Bulli: Insektenflugbericht – 10.08. bis 20.08.
Nachtrag
Der vor einem Monat erwähnte Geißblatt-Hybrid könnte ein Lonicera x tellmanniana sein.
09.08. Nachtrag
Stockrosen (dunkelrot)
Eine Ackerhummel hatte sich die Unterseite eines Blattes als Schlafplatz für die Nacht ausgesucht.
10.08.
Futterspender (Version 2)
Er ist nun eingemottet.
Füttern in Blüten
Das Wetter war schön zum Füttern von Hummeln. Morgens waren es ca. 15 Grad. Da flogen noch keine Honigbienen. Abends waren es ca. 20 bis 22 Grad und der Himmel war meistens bedeckt. Dadurch konnte ich ca. 30 ml Zuckerwasser verteilen. Angaben zur Mischung bei „Steinhummel“.
Erdhummel
Yea, the bumble bee stroke back. Heute setzte sich eine Erdhummel auf eine Honigbiene, um besser an das Zuckerwasser in einer Sonnenblume zu kommen. :-D
Die Hummel war bestimmt mehr als doppelt so schwer, aber die Honigbiene schlürfte seelenruhig weiter.
Steinhummel
Eine kleine Steinhummel war heute morgen und heute Abend da. Zumindest nenne ich sie mal so. Der Popo ist eher in einem hellbraun/beige Farbton.
Morgens labte sie sich an einer Blüte, in die ich eine 1:5:0:15 Zuckerlösung gespritzt hatte (Haushaltszucker:Fruchtzucker:Traubenzucker:Wasser).
Abends sah ich sie dann ihn einer Blüte, die ich vorher mit 1:5:4:15 Zuckerlösung behandelte. Allerdings ging sie hinter den Honigbienen über den Bereich. Darum ist unklar, wieviel die Honigbienen noch übrig ließen.
Ackerhummel
Ich sah mir noch einmal den Feldbestimmungsschlüssel an. Die Tierchen hier haben kein rotbraunes Fell auf den Tergum vier, fünf und sechs. Naja, eine Hummel schon, aber alle anderen nicht. Bei den meisten gehen die Streifen von Tergum 2 und drei bis zum Tergum 5 weiter.
Wespe, keine Feldwespe
Eine sehr große Hummel (keine Jungkönigin) hatte sich auf einen Roten Sonnenhut gesetzt und bekam einen Spritzer Zuckerwasser kredenzt. Dann kam doch glatt eine Wespe, die sehr viel kleiner war, an die Blüte. Plötzlich flog sie der Hummel auf das Abdomen. Dort verfiel sie anscheinend in wilde Raserei. Vielleicht stach sie auch zu. Nach dem zweiten Anfall flüchtete die Hummel, die die ganze Zeit ruhig da gesessen hatte. Noch nicht mal mit dem Beinchen hatte sie sich zur Wehr gesetzt.
Unbekannte Fliege
Eine mir noch unbekannte Fliege sitzt häufiger auf den Blüten einer mir auch unbekannten Blume. Die Blüte ist gelb und der Rest der Blume grau behaart. Mal sehen, was das sein könnte.
Fetthennen
Sind hier auch zu finden.
Eine Sorte, bei denen die Blütenblätter wie auch die Staubgefäße verkümmert sind, und eine normale „Prächtige Fetthenne“.
X vermutlich Hylotelephium specatbile „Prächtige Fetthenne“ (genaue Züchtung ungekannt)
– [http://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4chtige_Fetthenne „Prächtige Fetthenne“]
– [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Fetthenne_Sedum_spectabile.jpg&filetimestamp=20050724120243 Staude wächst ausladend]
– [http://davesgarden.com/guides/pf/showimage/158804/ Alte Staude, wächst ausladend]
den Blättern stehen]
X manchmal auch Hylotelephium telephium „Große Fetthenne“ oder Sedum telephium genannt
– [http://en.wikipedia.org/wiki/File:Sedum_telephium_200907.jpg Blätter, Blütenstände wie hier; Regenwasser kann in – [http://www.flickr.com/photos/90985255@N00/237599924/ So sieht es vermtulich bald aus]
– [http://www.flickr.com/photos/90985255@N00/237599926/ Ein weiteres Bild]
– [http://www.flickr.com/photos/90985255@N00/40460400/ Noch ein Bild]
Seit Tagen schon krabbeln Ackerhummeln immer mal wieder über die Blütenstände der verkümmerten Züchtungsvariante. Sie scheint wohl auch ohne Blütenblätter gut Nektar zu bieten.
