Hummelsaison 2023

Es macht Spaß, eure Erfahrungen und Geschichten zu lesen. Toll, dass es nun endlich, endlich losgeht.

Auch ich habe eine interessante Beobachtung gemacht. Heute Mittag sah ich eine Gartenhummel im Suchmodus in eins meiner Fake-Mauselöcher am Wall krabbeln. Ich setzte sie in den gelben Kasten, der nur ein paar Meter entfernt stand. Die Königin hat dabei nicht ein einziges Mal gebrummt, so schnell ging alles.

Nach etwa 15 Minuten kam sie raus und machte einen Orientierungsflug. Bei Rückkehr flog sie irrtümlicherweise den Kasten ein, in dem bereits seit zwei Wochen eine Wiesenhummel wohnt. Vermutlich konnte das geschehen, weil die Vorbauten auf der selben Seite sind. Um die Situation zu verdeutlichen habe ich ein Foto angehängt, v.l.: blauer Kasten (Erdhummel), Hummeltischler-Kasten (Wiesenhummel), gelber Kasten (Gartenhummel) und 2. Hummeltischler-Kasten (ebenfalls Erdhummel).

Trotz Klappe krabbelte sie in den Wiesenhummel-Kasten. Ich öffnete ihn, um eine Stecherei zu vermeiden. Die Gartenhummel saß auf dem Kapok, brummte, hob ab und flog sofort hinaus.

Darauf gestaltete ich den Wiesenhummel-Kasten um, entfernte den Rindenmulch, damit er sich äußerlich vom gelben Kasten noch deutlicher unterschied. Eine Stunde später kam die Gartenhummel wieder, sie suchte wieder am Wiesenhummel-Kasten und kroch schließlich durch eine kleine Lücke unter ihn. Als sie hervorkam, ließ ich sie in eine Einsetzhilfe krabbeln und beförderte sie darauf in den richtigen Kasten. Nach einer halben Stunde kam sie heraus und absolvierte einen weiteren Orientierungsflug, um dann eine halbe Stunde später kurz vor dem großen Regen zum richtigen Kasten zurückzukehren und hinein zu krabbeln.

Puuuuuuh, was für ein Akt.

Die aktuellen Ansiedlungen in unserem Garten:

Brauner Kasten: Erdhummel, inzwischen mit Arbeiterinnen, Ansiedlung 17. März;

Abraham-Kasten: Erdhummel, inzwischen mit Arbeiterinnen, Ansiedlung 17. März;

Blauer Kasten: Erdhummel, inzwischen mit Arbeiterinnen, Ansiedlung 22. März (Okkupation durch andere Erdhummel-Königin am 1. April);

Unterirdischer Schwegler: Erdhummel, Ansiedlung 24. März;

Schwegler-Kasten: Wiesenhummel, Ansiedlung 6. April;

Hummeltischler-Kasten Nr. 1: Erdhummel, Ansiedlung 7. April;

Hummeltischler-Kasten Nr. 2: Wiesenhummel, Ansiedlung 7. April;

Gelber Kasten: Gartenhummel, Ansiedlung 22. April.

Altes Mauseloch im Wall: Erdhummel-Wildnest, Ansiedlung 15. April. Vermutlich Rückkehrerin, da die Königin vorher intensiv um den Kasten suchte, in dem letztes Jahr ein sehr starkes Erdhummel-Volk wohnte.

Einen weiteren Kasten halte ich als Backup frei.

Lieben Gruß an euch alle

Markus

Hallo zusammen!

Auch bei uns heute sehr warm, jedoch auch ziemlich windig. Markant mehr Hummelflüge als bisber schon an den „guten“ Tagen sind mir allerdings nicht aufgefallen, ich freue mich aber für alle bei denen jetzt ein Aufwärtstrend einsetzt. Was mich betrifft so hoffe ich fast, dass nicht wirklich noch das Große suchen (in meinem Garten) beginnt, 2 Kästen sind von einer anderen Art als letztes Jahr besiedelt und ich möchte nicht dass es da zu Stechereien mit Rückkehrerinnen kommt bei der beide draufgehen und der Kasten dann leer bleibt…

Dennoch eine sehr blöde Situation die mich derzeit etwas ratlos zurücklässt heute bei mir:

Mir ist aufgefallen, dass im einzigen noch nicht besiedelten Kasten (bisher 3 Stein-, eine Erdhummel) der Schlauch vom Einflugloch in den Innenkasten locker ist. Um zu vermeiden, dass sich das weiter nach Innen verschiebt und sich dann eine evtl. interessierte Königin (oder bei einer Besiedelung Arbeiterinnen) in den Raum zwischen Haus und Innenkasten verlaufen, hab ich den Kasten geöffnet um den Schlauch wieder etwas rauszuschieben und in das Einflugroh zu drücken.

