Melanie: Tote Hummeln unter Linden

Nun, es gibt eine sehr gute Forschungsarbeit darüber: Baal, T., Denke, B., Mühlen, W, Surholt, B., 1994. Die Ursachen des Massensterbens von Hummeln unter spätblühenden Linden. In: Natur und Landschaft, 69/9, S. 412 – 418.

Da wird eindeutig gezeigt, daß
– Lindennektar nicht giftig ist (man kann ihn bedenkenlos verfüttern und das über lange Zeit)

– die schwachen, unter den Bäumen liegenden Tiere mit Zuckerwasser oder gar Lindennektar aufgepäppelt werden können

Die Autoren stellen die Theorie auf, daß die Bäume derart attraktiv wirken, daß sie die Tiere in Massen anlocken; gleichzeitig aber unzureichend und unregelmäßig Nektar liefern – die Hummeln sammeln sich regelrecht zu Tode. zudem sei das Phänomen häufig in trachtenarmen Zeiten, bzw. Gebieten zu finden, wo es nur wenige Alternativen gäbe.

Die Gruppe um Werner Mühlen ist meines Erachtens die einzige, die das mal wissenschaftlich angegangen ist. Ich hatte mich mal mit ihm darüber unterhalten und er meinte auch, daß da bestimmt noch Forschungsbedarf ist; dieser aber nur schwer durchführbar ist (hoher Aufwand, Mangel an Personal und Mitteln). Zudem ist noch nicht geklärt, warum das nur periodisch und regional auftritt (habe das Phänomen z.B. hier in meiner Gegend nicht…).

Wer das mal endgültig klären wird, dem winkt Ruhm und Ehr, aber bis dahin sind diese Arbeiten für mich die überzeugendsten…

Grüße
Melanie

Themenübersicht öffnen: Tote Hummeln unter Linden

Schreibe einen Kommentar