Die Pflanze soll der Kracher für die Hummelversorgung im Herbst sein. Mal sehen.
Salbei
Der Salbei steht nach dem Rückschnitt in der Mitte einer zweiten schwächweren Blühperiode. Er steht direkt neben zwei Fetthennen. Vermutlich darum interessieren sich wieder Ackerhummeln und auch wieder vermehrt Honigbienen für seine Blüten.
Weigelie (rosa mit weißen Streifen)
Ist nach der Hauptblütezeit und nach einer Zeit ohne jegliche Blüten jetzt stablil bei ca. 50 Blüten, die Nektar bieten.
Weigelie (dunkelrosa bis rot)
Sie hat nach der Hauptblütezeit mit über tausend Blüten und einer Durststrecke mit ca. 10 Blüten nun etwa 60 Blüten, die Nektar bieten.
Fuchsie (rosa, lila)
Ein kleines Bäumchen, das vielleicht 80 cm hoch ist, wird immer noch sehr gerne von Ackerhummeln angeflogen. Es ist anscheinend bisher eine Pflanze, die nur von Ackerhummeln besucht wird. Sonst geht keine Hummel oder Biene hinein.
Zaunwinde
Nach dem Besuch der Fuchsie wird die am Gitter über der Fuchsie rankende Zaunwinde von Ackerhummeln besucht. Auch dies ist eine Exklusiv-Pflanze für die Ackerhummeln. Sie blüht bis Mittag, steht aber auch bis dahin im Schatten. Somit uninteressant für die restlichen Insekten, vor allem Honigbienen.
Sonnenblume
Die großen Blüten werden immer weniger. Was jetzt noch nachkommt, sind kleinere Blüten.
Herbst-Anemone – Anemone hupehensis
Erdhummeln, Honigbienen und Ackerhummeln befreien sie vom Blütenstaub. Ein Zug durch die Blüten braucht ca. 11 Minuten.
[http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:2007-05-08Anemone_hupehensis03.jpg&filetimestamp=20071112123259 So ähnlich, nur ein paar mehr Pollenstände]
11.08.
Füttern in Blüten
Morgens fütterte ich heute das erste mal in den Fuchsienblüten. Mit dem Fläschchen kann man ein Tröpfchen Zuckerwasser als feinen Strahl durchaus auch senkrecht nach oben in die Blüten spritzen.
Hummeln
Viele Ackerhummeln, wenige Erdhummeln und einzelne Steinhummeln.
Steinhummel
Sie nimmt eine Zuckerlösung von 2:3:3:8 an. Sie zuckt aber noch zurück, fliegt aber nicht verschreckt davon. Vielleicht nur weil das Zuckerwasser auch auf den Pollenständen der Sonnenblume hing? Ich spritze inzwischen einen feinen Strahl in die gerade aktiven Bereiche der Blütenfläche der Sonnenblume. Dabei kann ich einen komfortablen Abstand zur Hummel halten.
Eine Steinhummel hier hat einen Popo so orange wie die Sonnenblume. :-)
Ackerhummel
Eine Ackerhummel hatte sich am Zuckerwasser in den Blüten der Zaunwinde so voll gefressen, dass das Abdomen steil ‚gen Boden zeigte. Sie konnte zusätzlcih die Flughöhe nicht halten und schliff irgendwann beim Fliegen mit dem Abdomen auf den Gehwegplatten. Ich hatte schon davon gelesen, dass Hummeln beim Fliegen über den Boden schleifen können, aber hatte diese Bemerkung im übertragenen Sinne aufgefasst.