Was sehe ich da? Eine Steinhummelkönigin krabbelt am Einstreu neben dem Kapok herum. Deckel gleich wieder geschlossen, in meiner Aufregung aber leider nicht auf Anhieb so präzise und leise wie ich es gehabt hätte (ich frag mich immer noch warum ich ihn nicht einfach nur raufgelegt habe einstweilen). Kurz darauf kommt die Hummel raus und haut ab.

Ich habe dann noch 15 Minuten beobachtet und IP-Cam aufgestellt, da kommt wieder eine Steinhummelkönigin, fliegt am,Kasten rum, auch direkt am Eingang, dann weiter im Suchflug rund um den Kasten und dann auch wieder rein. Voller Freude bin auch icn dann in mein Zuhause, hab dann auf meinem Handy die Aufnahmen kontrolliert und festgestellt, dass der Einflug um 18:57 aufgezeichnet wurde und sie aber um 18:58 schon wieder rausgeflogen kam. Weitere Aufnahme gab es danach keine mehr (generell funktioniert die IP Cam heuer irgendwie nicht so zuverlässig wie ich das in Erinnerung hatte)

Hab mittlerweile auch den Schlauch wieder befestigt und mich vergewissert dass er auch frei ist (war er), weil die Queen so schnell wieder raus gekommen war, eine Hummel war da nicht zu sehen…

Jetzt beginnt das bange Warten, ob sie denn wiederkommt. Ob es gar zwei verschiedene Rückkehrerinnen waren von denen ich die erste vergrault habe und die zweite den Kasten nicht wollte (war dann aber eine Blitzentscheidung). Wäre doch die ursprünglich vergraulte zurückgekommen, weshalb war sie dann so schnell wieder draussen?

Wie schätzt ihr die Situation denn so ein?

Wünsch euch allen noch viele belegte Kästen.

LG,

Herbee

@Herbee Steinhummeln sind generell sehr rückkehrfreudig. Insofern denke und hoffe ich, dass dein Kasten besiedelt wird. Zumal Steinhummeln ja erst seit ein paar Tagen suchen (zumindest hier bei uns in Nordwest-Deutschland).

Wie der konkrete Ablauf bei dir war, ist natürlich reine Spekulation. Da heute gutes Wetter war, war es vielleicht eine Rückkehrerin, die sich erstmalig dieses Jahr den Kasten angeschaut hat. Dafür würde meiner Einschätzung nach sprechen, dass sie neben dem Kapok saß und scheinbar noch kein Nest bzw. keine Höhle im Kapok hatte.

Ob es sich bei der zweiten Steinhummel um das selbe Tier gehandelt hat, ist ebenfalls ungewiss. Evtl. war es dieselbe Königin, die gemerkt hat, dass sich am Kasten etwas verändert hat oder sie ihn bereits besucht hat. Oder es war eine komplett andere Königin, die das Kasteninnere aus irgendwelchen Gründen nicht erreicht hat oder noch nicht genug in Suchstimmung war. Ich hatte vor einem Monat eine ähnliche Beobachtung an einem meiner Kästen (videoüberwacht): eine Erdhummel (vermutlich Rückkehrerin) flog recht zielgerichtet hinein, um nicht mal eine Minute später wieder abzufliegen. Sie ist nie wieder gekommen.

Meinem Vater ist letztes Jahr etwas Ähnliches passiert wie dir: er wollte ebenfalls den Kasten nachbessern, schaute rein, da saß dort eine Ackerhummel, die aber noch kein Nest hatte und surrte um ihn herum. Sie hat darauf kein Nest mehr in dem Kasten gebaut. Ich habe ihm dann den Rat gegeben, solche „Arbeiten“ am besten nach Einbruch der Dunkelheit durchzuführen, sofern nötig. Eine Königin, die noch kein Nest mit Brutwabe gegründet hat, kann so nicht so leicht abfliegen und hat bis zum Morgen die Aktion hoffentlich wieder vergessen.

Ich würde mir aber, wie gesagt, keine Gedanken machen. Der Kasten wird gefunden, Steinhummeln sind gute Rückkehrerinnen.

Lieben Gruß und weiterhin viel Erfolg!

Markus

Guten Morgen!

