Aktive Ansiedlung von Hummelköniginnen
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25. Mai 2022 at 00:19 #71908HP 22927Forenmitglied
- DE 22927
- 50 m
Wir drehen uns im Kreis. Wenn ich die passive Methode wähle, muß ich das Haus schön dekorieren, im Garten an einem geeigneten Ort platzieren, eine Tropfkante für Regen installieren, das Ganze in Wasser als Ameisenschutz und in ganztägigen Schatten stellen. Und alles, weil einige glauben, daß es der Hummelkönigin besser geht, wenn sie den Eingang selbst gefunden hat. Einige vermenschlichen die armen Tiere. Glauben (heißt nicht wissen), sie denken und empfinden wie wir. Falsch. Der Hummelkönigin ist es völlig egal, wo sich ihr Nest befindet, sofern sie die örtlichen Voraussetzungen vorfindet, um erfolgreich Geschlechtstiere hervorzubringen. Das ist ihr von der Natur auferlegter, alleiniger Auftrag.
Geben wir ihr die Möglichkeit mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln. In einer “Natur” die vielerorts keine mehr ist. Sich auf diese zurückzuziehen, wird den Hummeln auf Dauer nicht helfen.
Gute Nacht
HP
27. Mai 2022 at 11:29 #71991MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@HP 22927 Ja, da hast du teilweise recht. Die Frage ist nur, ob aktive Ansiedlung eher dazu beitragen kann, den Hummeln auf die Dauer zu helfen? Auch sie sind auf eine intakte Natur angewiesen. Ich bezweifle es.
27. Mai 2022 at 14:55 #72000HP 22927Forenmitglied- DE 22927
- 50 m
Martha, Natur gibt es nur dort, wo der Mensch seine Hände nicht im Spiel hat. Wir Naturbegeisterten können nur Einfluß nehmen, indem wir dort, wo wir es können und dürfen, versuchen, angerichteten Schaden zurückzudrehen. Wir haben auf unserem Grundstück diverse immergrüne Büsche entfernt und überwiegend heimische Büsche und Stauden gepflanzt, die insektenfreundlich sind und auch gut angenommen werden. Eine noch kleine Blumenwiese gibt’s auch.
Um den Hummeln ihr Lebensziel zu ermöglichen, stellen wir Kästen zur Verfügung, die für sie so gut wie möglich gebaut sind und an einem Ort stehen, wo sie vor Sonne, Regen und tierischen Feinden weitestgehend geschützt sind. Die Wachsmotten sind ein Thema für sich.
Daß ich aktiv ansiedel ist bekannt. Wie die Hummelkönigin dies empfindet – darüber kann man streiten. Wir wissen es nicht. Wenn sie erfolgreich Jungköniginnen auf den Weg bringt, werte ich das als nachträgliche Zustimmung.
E.v.Hagen hatte eine Hummelzimmer mit zig Kästen im 1. Stock. Da gab es mit Sicherheit keine Selbstansiedlung, außer Rückkehrerinnen. Da hat kein Mensch gewagt zu kritisieren…
Jeder muß für sich entscheiden, ob er die Hummelpopulation stärken will oder interessante Beobachtungen machen will, wie Kampf der Königin mit einer Okupantin, einer Schmarotzerhummel etc.
Ich gebe alles für das Erstgenannte.
Liebe Grüße
HP
27. Mai 2022 at 15:15 #72001PetraSForenmitglied- DE 31708
- 85 m
Hallo HP,
dass ich für die passive Ansiedlung bin, ist bekannt. Trotzdem möchte nicht unerwähnt lassen, dass ich deine Argumente, Gedanken und Überlegungen zur aktiven Ansiedlung sehr schätze.
Wir sollten bei Neulingen immer auf passives Ansiedeln dringen. Wenn ich so manchen Beitrag lese, bekomme ich immer häufiger Angst um das Wohl der Hummeln. Wenn man 1 oder 2 Jahre Erfahrungen gesammelt hat (insbesondere durch Beobachtung und richtiges Deuten des Hummelverhaltens) und es gute Gründe für ein aktives Ansiedeln gibt, ist es meines Erachtens dann i.O.
Ich stimme dir zu. Habe schon sehr oft diesbezüglich gedacht: Wäre sehr schön, wenn es die aktive Ansiedlung unter Anleitung geben könnte.