Nun denn. Hummeln können also auch sprichwörtlich beim Fliegen mit dem Hintern über den Boden schrammen.
Keine Sorge, nach einigen Zentimetern setzte sie sich auf die Platten und machte ein Päuschen, bevor sie langsam wegschwebte.
Fuchsie
Die Hummeln verkratzen die lilafarbenen Blütenblätter so stark, dass die angeritzten Stellen braun werden. So kann man sehr schön sehen, welche Blüten am beliebtesten sind. :-)
Aber auch die Hummeln wissen Bescheid.
Prächtige Fetthenne
Angeblich soll sie Bienen und Hummeln anziehen. Ja, das tut sie.
Es sind zwei verschiedene arten wohl. Beide hellrosa. Die eine hat wohl keine Blütenblätter, die andere ist ganz normal. Ich hoffe die Prächtige Fetthenne ist so ergiebig, wie sie anziehend ist.
Trachtpflanzen-Flop oder Trachtpflanzen-Top?
Von den Hummeln sind es hauptsächlich Ackerhummeln, die sich interessieren. Die machen zur Zeit die meisten Flugbewegungen bei den Hummeln aus. Wenige Erdhummeln und bisher keine Steinhummel interessieren sich für diese Pflanzen.
Sonnenblume
Die Besuche der Hummeln scheinen nachzulassen. Vielleicht ist es ihnen zu sonnig?
12.08.
Heute war es viel wärmer. Klare Luft, Sonnenschein, viel Wind und Temperaturen bis 25 Grad.
Steinhummel
Steinhummel nimmt eine Zuckerlösung 1:3:3:5 in einer Sonnenblume an.
Fuchsie
Auch heute wieder morgens Zuckerwasser in die Blüten gegeben.
Nachmittags kurvte eine Honigbiene um das kleine Bäumchen. Sie hat wohl irgendwie mitbekommen, dass sie in die Blüten krabbeln kann. Vorher hatte ich nie dort eine Honigbiene gesehen.
Vielleicht haben kleine Tröpfchen, die daneben geganen sind, die Honigbiene angelockt.
Roter Sonnenhut
Etwa 40 Blüten sind geöffnet. Kaum noch Hummeln fliegen sie an.
Heute waren bis zu acht Kleine Füchse (Schmetterling) gleichzeitig an den Blüten. Die Honigbienen sind da glatt in der Unterzahl.
13.08.
Heute war es wärmer bis 27 Grad, Sonnenschein und wenig Wind.
Hummeln
Ackerhummeln, Erdhummeln und vermutlich eine Steinhummel kurven hier noch herum.
Steinhummel
Sie besuchten – wie üblich – die Sonnenblumen. Heute bekamen sie eine Mischung 1:3:2:5 in die Blüten gespritzt und nahmen sie an. Jetzt müsste ich nur noch die Gegenprobe machen. Wird die Steinhummel bei einer 1:1:3 Mischung wieder erschreckt abfliegen … oder hat sie sich an die Darreichung der Zuckerlösung gewöhnt und nimmt mir generell jegliche Mischung Zuckerwasser auf den Blütchen der Sonnenblume nicht mehr übel?
Erdhummeln
Kommen unregelmäßig an die Blüten. Sie haben anscheinend schon gemerkt, dass sie bei Sonnenschein immer Probleme mit den Honigbienen bekommen und sind somit häufig bei kurzen Wolkenphasen da oder wenn die Blumen im Schatten stehen.
Ich meine, dass einige Erdhummeln hier immer noch wie aus dem Ei gepellt ausssehen.
Vermutlich habe ich heute einen großen Drohn gesehen. Er war nach meiner Meinung um einiges länger, nachdem er sich sich den Bauch mit Zuckerwasser vollgeschlagen hatte. ;-)
Fuchsie
Nun kurven schon zwei Honigbienen um die Fuchsie und schlürfen die mit Zuckerwasser präparierten Blüten leer.
