Bulli: Hummeln füttern? – Zuckerwasser in Blüten – Futterspender

Hallo Harry, hallo alle,

am Mittwoch habe ich angefangen am dunkelrosanen Rhododendron Zuckerwasser in die Blüten zu träufeln. Das Wetter war sehr schlecht.
Ein Nachteil zeigte sich nach einem Regenschauer. Acht Fliegen saßen auf zwei Dolden mit insgesamt 13 Blüten. Davon drei der dicken schwarzen Brummer und zwei Goldfliegen. Für Hummeln war da kein heran kommen.
Blüten mit Zuckerwasser impfen ist anscheinend nur was für trockene Perioden.
Dann sind aber auch die Ameisen unterwegs. Allerdings sind die Blüten so weit oben, dass an allen 30 geimpften Blüten vielleicht fünf Ameisen dran sind.
Allerdings habe ich auf diese Weise bemerken können, dass die am schnellsten geleerten Rhododendronblüten, die sind, die etwa 20 bis 30 Grad nach oben gerichtet stehen (ausgehend von der Waagerechten).

Die größeren Hummeln hängen sich für ca. 30 Sekunden in eine geimpfte Blüte und leer ist sie. Manchmal teilen sich zwei Tierchen eine Blüte.
Man muss ständig nachlegen. Das sieht schon komisch aus, wenn ich mit einer Zuckerwassergefüllten Gutta-Flasche um den Rhododendron laufe.

An den geimpften Bienen sehe ich Honigbienen, Ackerhummeln, Baumhummeln, Erdhummeln, Feldwespen, normale Wespen und Gartenhummeln (Sortiert von viel zu wenig Besuchen).
Keine großen Wespen (Sächsische?), Hornissen, Wiesenhummeln oder Steinhummeln.

Irgendein Tier beißt den unteren Teil der geimpften Rhododendronblüten auf. So eine Rhododendronblüte ist fünfeckig und das untere Fünftel wird als Segment regelrecht entlang der Ecken herausgebissen. Vielleicht machen das die Honigbienen?

Spätestens Mittwoch wird die Rhododendron-Blüten zu ende sein.

Die Futterstation ist jetzt in der zweiten Version relativ erfolgreich, z. Zt. mit Blüten aus weißer und hellrosaner PVC-Folie (Farben nachemfpunden vom weißen Rhododendron).
Erdhummeln und normale Wespen gehen da ran. Manchmal waren zwei Hummeln in einer künstlichen Blüte. Bis zu vier der acht Blütenattrappen waren auf einmal besetzt.
Häufig bemerkte ich gar nicht, dass die Blüte angeflogen wurde. Das geht inzwischen sehr schnell und zielgerichtet.
Ausschlaggebend scheint die Farbe der Blüten, ihre Ausrichtung, aufgenähte Stempelattrappen, aufgenähte Staubgefäßatrappen und die Oberfläche des Materials aus dem sie sind.

In 27 Stunden haben die Tierchen 73 ml Zuckerlösung heraus geschlürft.
Wo lassen sie das ganze?
Die können ja nicht den ganzen Tag Futtertönnchen bauen.
So warm war es ja auch gar nicht. Am einen Tag max. 24° und am anderen max 20° aber viel Wind.

Ich werde wohl den Spender nur noch einmal am Tag mit 10 ml befüllen. Für – anscheinend – ein Erdhummelvolk und ein Wespennest wird das wohl auch bei schlimmster Wetterlage ausreichen. Aber zur Zeit scheint es mir sowieso nicht notwendig.

Ich habe den Futterspender direkt in den Rhododendron mit den geimpften Blüten gehängt. Trotzdem bislang nur das eingeschränkte Besucherspektrum.

Diesen intensiv schillernden semitransparenten leuchtenden Farbton der Blüten bekomme ich einfach nicht nachgebaut.

Im Einsatz ist der zweite Prototyp. Es funktionieren der Überlauf und der Auffangbehälter wie gedacht.
Diese Anlage hing erst direkt neben einem Ast. Doch durch den Wind stieß die Anlage ständig an diesen Ast. Auf grund der Erschütterung wurde immer wieder Zuckerwasser durch den Überlauf gedrückt. Nicht so toll, denn nach 24 Stunden war alles Zuckerwasser durchgelaufen, obwohl die damaligen Blütenattrappen kein Insekt nutzen wollte.
Jetzt hängt das ganze frei baumelnd an einem Ast. Die Hummeln haben auch bei starkem Wind kein Problem zu landen.

Das Problem mit den auslaufenden Löchern bei Verschmutzung am Tablettenröhrchen habe ich gelöst.
Die einfachen Löcher sind durch acht winzige Öffnungen nach dem Vorbild von Vogeltränken ersetzt. Also die Unterkante des Außenloches ist niedriger als die Oberkante des Loches zum inneren des Röhrchens.
Dazu nahm ich einen erhitzten Speerbohrer und drückte ihn in einem Winkel von ca. 45 Grad nach unten gerichtet in die Röhre. Dadurch schmolz ich eine Art kleinen Kegel, der in den Innenraum des Tablettenröhrchens reichte und so eine schräge Bohrung durch eine dicke Plastikwand simuliert. Dann brauchte ich nur noch die entstandene innere Spitze von außen in den Innenraum mit einer Nadel zu durchstechen.
Mit einer länger angeschliffenen Nagelspitze kann man bestimmt auch gut schmelzen, glaube ich. Die Form des Objektes sollte jedenfalls in etwa kegelförmig sein. Sonst könnte das Material beim einschmelzen des Kegels zu einem Loch aufreißen.

Es gibt noch einige Möglichkeiten um zu optimieren.
Leider lässt sich die ganze Anlage nicht besonders gut sauber halten. Das ist wohl die größte Hürde.

Mal sehen, ob ich bei diesem schönen Wetter überhaupt weiter testen sollte. Jeder Test bedeutet letztendlich auch dass ich die Hummeln wieder füttere.

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