Vielen Dank für deine Antwort gestern. Die Hummel ist gestern noch drei mal ausgeflogen und zurück gekommen. Jedes Mal ist sie so ca. 10 bis 15 Minuten im Kasten geblieben. Die letzte Rückkehr habe ich nicht beobachten können, da es einen ordentlichen Regenguss gab. Mein Kind sagt, wenn sie den Regen überstanden hat und zurückgekehrt ist, dann nennen wir sie Elisabeth I (weil die doch bei einer Seeschlacht den spanischen König geschlagen hat). Kinder Ich werde heute mal schauen, was sie so treibt. Jedenfalls interessiert sie sich auch sehr für den Holzstapel neben dem Hummelkasten. Ich habe schon versucht, sie zu bestimmen. Als Laie würde ich sagen, dass es eine Steinhummel ist. Sie ist eher klein und schwarz, mit deutlichem Orange. Ich beobachte weiter. Es wäre ja meine erste Besiedlung und ich bin – ehrlicherweise – ganz schön begeistert. Und aufgeregt.

Liebe Grüße

Übrigens: Dekoriert habe ich meine beiden Kästen nicht. Sie stehen einfach an geschützten Orten im Beet. Im Schatten.

Jetzt kommen auch andere Farben an die Pollenhöschen

Hallo zusammen,
schön eure Beiträge hier zu verfolgen. Immer wieder interessante Erfahrungen dabei!

Ich hatte vor einiger Zeit von dem Hummelnest berichtet, das ich bei meinen Eltern aufgestellt hatte, wo sich über den Winter eine Maus einquartiert hatte. Ich war am hadern ob eine Hummel wohl die Maus vertreiben würde, oder ob die Hummel einen möglichen Kampf verlieren würde.

Um Ostern rum als ich zu Besuch war, waren dann schon viele Königinnen im Suchmodus und die Maus auch immer noch da. Habe dann beschlossen die Maus umzusiedeln, damit ich ein paar aktive Hummelansiedlungsversuche unternehmen konnte (eine Hummel aktiv zur Maus dazu siedeln wollte ich nicht, um keine Konfrontation herbei zu führen). Also Maus mit Hummelfangröhrchen eingefangen und ca. 200m weiter in einem geschützten Gebüsch wieder ausgesetzt und anschließen ein paar Hummeln aus meinen Fakelöchern gefangen und eingesetzt. Nachdem eine Erdhummel dann einen sehr deutlichen Orientierungsflug gemacht hat, habe ich es dann dabei belassen… Da ich die Hummel danach allerdings nicht mehr gesehen habe, habe ich dann etwas „Indikaturmoos“ in den Eingang gesteckt. Im Verlauf der Woche nach Ostern, hat meine Mutter dann berichtet, das das Moos deutlich zur Seite gedrückt war und noch ein paar Tage später hat sie dann zufällig auch eine Hummel einfliegen sehen (allerdings eher eine relativ kleine meinte sie). Die Erdhumel war schon ziemlich dick, daher weiß ich nicht, ob das Nest nicht vielleicht auch passiv z.B. durch eine Acker- oder Wiesenhummel belegt wurde. In der ersten Maiwoche sollte es ja dann Gewissheit geben ob erste Arbeiterinnen fliegen und langsam mehr los ist am Nest.

Und mein zweites Nest (mit Kamera) ist seit Freitag auch besetzt: aktive Ansiedlung, Steinhummel.    Sie trägt fleißig Pollen und Nektar ein und macht es sich im Kapok schön kuschelig . Videos im Anhang.

Wie lange nach Nestannahme startet ihr mit dem Klappentraining, und ab wann steigt eigentlich das Risiko mit den Wachsmotten? Sind die nicht erst ab Ende Mai unterwegs wenn es deutlich wärmer wird? Oder hat man auch jetzt schon das Risiko, dass Motten reingehen? Würde die Königin jetzt erstmal 2 Wochen ohne Klappe machen lassen…

Hummelchef schrieb am 23. April 2023 um 14:46 Uhr

Wie lange nach Nestannahme startet ihr mit dem Klappentraining, und ab wann steigt eigentlich das Risiko mit den Wachsmotten? Sind die nicht erst ab Ende Mai unterwegs wenn es deutlich wärmer wird? Oder hat man auch jetzt schon das Risiko, dass Motten reingehen? Würde die Königin jetzt erstmal 2 Wochen ohne Klappe machen lassen…

So bald sie Pollen einträgt kannst Du die Klappe schrittweise senken:

Anleitung Hummelklappe / Mottenklappe

Hier bei uns gibt es noch keine Motten bisher, das kann sich aber schnell ändern. Die Klappe schützt allerdings nicht nur vor Motten, sondern auch vor Übernahmeversuchen anderer Königinnen welche oft mit geschwächten Hummelvölkern endet.

Keine Angst vor der Klappe! Die Königin hat nur 1x im Laben die Chance ein Nest zu haben. Die tut alles dafür dass dies klappt!

Viel Freude beim beobachten!

PS: Tolle Kamerabilder!

Die kommt sicher wieder wenn sie eine Nestgründerin ist.