Stockrose (dunkelrot)
Diese wird offensichtlich doch häufiger von Hummeln angeflogen. Manchmal liegt viel Pollen unter dem Fruchtstand in den Blüten. An anderen Tagen sind sie geputzt und gewienert. Ich weiß nicht warum. Temperaturen? Tageszeit? Lichtverhältnisse? Jedenfalls scheinen sich die Hummeln hauptsächlich für die Pollen zu interessieren. Ein paar Bienen sah ich dort auch schon.
Prächtige Fetthenne
Es sind nun sehr viel mehr Blüten offen.
Interessant ist die Aufteilung der Insekten an den überall verteilten Pflanzen. Die Prächtigen Fetthennen bei den Roten Sonnenhüten bekommen Besuch von bis zu acht Honigbienen, obwohl sie noch keine geöffnenten Blüten haben. Die Prächtigen Fetthennen bei dem Fuchsienbäumchen und der Zaunwinde jedoch von Ackerhummeln und Erdhummeln. Auch die haben noch keine offenen Blüten.
Die Fetthennen an anderen Standorten sind teilweise schon mit dutzenden offenen Blüten weiter entwickelt als die genannten, aber haben keinen Flugbetrieb seitens der Hummeln und nur wenig seitens der Honigbienen.
Überlegungen zur Gartengestaltung
Das Verhalten will mir wohl wieder zeigen, dass Hummeln sich leichter auf eine neue Tracht umstellen, wenn sie in der Nähe einer ertragreichen Trachtpflanze für Hummeln steht. Bleibt nur die Frage wieviel Fläche die richtige Menge an Tracht ergibt, dass sich die Hummeln auf sie umstellen und auch nach der Nektarphase wieder von ihr lösen können.
Ich glaube, wenn die Linden nicht so riesig wären und wenn spätestens in zwei Metern Entfernung vom Zentrum aller Blütenstände einer Linde eine schöne Tracht wäre … dann würden sicherlich nicht so viele Hummeln sterben. Aber alleine der Stamm ist bis zu vier Meter hoch, das Zentrum aller Blüten noch viel höher und der Durchmesser … ach, lassen wir das. Man müsste vermutlich große Masten mit hunderten Blütenattrappen um Linden aufstellen, damit sich die Hummeln auch lernen auf eine weitere Sorte Blüten zu fliegen.
14.08. – 18.08.
Es wurde immer heißer. Am 18 waren es 33 Grad.
Ein Paar Tage nichts geschrieben, weil es mir doch ein wenig zu warm war.
Es ist aber dennoch einiges passiert.
Es ist jedenfalls auffällig, dass kaum noch Hummeln an den roten Sonnenhüten sind. Dort dominieren die Honigbienen und die Falter. Meist Kleiner Fuchs und auch mal ein Tagpfauenauge. Kohlweißlinge versuchen sich am Phlox und am weißen Sommerflieder (Schmetterlingsflieder) um die Ecke.
Füttern in Blüte
Ich versuche täglich 20 ml Zuckerwasser gezielt an Hummeln zu verteilen. Verdammt schwer, wenn kaum Hummeln da sind.
Die Fuchsie ist ein schönes Objekt dafür, da sie hauptsächlich Hummeln anspricht.
Fuchsienbäumchen
Häufig tropft das in die Blüten gespritzte Zuckerwasser auf die Blumeen darunter. Auch noch später, nachdem mit einem Tuch die ersten Tropfen aufgefangen wurden. Die Hummeln lernten schnell, dass auf den Blättern Zuckerwasser zum Schlecken bereit liegt. So krabbelten sie überall in dem Fleißigen Lieschen darunter herum.
Inzwischen sind auch zwei Erdhummeln mit dabei. Nicht immer gleichzeitig, aber erkennbar.
Was mir auffällt ist, dass die Hummeln zwar morgens nach dem Besuch der „geimpften“ Fuchsie noch die darüber blühende Zaunwinde anfliegen, sich teilweise sogar in die zuckerwasserpräparierten Blüten setzen, aber dann ohne aufzutanken abfliegen. Ob es am Wetter liegt? Auch die Fetthenne (verkümmerte Blütenblätter und Pollenstände) daneben wird kaum noch von Acker- und Erdhummeln besucht. Ob ich es wohl übertreibe?
