Bulli: Insektenflugbericht

Hallo Martin,

interessant, was du schreibst. Das würde einiges erklären.

An dem Tag gab es hier starken Wind aus südlicher Richtung und Sonne bei ca. 20 Grad +-2 Grad.
Bei dem Wind konnte ich nicht erkennen, ob die Hummeln irgendwo markierten, aber z. B. bei einem Lebensbaum (oder Eibe oder so) sah ich, dass der Drohn mit vielleicht maximal 20 Zentimetern Abstand sehr schnell bis zur Spitze in acht Metern hoch flog und sofort wieder herunter düste. Wie er bei dem Tempo seine Duftmarken kontrollieren will … keine Ahnung.
Über die Brummplätze muss ich mich wohl noch informieren.
Ich hätte gedacht, dass die Drohnen sich an den Pflanzen sammeln, wo sich nachher auch die Jungköniginnen einfinden … aber wenn die Jungköniginnen zwischen dem Ausflug aus dem Nest und dem Eingraben nichts fressen, entfällt der Schritt wohl.
Es sei denn, die Markierungen der Drohnen lösen bei den Jungköniginnen ein Hungergefühl aus. ;-)

Da die Roten Sonnenhüte (eher dunkelrosane Sonnenhüte) hauptsächlich vom Vormittag bis Nachmittag in der Sonne stehen, hatte ich mich gefreut sie heute mal zur Mittagszeit beobachten zu können.
Leider ist es aber den ganzen Tag (bis auf den Morgen) bedeckt. Maximal nur zwei Drohnen und zwei Erdhummeln waren während der Beobachtungszeit da. Aber nicht sehr agil, die Tierchen.

Morgen soll es sonniger werden. Mal sehen … äh … beobachten. :-)

>> Die B. vestalis Königin, […] wenige gelbe Haare seitlich auf dem T3.

> Dann war es vielleicht sogar eine bohemicus, denn die kann auch gelbe Haare auf T3 haben.

Zur Bestimmung nahm ich den Feldbestimmungsschlüssel. Der sagt in seiner Online-Version zwar, dass ein B. bohemicus Drohn seitlich am T3 auch gelbe Haare „eingemischt“ haben kann, aber bei den Königinnen steht so ein Hinweis nicht.
Somit kam ich auf B. vestalis.

Hummelbestimmung erscheint mir immer schwieriger.

Die Kuckuckshummel-Königin damals konnte ich sogar mal bei Sonne fotografieren (dann ist die Farbwiedergabe bei meiner Kamera realitätsnäher). Die habe ich dann mit Bildern der Erdhummelköniginnen aus dem gleichen Zeitraum verglichen. Die orange-bräunlich erscheinende Binde vorne auf der Mesosoma scheint bei Erdhummelkönigin wie bei Kuckuckshummelkönigin die gleiche Farbe zu haben.
Nun muss ich nur noch wissen, ob die Erdhummeln hier B. terrestris, B. cryptarium oder B. lucorum sind. ;-)
Nach meiner Meinung haben die hier alle Erdhummeln die gleiche Farbkombination.
Je nach Sonneneinstrahlung können die Streifen hier auch schön hell schimmern.
Zumindest erscheint mir das am Lavendel so. Bei den Sonnenhüten fällt mir das weniger auf.

Ich müsste mal alle Erdhummelarten nebeneinander sehen.

Hummelbestimmung … uff.
Inzwischen bin ich mir nicht mal mehr sicher, ob die Hummeln neben den Vestalis-Drohnen auf den Sonnenhüten nicht vielleicht auch Drohne der Erdhummeln sein könnten. Prinzipiell könnte das sein, weil ich im Mai mehrere gleich aussehende Königinnen auf am gleichen Rhododendron betrachten konnte.
Daran glaube ich zwar nicht wirklich, aber so genau habe ich mir die Breite des Abdomens nicht angesehen.

Ein Drohn würde in den Kontext auch viel besser passen, da die Blüten des Sonnenhutes sich so aufwölben, dass sie eine ähnliche Struktur bekommen wie das oberste Drittel des Blütenstands von einer Wilden Karde.

Außerdem war für wenige Sekunden auch eine helle Hummel an den Sonnenhüten, die auf die Schnelle so aussah wie ein Wiesenhummeldrohn. Allerdings war sie etwas größer und die Wiesenhummeln sind schon seit Wochen „durch“.

Morgen … morgen soll mehr Sonne sein. :-)

Hallo alle,

hier brummen noch Ackerhummeln, Erdhummeln, Steinhummeln und (vermutlich) B. vestalis Drohne.

Die Wiesen- und Baumhummeln scheinen inzwischen schon abgestorben zu sein.

Gartenhummeln sehe ich nicht mehr. Auch schon abgestorben?

Beim Feldwespennest sehe ich an dem oberen Flugloch keine Bewegung mehr. Oben sah ich auch immer nur einfliegende Tiere. Die eigentliche Nestöffnung muss irgendwo weiter unten sein, wo Pflanzen die Sicht verdecken.

Der Cotoneaster ist seit einiger Zeit verblüht. Somit sehe ich keine Hornissen und kaum noch Wespen mehr.

Die Purpurglöckchen blühen immer noch … vielleicht wegen des feuchten und häufig bedeckten Wetters? Manchmal bekommen sie Besuch von Steinhummeln, aber meist sind Honigbienen dran.

Ein paar Kornblumen sind jetzt aufgegangen. In den Farben blau, lila und rosa. Meistens sitzen Schwebfliegen drauf, aber manchmal auch Ackerhummeln.

Der Lavendel, der senffarbene Fingerhut und die Fuchsie werden auch bei bedecktem Wetter angeflogen, was mich sehr freut. Die scheinen also zu Hummelmagneten geworden zu sein.

Es kommen noch ein paar kleinere lilafarbene Fingerhüte heraus, aber für die werden die Gartenhummeln wohl kaum wieder kommen.

Warum sich die Ackerhummeln, wie schon berichtet, an Wänden entlang bewegen liegt vermutlich an der Tageszeit an der ich beobachte. Abends ist es dort am hellsten und am wärmsten.

Ich glaub‘ ich brauche eine bessere Kamera.

Viele Grüße

Bulli

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