Jeder muß für sich entscheiden, ob er die Hummelpopulation stärken will oder interessante Beobachtungen machen will, wie Kampf der Königin mit einer Okupantin, einer Schmarotzerhummel etc.
Aber dies kann doch auch bei einer aktiven Ansiedlung passieren, oder?
Liebe Grüße
Petra27. Mai 2022 at 15:36 #72003HP 22927Forenmitglied- DE 22927
- 50 m
Hallo Petra,
hier ist nicht das Thema aktiv/passiv sondern der Standort des Kastens. Bei mir stehen die Kästen auf einem Ständer an der Hauswand und auch im Gartenhaus mit Eingang durch die Wand. Dort sind die Nester relativ sicher vor tierischen Feinden. Auch ist die Wahrscheinlichkeit einer Selbstansiedlung äußerst gering. So entscheide ich, wer einzieht….
LG
HP
27. Mai 2022 at 19:22 #72012MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
Hallo HP Soviel ich weiss, hat E.v.Hagen seine aktiven Ansiedlungen auf den Frühling beschränkt. Das ist nochmals etwas anderes. So sehe ich das.
27. Mai 2022 at 20:04 #72016StefanDDFrühling – ja. Wann denn sonst?
27. Mai 2022 at 20:27 #72019MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@StefanDD Hatte mich etwas unglücklich ausgedrückt. Hätte Frühfrühling schreiben sollen.
Aktive Ansiedlungen Ende Mai, der auch noch zum Frühling gehört, ist doch ein no go, oder?27. Mai 2022 at 20:42 #72022StefanDDHallo Martha,
ja, da gebe ich dir recht. Obwohl ich immer einen Kasten für die Steinhummeln reserviere und den bis Ende April mit der Klappe verschließe, sonst wird er von den Wiesenhummeln besetzt.
Dieses Jahr ist die Steinhummel am 30.04. eingezogen.
VG
27. Mai 2022 at 21:35 #72027HP 22927Forenmitglied- DE 22927
- 50 m
Hallo Martha, Ägypten? Rembrandt?
Hallo Stefan, wir ticken augenscheinlich ähnlich.
Zur Chronologie dieses Jahres:
9.3.: erste suchende Erd- u. Wiesenhummel gesichtet.
21.3.: Erdhummel erfolgreich eingesetzt
zwischenzeitlich 2 weitere Erdhummeln angesiedelt
12.4.: Steinhummel erfolgreich eingesetzt
26.4.: Gartenhummel erfolgreich eingesetzt
es gab keine Fehlversuche, bei allen fliegen Arbeiterinnen.
Ich versuche so zeitig wie möglich im Jahr die jeweilige Hummelart anzusiedeln. Die ersten suchenden Königinnen jeder Art sind augenscheinlich die willigsten Nestgründerinnen.
So versuche ich aktiv Hummelschutz zu betreiben.
Einen schönen Restabend
LG
HP
31. Mai 2022 at 23:08 #72164KnudForenmitgliedHallo Alle
Ja ich schließe mich HP, Stefan und andere “aktive Besiedlere an”.
Es ist 3. Jahr mit Hummeln. Meines Erachtens hängt es sehr von d. Art ab ob “aktiv” oder “passiv”. Dazu flg.
Letztes Jahr hatte ich 2 sehr erfolgreiche Baumhummelfamilien (Carport) – Loch nach aussen 1.8m Höhe u Kasten im Carport. Selbansiedlung.
Dieses Jahr eine wahre Invasion von Rückkehrer – Baumhummeln – 6 Familien – 5 davon jetzt mit vielen Könniginnen. Diese Art braucht man nicht aktiv anzusiedeln – sie finden die Löcher selbst -wie soll es bloß nächstes Jahr werden???
Letztes Jahr – 1 erfolgreiche selbstansiedlung von Gartenhummel. Dieses Jahr 3 Selbstansiedlungen – alle mit Arbeitern jetzt – diese leise u unauffälligen Brummer finden auch selbst die Kasten.
Letztes Jahr 3 erfolgreiche (aktiv besiedelte) dunkle Erdhummeln – dieses Jahr nur wenige Rückkehrer (Überraschung!!) –
Dieses Jahr 1 (aktiv besiedelte) dunkle Erhummel mit vielen Arbeitern.Letztes Jahr keine Ackerhummel – dieses Jahr 2 aktiv besiedelte Kasten. 1 mit wenige Arbeiter – dafür viele Arbeiter von “Nachbarfamilien”.