Steinhummeln
Die Gegenprobe, ob Steinhummeln die 1:1:3 Mischung annehmen, ging bei einer Steinhummelkönigin auf einem roten Sonnenhut gut. Sie flog nicht sofort ab, wie Steinhummlen vorher.
Bleibt die Frage woran es gelegen haben könnte, dass die Steinhummeln vorher die 1:1:3 Mischung ablehnten.
Ein Erklärungsansatz wäre, dass die Zuckerlösung an einer Stelle war, wo sie die Steinhummeln nicht erwarteten. Beim Einspritzen oder Aufspritzen werden die Blüten auf einer höheren Ebene benetzt, als sie üblicherweise Nektar bilden.
Wespe
Ich fand eine Wespe, deren Flügel wie ein Z gefaltet war. Die Knicke zeigten senkrecht auf die starke vordere Leiste der Flügel. Der Flügel war also durch den z-förmigen Knick nur halb so lang. Also vollkommen flugunfähig, die arme Wespe. Keine Ahnung, wie so ein Knick passieren kann. Irgendwer muss den Flügel gefaltet und zugedrückt haben. Das auch noch gegen die Widerstände der Flügelkonstruktion. Sie war auf jeden Fall flink auf den Füßen. Kein Wunder in der Hitze.
Fingerhut – Digitalis purpurea
Hier krachen wieder die Fingerhüte. Eine Pflanze hat ca. 10 Triebe mit ca. 40 offenen Blüten und dutzende Knospen.
Das Füttern in den Blüten wird von Ackerhummeln nur an den einzeln stehenden Pflanzen in den „traditionellen“ Revieren angenommen. Die Pflanze mit den vielen Blüten ist ein wenig abseits zwischen einer hohen Hecke und einem Baum. Dort sind vor allem Honigbienen interessiert, die offensichtlich durch das Einspritzen von Zuckerwasser auf die Fingerhüte gekommen sind.
Herbst-Anemonen
Erd- und Ackerhummeln sammeln Pollen von den Blüten.
Purpurglöckchen
Noch einige von Honigbienen besucht.
19.08.
Uff, die Hitze schlägt mir aufs Gemüt. Etwa 37 Grad.
Füttern in Blüten
Endlich habe ich eines der Probleme mit schwarzen Partikeln im Zuckerwasser gefunden. Es waren noch Stückchen gemahlenen Pfeffers in dem Gefäß, in das ich den Haushaltszucker zur besseren Dimensionierung umgefüllt hatte.
Erdhummel
Mindestens eine sammelte Pollen an den Herbst-Anemonen.
Wilder Majoran
Heute war außer den Honigbienen auch eine Erdhummel dran. Allerdings ist er eher nicht so häufig besucht. Die Erdhummel arbeitet die kleinen Blütchen fast systematisch und sehr schnell ab.
Roter Sonnenhut
Eine auf dem Abdomen schon sehr blanke Erdhummel setzte sich schon abends um sieben Uhr in eine Blüte, um zu nächtigen. Sie hatte zwei dicke Pollenpakete an den Beinen. Trotz aufspritzen von Zuckerwasser auf die Blüte und darauf folgendem Konsum, flog sie nicht ab.
Morgens saß sie immer noch da, wurde aber von Honigbienen bedrängt. Sie hatte inzwischen ein Pollenpaket verloren.
20.08.
Temperaturen knapp über 30 Grad, Sonne und wenig Wind. Abends ein bedeckter Himmel bei geringfügig geringeren Temperaturen.
Füttern in Blüte
Heute gibt es 1:1:3,5 Zuckermischung. Nach der ersten Fütterungswelle am Nachmittag (8 fast schon verdorrte Blüten und 12 bei denen wenigstens noch der Stempel nicht vertrocknet ist) flippen Hummeln wie Honigbienen fast aus. Teilweise konnte ich die Spitze des Fläschchens in die Blüte halten, während eine Hummel diese aussaugte. Letzteres kannte ich schon aus den vergangenen Tagen.
