Deichhummel (Bombus distinguendus)
Die Deichhummel ist unbestritten eine der schönsten Hummelarten. Das Verbreitungsgebiet der inzwischen sehr seltenen und langrüsseligen Hummelart erstreckt sich von Irland, Schottlands Westküste und Nordskandinavien nach Südosten bis zu den Alpen und weiter nach Osten bis in die westliche Mongolei (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Litauen, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweiz, Slowakei, Tschechien und Ungarn). Generell herrscht die Meinung vor, dass die Deichhummel eher küstennahe Tieflandgebiete bevorzugt. Aus dieser Tatsache dürfte sich auch ihr deutscher Name ableiten.
In Deutschland gilt sie als stark gefährdet. Die Bestände in den Niederlanden und in England gelten mittlerweile als verschwunden.
Diese Hummel ist an offene Kulturlandschaften gebunden und besucht meist Pflanzen wie Flockenblumen, Wiesen-Klee, Mittlerer Klee, Echter Wundklee, Wicken, Strand-Platterbse, Lupinen, Echter Beinwell, Gewöhnlicher Natternkopf und Disteln.
Merkmale der Deichhummel
Königinnen können eine Körperlänge zwischen 19 und 22 mm erreichen, Arbeiterinnen 11-18 mm und Drohnen 14-16 mm.
Die Deichhummel ist relativ groß und besitzt einen langen Rüssel. Der Oberteil ist orangebraun mit einem schwarzen Band bei den Flügelansätzen. Die Unterseite ist meist weiß. Die Tergite sind in verschiedenen Abstufungen von schwarz bis hellbraun behaart. Das Gesicht ist mit hellen Haarbüscheln versehen.
Zudem ist die Deichhummel ein guter Flugkünstler.
Lebensweise
Flugzeit der Deichhummel ist von April bis Oktober, ein Hummelvolk besteht aus 60-120 Tieren. Das Nest liegt meist unterirdisch, kann aber auch in einem Grasballen oder in verlassenen Bauten von Kaninchen, Mäusen und Wühlmäusen liegen.
Nach der Paarung suchen die Jungköniginnen geeignete Winterschlafplätze unter Grasbüscheln im Erdreich oder Sanddünen.
Diese Art wird stark beeinflusst durch Waldrodungen und Dränage sowie durch das verstärkte Vorkommen von Büschen. Auch der Rückgang von Hülsenfrüchten und die Tatsache, dass die Felder heute oft vor der Blüte des Wiesen-Klees abgeerntet werden, wirken sich negativ aus. Jedoch vor allem an Dämmen Norddeutschlands ist die Deichhummel durchaus noch häufiger anzutreffen.
Es wird geschätzt, dass pro Quadratkilometer höchstens ein oder zwei Nester vorkommen.
Die Deichhummel ist in Großbritannien besonders populär und zum Flaggschiff der britischen Hummelschützer geworden, da sie die wohl bedrohteste Art ist. 2011 konnten aber in Schottland seit langem wieder Exemplare beobachtet werden, noch dazu bei der Paarung. Die Anlage einer besonders geschützten Rotklee-Wiese mit einer bestimmten Bewirtschaftungsform hatte zu dem Erfolg geführt.
Quelle
bumblebeeconservation.org (PDF)
Pollenhöschen.de
natur.vulkanland.at
fdickert.de
wildbienen.de
commons.wikimedia.org
Links
Sensationelle Wiederentdeckung der Deichhummel im südlichen Waldviertel (PDF)
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- Dieses Thema hat 14 Antworten sowie 8 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 3 Jahren, 10 Monaten von Martin aktualisiert.
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