Leider sind wenige Steinhummel unterwegs gewesen.Bisherige Erfahrung: Acker- und Erdhummeln u wahrscheinlich Steinhummeln muß man oft helfen – Garten-, Wiesen- und besonders Baumhummeln finden selbst die Kasten.
Knud (Flensburg)
1. Juni 2022 at 08:19 #72165TorstenForenmitglied- DE 86923
- 632 m
Zum Thema Steinhummeln kann ich sagen das diese eigentlich sehr gute Rückkehrerinnen sind. Ich hatte vor drei Jahren das erste mal eine im Kasten und seit dem kommen sie immer wieder. Dieses Jahr haben sie einen zweiten Kasten in Beschlag genommen und die Wiesenhummel die schon drin war vertrieben oder abgestochen. Hummelklappe stellte kein Problem dar, wahr wohl aus dem Vorjahr bekannt.
1. Juni 2022 at 16:27 #72183HP 22927Forenmitglied- DE 22927
- 50 m
Hatte letztes Jahr 2 Erdhummelvölker mit Jungköniginnen – dieses Jahr keine Rückkehrerinnen. Aber Erdhummeln sind wohl auch dafür bekannt. Wenn sich die Steinhummeln weiter so gut entwickeln und Jungköniginnen ausfliegen, verlasse mich auf dein Wort – Thorsten. Der Steinhummeldame muß ich dann nicht hinterherhecheln.
Helle Erdhummeln gibt es bei uns kaum. Habe eine einzige Königin Ende April gesehen. Leider waren alle Kästen belegt….
3. Juni 2022 at 16:05 #72282HP 22927Forenmitglied- DE 22927
- 50 m
Hallo Harald,
ich schreibe dich persönlich an, weil ich lange nichts von dir gelesen habe und verhindern möchte, daß du die Flinte ins Korn wirfst. Aus deinen letzten Zeilen klang eine gewisse Verzweiflung, weil bei dir dies Jahr augenscheinlich keine Ansiedlung gelungen ist. Du warst immer sehr euphorisch und engagiert.
Um dich als Hummelfreund nicht zu verlieren rate ich dir – auch wenn du auf Selbstansiedlung setzt – es im zeitigen Frühjahr mit der aktiven Methode zu versuchen.
Die hier vor kurzem vorgestellte Methode mit einem Rohr im Fakeloch solltest du probieren. Das Rohr sollte unten so eng sein, daß es in den Laufgang deines Kastens paßt und unten verschlossen sein. Wenn die Königin hinein gekrabbelt ist, verschließe auch das obere Ende, ziehe das Rohr aus dem Gang und gehe ohne große Erschütterungen zu deinem Hummelhaus. Dort entfernst du den unteren Verschluß, wobei du das Ende bereits dicht vor den Eingang hältst, damit die Dame keine Chance hat zu entfleuchen und führst das untere Ende in den Laufgang. Nun warte ca. 5 Minuten und schau dann vordichtig in das Rohr, ob die Gute im Kasten ist. Wenn ja, entferne das Rohr und verschließe den Eingang für weitere 10 Minuten lichtdicht!!!
Wenn das Innere des Kastens mit deinem Engagement mit Kleintierstreu, einer Kapokkugel und als Abdeckung eine Schicht Wiesenheu versehen hast, sehe ich keinen Grund, warum Eure Majestät nicht bleiben sollte.
Kopf hoch und viel Glück
LG
HP
3. Juni 2022 at 19:35 #72318janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Hast zwar recht HP, aber das passive Ansiedeln hat bei Harald nicht geklappt weil die Einfluglöcher nicht Bodeneben waren bzw. keine adäquate Dekoration vorhanden war.
Ich bin mir sicher, dass es bei Harald auch passiv klappt wenn er die Tipps beherzigt.Bis nächstes Frühjahr hab ich mir vorgenommen zum passiven Ansiedeln einen Beitrag zu veröffentlichen.
Ich persönlich muss sogar sagen, dass ich aktives Ansiedeln wesentlich schwerer finde als passives. Aber das nur aus meiner Erfahrung.
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