Horst: Mottensperren-Test 2003

Mottensperren-Test 2003

Hallo Hummelfreunde!

Dieses sind ausschließlich meine Erfahrungen mit den aufgeführten mechanischen Mottensperren! Das Ergebnis kann durchaus Zufall sein

Bemerkung:
Hier bei uns hatte ich jedes Jahr starken Befall von Wachsmottenlarven sowohl in Hummel- als auch in Wespen- und Hornissennestern (manche Jahre Verluste bis zu 2/3 der Völker).

(WM = Wachsmotten)

Um mechanische Mottensperren zu testen, habe ich dieses Jahr ausnahmsweise mehrere Holznistkästen und Pappkartons mit Hummeln angesiedelt (sonst lediglich 6 Nistkästen).

Ich habe folgende Mottensperren an den Vorbauten der Nistkästen angebracht (teils mit ca. 60 cm langen Flexschläuchen als Laufgang).

1. Mottensperren mit Doppel-Pendeltüren

2. Mottensperren nach der Idee von Armin Krenz (Variante 2) Ein- und Ausgang mit Schrägklappen

Zwischenzeitlich ist die Entwicklung der 16 Hummelvölker abgeschlossen (die letzten Steinhummelarbeiterinnen haben am 18.08.2003 das Nest verlassen).

Von diesen 16 Hummelkästen/Hummelvölkern waren:

4 Kästen ohne Mottensperren

1 Erdhummelnest, 1 Wiesenhummelnest und 2 Baumhummelnester )

Wachsmottenbefall bei der Wiesenhummel jedoch Königinnenschlupf.,
1 Baumhummelvolk Totalverlust durch WM-Larven,
1 Baumhummelvolk mit wenig WM-Larven, Königinnenschlupf.
1 Erdhummelvolk ohne Mottenbefall.
Diese Nester befanden sich nicht in der Nähe der Nester mit Mottensperren.
Fazit: 3 Nester mit WM-Larvenbefall

3 Kästen mit Pendeltüren

1 Erdhummelnest, 2 Wiesenhummelnester.

Wachsmottenbefall in allen 3 Nestern. Totalverlust bei den beiden Wiesenhummeln.

Meine Erfahrungen mit den Pendeltüren waren nicht gut. Einmal klemmte eine herausgetragene Hummellarve oder Nistmaterial unter der Pendeltür (dadurch einen Spalt offen). Obwohl ich anfangs Doppel-Pendeltüren eingebaut hatte, kam es häufig zu Verkehrsstaus, wenn einige Hummeln hinein und andere heraus wollten; denn bei großen Völkern erfolgt ein ständiges An- und Abfliegen.

9 Kästen mit Schrägklappen (System Armin Krenz –Variante 2-)
(separate Ein- und Ausgänge)

1 Gartenhummelnest, 1 Wiesenhummelnest, 1 Steinhummelnest, 6 Erdhummelnester.

3 Erdhummelnester und 1 Wiesenhummelnest waren ohne WM-Larvenbefall.

In 5 Nestern war geringer WM-Larvenbefall. Die Völker waren verhältnismäßig groß und wenig Gespinste (von WM-Larven) vorhanden. In sämtlichen Nestern sind Königinnen geschlüpft. Keine Kuckuckshummeln in den Nestern festgestellt.

Es mag Zufall sein, dass gerade bei den 9 Mottensperren mit Schrägklappen verhältnismäßig wenig WM-Larven in den 5 befallenen Nestern gefunden wurden (zwischen 6 und 30 WM-Larven).
Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Wachsmotten ihre Eier außerhalb der Nistkästen (eventuell im Eingangsbereich bzw. an den Lüftungsöffnungen) deponiert haben und nur eine geringe Anzahl der Larven die Nester erreichen konnten.
Vermutlich ist bei dieser Mottensperre nach der Idee von Armin Krenz eine gewisse Sicherheit gegen das Eindringen von Wachsmotten vorhanden. Eine 100prozentige Sicherheit wird es wohl nicht geben.

Die Mottensperren (Variante 2 –Armin Krenz) müssen jedoch sehr genau gefertigt werden, damit keine Wachsmotten eindringen können.
Ich habe die Schrägklappen mehrmals verändert bzw. ausgetauscht (Schräge verändert, Winkel zwischen 50/55 Grad -,Kunststoffklappen eingesetzt, Gewicht verändert usw.), bis ich und die Hummeln mit dem Ergebnis zufrieden waren. Die Schrägklappen funktionierten einwandfrei. Die Hummeln (selbst die kleinsten) hatten mit den Schrägklappen wenig Probleme.

Vielleicht testen nächstes Jahr noch einige Hummelfreunde diese Mottensperre nach der Idee von Armin Krenz, so dass man zu genaueren Erkenntnissen kommt.

Viele Grüße

Horst

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