Bulli: Rhododendron – Revieraufteilung – Ausblick
Hallo, ein weiteres Update.
Hier blüht jetzt vieles.
Die Insekten haben die Pflanzen untereinander aufgeteilt.
Die Erdhummeln haben den östlichen Teil des Gartens unter Kontrolle. Ihr Nest ist auch irgendwo im Osten. Macht also Sinn. Zum Revier gehören im Augenblick zwei hellblaue Rhododendren und eine gelbe Geißblatt-Hybride mit ca. 5 cm langen sehr dünnen Blüten. Bei dem Geißblatt beißen sie einfach ein Loch von außen in das Ende der Blüte und saugen von dort aus. Teilweise mussten sie mehrmals ansetzen, bis sie ein Stück heraus reißen konnten. Andere Hummelarten habe ich daran noch nicht gesehen.
Die Baumhummeln und Wiesenhummeln fliegen im östlichen Teil. Ihr Nest muss irgendwo ein paar Gärten weiter im Osten sein. Sie fliegen die beiden großen dunkelrosanen Rhododendrons und den dunkelvioletten Rhododendron an. Die Wiesenhummeln habe keine mittlere Binde … also könnt’s auch eine andere Sorte sein. Habe noch keinen vollständigen Bestimmungsschlüssel im I-Net gefunden.
Die kleinen Hummeln, die ich bisher als Steinhummelarbeiterinnen einordnete, könnten nach der Färbung ihres Abdomens aber auch Grashummeln sein fällt mir mal so auf. Die Farbe des Hinterleibs scheint ja ein wenig variabel zu sein.
Allerdings sind keine Ackerhummeln mehr da. Somit ist es fraglich ob eine Grashummel in Frage kommt.
An der Cotoneaster-Hecke, die eigentlich nur ein überrankter Zaun ist, treffen sich hauptsächlich diverse Wespenarten und Hornissen. Nur wenige Baumhummeln wie auch Wiesenhummeln verirren sich dahin.
Komisch ist, dass die Blüten eigentlich gar nicht richtig aufgehen, sondern quasi als Kospe schon wieder vergehen. Dennoch war großer Andrang.
Am Samstagmorgen war dort ein wildes gewusel. Es summten auf der einen Seite über ein dutzend Insekten in der Hecke und über 10 Hummeln im angrenzenden R.
Fliegen die Königinnen der Wespen und Hornissen eigentlich immer noch mit aus?
Falls nein … haben wir hier zwei Hornissenarten (jibbet datt?) und mindestens drei Wespenarten.
Dann ist hier noch ein kriechender Cotoneaster als Bodendecker. Er hat kleine weiße fünfblättrige Blüten. Die eine oder andere Hummel nascht schon mal daran.
Storchenschnabel wird inzwischen stark von Honigbienen bevölkert.
Wildbienen sind kaum noch zu sehen. Vielleicht gehen sie aber auch nur im allgemeinen Gewusel unter.
Sporadisch sind auch Baumhummeln dran. Der Storchenschnabel hat zwar nur eine oder zwei Blüten pro Pflanze (falls man das so schreiben darf) geöffnet, aber durch die vielen Blüten nacheinander blüht er jetzt schon über drei Wochen lang.
Die gelben Korbblütler (Margariten?) im Ostteil sind immer noch lediglich für Fliegen/Schwebfliegen interessant.
Fingerhut (weiß wie fliederfarben) sind hier ungefähr 15 Stück, werden allerdings nur manchmal von Hummeln angeflogen.
Allium bekommt nur wenig Besuch und das sind meist Bienen.
Rittersporn ist inzwischen 150 cm hoch, aber wenig besucht. Eine Hummel flog einmal sehr systematisch drei Blütenringe ab. Sie hat nur eine Blüte dabei ausgelassen. Soviel Organisationsfähigkeit hätte ich den Hummeln nicht zugetraut.
Zwei mir unbekannte Pflanzen und eine Buschart werden von Wiesen- und Baumhummeln angeflogen. Ich bemühe mich demnächst um eine Bestimmung.
Was mich erstaunt ist, dass Goldfliegen offensichtlich terretorial sind und andere anfliegende Insekten – auch Hummeln – in die Flucht schlagen. Die angriffslustige Goldfliege ist recht klein gegenüber ihrem größeren Artgenossen, der häufig in ihrer Nähe weilt. Vielleicht ein Männchen?
Das Revier ist genau zwischen den „Revieren“ von Erdhummeln und Baum-/Wiesenhummeln.
Die Kastanienblüte ist nun auch hier vorbei.
Es fällt auf, dass in der Wärme die „Saugzeit“ an den Blüten inzwischen deutlich auf ungefähr eine Sekunde pro Blüte herunter gegangen ist. Ausnahme ist im Augenblick nur der Fingerhut mit 10 bis 40 Sekunden. Und Rittersporn mit drei Sekunden.
Nun überlege ich doch die Hummeln irgendwie zu einer künstlichen Futterquelle locken zu wollen.
Allerdings bleiben viele Blüten weiterhin unbesucht. Dazu gehört immer noch der elfenbeinfarbene und der fliederfarbene Rhododendron. Die gefüllten Blüten sowieso, aber auch viele kleinere Blütchen wie z. B. die vom kriechenden Phlox. Eine rote Azalee mit recht großen Blüten kompletiert die Reihe der entteuschenden Azaleen.
Hier sind große Baumhummeln unterwegs. Vielleicht Jungköniginnen?
Insgesamt … wenn ich mal schätze … sind hier zeitweise 45 Hummeln im Garten.
Ich befürchte, dass in ein paar Wochen kaum noch Massentrachten in der Nähe zur Verfügung sein werden.
Bleibt die Frage, ob man weit ab vom Nest selektiv den Hummeln zufüttern kann.
Viele Grüße
Bulli
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