Abends, als sich der Himmel bedeckte, schien die pure Verzweifelung an der Fuchsie auszubrechen. Mindestens sechs Hummeln und sechs Honigbienen summten um das Bäumchen.
Darum reduzierte ich die Zuckerwassergabe auf nur drei Blüten. Teilweise hingen … kämpften … dann fünf Tierchen an einer Blüte.
Dabei bemerkte ich, dass selbst Erdhummeln längere Rüssel haben als Honigbienen. … Idee!!!
Futterspender (Version 3)
Schnell … naja … was man so schnell nennen kann … ein durchsichtiges Plastik-Eimerchen mit Deckel genommen, ein Loch in die Seite gebohrt, ein Stück rosanen Strohhalm (altes Design, nur 3 mm Durchmesser) vor das Loch geklebt und eine rosa Blüte darum. Schnell noch grüne Stempel- wie auch Pollenstände-Imitation angeklebt, grüne Folie von innen gegen die Wand geklemmt, Zuckerwasser hinein und Deckel drauf. Viel Klebeband ging dabei drauf. ;-)
Strohhalmröhrchen und Blüte sind ausPlastik und wurden darum zusätzlich mit Schmirgelpapier in der Oberfläche aufgeraut.
Zuerst war das rosane Stück Strohhalm 9 Zentimeter lang.
Als alles fertig war, ging an der Fuchsie immer noch die Post ab.
Jedenfalls das Teil in das Bäumchen gestellt.
Nach 5 Sekunden erste Betrachtung durch eine Erdhummel … offensichtlich uninteressant.
Darum wieder die schon von Futterspender Version 2 bekannten Locktropfen von Zuckerwasser in die Blütenimitation hinein gegeben.
Biene und Ackerhummel kommen irgendwann und schlecken die Locktropfen weg.
OK … so war das nicht gemeint. Allerdings wurde das Strohhalm-Röhrchen ignoriert.
Also Locktropfen auch in das Röhrchen.
Teilweise waren drei Tierchen an der künstlichen Blüte.
Nachdem häufiger nachgelegt werden musste, war klar, dass das Röhrchen selbst für die agilen Hummeln zu lang war.
Also schnell mit einer Nagelschere gekürzt.
Wieder Locktropfen in und an das Röhrchen.
Schon bald hatte eine Ackerhummel den Trick raus und kam bis zum Loch im Zuckerwasserreservoir.
Wieder Zuckerwasser in die Röhre.
Als nächstes checkte es eine Erdhummel.
Nett war, dass die Honigbienen sehr schnell den Verlust der Zuckerwasserquelle verstanden. Waren die erst einmal weg, wurde es viel ruhiger an dem Fuchsienbäumchen.
Allerdings knubbelten sich die Hummeln nun an der einen künstlichen Blüte.
Manche waren so dominant, dass andere Hummeln nicht lernen konnten, wie es geht. Sie lernten dann nur, dass sie von außen an dem Röhrchen lecken konnten. Auch durch Einträufeln eines Tröpfchens in die Röhre, lernten zwei Hummeln nicht mehr, da schon bald wieder eine andere Hummel anflog und sie wegschubste.
Insgesamt haben vier Ackerhummeln und zwei Erdhummeln gelernt wie sie an die Zuckerlösung kommen können.
Erst nach acht Uhr sah ich die Blüte auch mal ohne Besuch.
Es wird also ein Futterspender mit mehreren Blütenimitationen benötigt. ;-)
Futterspender (Version 4)
Morgen wird ein Tablettenröhrchen mit eingesteckten Strohhalmen ausprobiert.
In ersten Tests läuft nichts aus den Löchern, wenn Strohhalme in der Länge für Hummel-Rüssel drin sind.
Nachdem das einschmelzen von längeren Sauglöchern in Tablettenröhrchen schon vor einiger Zeit schief ging, erhoffe ich mir auf diesem Weg ein posiitives Ergebnis.
Die künstlichen Blüten dieser Version sind wieder an die Fuchsienblüten angelehnt realisiert wie bei Version 3, allerdings acht Stück davon. Hoffe, dass die Rangelei ein Ende hat.
