Bernd: Re:Nisthilfe besonders wichtig

Hallo Hummelfreunde,
Die Resonanz auf meinen Beitrag „Nisthilfe besonders wichtig“ hat ein Fachsimpeln am oberen Level ausgelöst. Allen Beteiligten an dieser Stelle einen herzlichen Dank. Ich habe somit wieder einiges dazu gelernt. Es liegt an der Komplexität unseres gemeinsamen Themas, dass nicht alle in ihren Ansichten übereinstimmten. Hummelfreund Hans J. Wolter hält Nisthilfen gar für nutzlos. Er geht sicher von dem schönen Satz aus: „Die Natur braucht den Menschen nicht, sondern der Mensch braucht die Natur“. Dieses trifft aber nur nach meinem Dafürhalten im Paradies zu, sprich in unberührter Natur. Hier wäre ein harter Winter ein geringes Übel, selbst die Wachsmotten hätten hier eine wichtige Funktion und eine Erholung der Bestände wäre möglich und das Gleichgewicht wieder hergestellt. Doch wo findet man solche unberührten, im ökologischen Gleichgewicht befindlichen Verhältnisse?
Stefan Lennertz führt in beeindruckender Weise an, wie vielen Bedrohungen und Widrigkeiten die Hummelpopulation in unserem Land ausgesetzt ist. Viele angeführte Tatsachen sind nicht zu letzt dafür verantwortlich, dass einige Hummelarten verschwunden sind und die eine oder andere stark bedroht ist. Im vergangenen Jahr hatte ich in meinem Garten zwei natürliche Hummelnester. Eines direkt in einem Mauseloch auf meiner Futterwiese und ein weiteres etwas geschützter in einer Gartenecke unter einem Steinhaufen. Es waren beides Erdhummeln und ich tat alles um die Nester ungestört zu belassen. Nach meinen Beobachtungen kam das Nest in der Wiese nicht über die zweite Generation hinaus und der Flugbetrieb erlosch. Das Nest unter dem Steinhaufen überlebte, brachte aber nur wenig Jungköniginnen hervor. Auch dieses Ergebnis wäre in intakter Natur kein Grund zur Sorge. In meinem Beitrag wollte ich unterstreichen, dass ein nach allen Erkenntnissen angefertigter Nistkasten, in dem das Hummelvolk über seinen gesamten Lebenszyklus genug Platz hat, und sich geschützt vor allen Bedrohungen der Niststätte entwickeln kann, schon ein ernst zu nehmender Beitrag zum Artenschutz ist. Je mehr Hummelfreunde geeignete Nistmöglichkeiten bieten, je weniger kann man vom Tropfen auf dem heißen Stein sprechen. Und je mehr Hummelfreunde über ihren Garten hinaus auch zu Hummelschützern werden, umso effektiver wird dieses auch für den Fortbestand der Kreatur Hummel.
Als Fazit aller Antworten werde ich für das kommende Jahr meinen Zweiklappenvorbau auf eine Klappe ändern, wie es Hummelfreund Harry anrät. Mir leuchtet ein , dass im Loch der Eingangsklappe immer noch ein Einschlupf der Motten möglich ist. Ich hoffe meine Erdhummel kommt mit der Einklappenvariante zurecht. Dieses werde ich in der diesjährigen Saison erfahren. Auch werde ich die Anregung von Hummelfreund Harald realisieren, und die transparente Klappe entsprechend mit Kreppband bekleben. Oh Gott, jetzt habe wieder soviel geschrieben. Viele Grüße Bernd !

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