.
2. Juni 2023 um 22:14 Uhr #79078Lutz SForenmitgliedBeitragsersteller- DE 34225
- 225 m
Heute Morgen wollte die Wiesenhummel ihr Nest verlassen, anscheinend ohne richtig vorgeglüht zu haben.
Daraufhin ist sie erst mal wieder in das Nest zurück. Das habe ich so noch nie gesehen.
Film dazu anbei.Ca. 20 Minuten später gegen 5:56 alles wieder normal und los ging es hinaus.
LG Lutz
EDIT: Sorry, zuerst falschen Film angehangen.
Foto/Video:
3. Juni 2023 um 13:06 Uhr #79088Markus HibbelerForenmitglied- 26180
- 17 m
@A. Mimulus Das sind die Wächterinnen der Baumhummeln. Gerade wenn die Nester ihren Höhepunkt erreichen und Geschlechtstiere fliegen, passen die Wächterinnen auf und greifen auch schon mal an, wenn man zu nah ran geht.
3. Juni 2023 um 13:12 Uhr #79089Markus HibbelerForenmitglied- 26180
- 17 m
Bei den Erdhummeln im braunen Kasten, bei den Wiesenhummeln im Hummeltischler-Kasten sowie bei den Baumhummeln fliegen die ersten Jungköniginnen. Bei den Baumhummeln ist besonders interessant zu beobachten, wie Drohnen vor dem Eingang kreisen, um dann die Jungköniginnen abzufangen, um sich mit ihnen zu paaren. Ich habe mal ein Video davon angehängt. Die anderen fünf Erdhummelnester entwickeln sich ebenfalls gut, auch am Wildnest herrscht reger Flugverkehr. In der Natur sehe ich trotzdem recht wenig Hummeln.
Euch allen ein schönes Wochenende!Foto/Video:
3. Juni 2023 um 13:35 Uhr #79095StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
3. Juni 2023 um 15:03 Uhr #79105A. MimulusForenmitglied- DE 27474
- 1,45 m
@Markus Ach, das sind Baumhummeln? Ich dachte, das wären Ackerhummeln wie die in meinem Hummelkasten. Na, ich muss wohl wirklich noch üben… Sind die aggressiv (also für Hummelverhältnisse)? Ich frage nur wegen der Kinder. Und damit ich weiß, dass ich nicht so viel da im Beet rumtüddel.
Viele Grüße
3. Juni 2023 um 23:52 Uhr #79129HP 22927Forenmitglied- DE 22927
- 50 m
@ A. Mimulus, Baumhummeln sind die aggressivsten unter den Hummeln. Wenn so viele Wächterinnen am Eingang sitzen ist das Volk am Höhepunkt. Haltet euch fern von dem Kasten, insbesondere die Kinder. Und bei höheren Temperaturen werden die Hummeln eher aggressiver.
Gruß
HP
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