Außerdem ist diese Version nur durch Plastikfolien und viel klares Klebeband realisiert. Sehr aufwendig zu säubern, aber OK für einen Test.
Dieser Variante wird auch wieder hängen, da doch ziemlich viele Ameisen im Bäumchen herum laufen.
Nicht dass die Ameisen das Röhrchen bewachen und den Hummeln in die Zunge beißen.
Ich hoffe, die Röhrchen sind nicht zu kurz und die Honigbienen bleiben draußen.
Erdhummel
Seit langem war keine Königin mehr hier. An sonsten nur kleine bis große … Arbeiterinnen und vermutlich Drohnen.
Ich finde, dass die Hummeln teilweise sehr frisch aussehen.
Steinhummel
Sind wohl nicht mehr da.
Ackerhummel
Ziemlich viele fliegen hier herum. Nicht nur am Fuchsienbäumchen.
Salbei
Eine Ackerhummel sah ich daran. In letzter Zeit ist da wieder mehr Flugbetrieb durch Honigbienen, aber auch dann und wann durch eine Ackerhummel.
Fuchsienbäumchen
Die starke Blütezeit ist nun vorbei. Es wird noch ein wenig schwächer weiter blühen, wie es aussieht. Soll heißen ich rechne mit 1 bis 2 neuen Blüten pro Tag. Da passt ein Zuckerspender vielleicht gut hinein.
Weigelien
die 50 Blüten pro Strauch sind gut besucht, wie ich finde. Anscheinend ist der Boden noch feucht genug.
Fingerhut
Immer wieder gerne besucht, obwohl die Honigbienen einige der Blüten für längere Zeit besetzen … ausruhen?
Stockrose (dunkelrot)
Auch hier gut besucht. Häufig mal eine Hummel, aber meistens Honigbienen.
Ich rätsele ein wenig, warum es so lange dauerte, bis Hummeln die Blüten angenommen haben. Vielleicht war der Beginn der Hibiskusblüte zugleich der Beginn an dem die Hummeln auch auf die Stockrose flogen.
In den Blüten versuchte ich es auch mal mit ein wenig Zuckerwasser. Aber das haben sich meistens die Honigbienen geholt.
Glockenblumen
Die kleinen kissenartig wachsenden Glockenblumen haben nach einem Rückschnitt noch einige Blüten geschoben. Nur kurze Besuche von Ackerhummeln.
Sonnenblumen
Eine Sonnenblume hat z. Zt. 23 Blüten und noch einige Knospen.
Ist der Wahnsinn, das Teil.
Hauptsächlich Honigbienen, aber manchmal auch eine Erdhummel.
Prächtige Fetthenne (mit Blütenblättern und Staubgefäßen)
Wird von Faltern und Honigbienen besucht.
Prächtige Fetthenne (verkümmerte Blütenblätter und verkümmerte Staubgefäße)
Wird von Honigbienen besucht.
Roter Sonnenhut
Hauptsächlich Bienen und Falter, z. Zt. nur ausnahmsweise mal eine Erdhummel.
Eine gelbe Korbblütler-Blume
Da weiß ich immer noch nicht, was das für eine Pflanze ist. Daran sah ich auch nur eine Steinhummel.
Diese Pflanzen blühen schon wochenlang. Vielleicht sogar schon zwei Monate.
Die Pflanze mit grauen Härchen und gelben Korbblüten
Auch da bin ich noch nicht sicher was es ist. Auf jeden Fall ist die Blüte beendet. Manchmal war daran eine Erdhummel. Aber sie ist wohl eher etwas für diese komische Fliege und Falter.
Eine Art ähnlich dem Salbei, nur zierlicher in Blüten und Stengeln.
Die Blüten sind blau mit leichtem lila Einschlag. Die Blüten sind so dünn und durchsichtig, dass man den Saugrüssel einer Hummel darin beobachten kann. Die Blütchen sind sehr zierlich.
Sie wurde von Erdhummeln angeflogen.
Viele Grüße
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