Christian F.: Milben
Hallo
Also. Ich habe mir heute den Artikel
Schwarz, H. H., Huck K. 1997. Phoretic mites use flowers to transfer between foraging bumblebees. Insectes Sociaux. 44(4): 303-310.
besorgt und wollte ihn kurz zusammenfassen:
Wir haben ja bisher das Prinzip der Phorese kennengelernt. Die Milben lassen sich von den Hummeln tragen, sowohl von Arbeiterinnen wie von Königinnen und überwintern mit letzteren. Dabei hat man sich aber Gedanken gemacht, wie es nun zu genetischem Austausch zwischen den Milben kommen könnte. Wenn die Milben immer bei einer Genlinie von Königinnen bliebe, käme soetwas nicht so recht zu Stande.
Dabei gibt es verschiedene Theorien. Eine ist zum Beispiel, ganz analog zu den Hummeln sozusagen, dass die Milben bei der Paarung von Jungkönigin und Drohn ihren Träger wechseln.
Eine weitere, die als bewiesen angesehen werden kann, ist schlicht und ergreifend, dass Milben an Blüten absteigen und auch wieder aufsteigen.
In ihrem Versuch stellten die Autoren fest, dass Milben, die auf Hummeln vorkommen, wenn sie auf (bestimmten) Blumen ausgesetzt wurden, sehr schnell in die Blüten krabbeln. Viele steigen innerhalb weniger Sekunden auf eine Hummel auf (~1-3 Sekunden) wenn diese die Blüte besucht.
Die Autoren bemerkten, dass durchschnittlich auf jedem 64. bis 158. Blütenstiel eine Hummel-Milbe war (bei den untersuchten Pflanzen). Dabei ergibt sich, dass durchschnittlich bei jedem Blütenausflug eine Hummel eine fremde Milbe mit nach Hause bringt. [Allerdings ist das schon sehr grob…]
Bei den Arbeiterinnen fanden sie 4 Milbenarten bei den Königinnen 7. Dabei orientieren sich diese Arten teilweise (wie zum Beispiel Parasitellus fucorum; auch die Experimente wurden mit dieser Art gemacht.) am Geruch, ob sie aufsteigen sollten oder nicht.
Soweit die Zusammenfassung. Über Schädlichkeit von Milben oder ihrem Nutzen stand nichts in dem Artikel. Ich möchte (nochmal) erwähnen, dass ich niemals sagen würde einzelne Milbenarten könnten Hummelnestern nichts anhaben. Das wäre sehr naiv.
zu Locustacarus buchneri
“By early August, new queen bees have mated, left the nest, and some may have entered diapause at sites several inches below the ground. After the new queen bees leave the nest, few new workers are produced and older workers accumulate more and more mites. The numbers of mites in worker and male bees in August is sufficient to severely injure the bees”
Quelle/Source:
http://insects.ummz.lsa.umich.edu/beemites/species_accounts/Podapolipidae.htm
Eben genannte Milbe wäre zum Beispiel wohl schädlich.
zu Parasitellus talparum
“The exact nature of the association between these mites and their bumblebee hosts is uncertain, although predatory behavior toward acarid mites and other parasitid mites was suggested (Richards and Richards, 1976). If these mites feed preferentially on potentially damaging acarid mites, they may be beneficial to colony health.”
Quelle/source:
http://insects.ummz.lsa.umich.edu/beemites/species_accounts/Parasitidae.htm#Parasitellus%20talparum
Diese hier bekämpft womöglich andere Milben(!), die der Kolonie schaden könnten.
Beide Quellen gehen zur Universität von Michigan (USA)
(both sources lead to the university of Michigan (USA))
http://insects.ummz.lsa.umich.edu/beemites/species_accounts/
Grüße,
Christian
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