Nistmaterial für Hummeln

Wie richtet man hummelhaus-einrichten-001ein Hummelhaus ein? Das ist gar nicht so schwer. Als erstes wird ein stabiler Karton benötigt. Dieses Jahr haben meine Innenkartons folgende Maße:

  • B: 21 cm
  • T: 16 cm
  • H: 24 cm

Wenn der Karton etwas größer ist: Kein Problem. Viel kleiner ist für Hummeln die größere Völker bilden (z. B. Erd- Stein- oder Baumhummeln) nicht mehr geeignet.

Der Innenkarton simuliert für die Hummeln ein verlassenes Mäusenest oder Vogelnest. Diese arbeiten eher selten mit Meterstab und Volumenrechner. ;-)

Der Innnenhummelhaus-einrichten-002karton sollte rundum im Hummelhaus mindestens etwa 1 cm Luft zum eigentlichen Hummelhaus haben. Das dient als Wärmeisolierung. Dazu stellt man ihn unten im Hummelhaus z. B. auf schmale Styroporstreifen.

Im unteren Bereich wird der Karton mit Klebeband verstärkt. Hummeln nutzen eine Ecke ihres Nestes gerne als „Kotecke“. Das Klebeband verhindert, dass an diesen Stellen der Karton aufweicht und die Hummeln darin nicht mehr geschützt sind. Der Innenkarton kann natürlich auch stabil aus Holz gebaut werden. Mir ist hier der Reinigungsaufwand zu groß, ich bleibe bei meinen Kartons.

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Beim Nistmaterial selbst sind Hummeln nicht sehr wählerisch. Hier kann man kreativ sein oder einfach nehmen was im Garten vorhanden ist. Praktisch jedoch ist Kleintierstreu, also feine Holzspäne die es in jeder Zoohandlung beim Kleintierbedarf gibt. Es eignet sich aber auch trockener Grasschnitt, Rindenmulch, Stroh oder ähnliches. Ich verwende auch gerne Moos und Lavendel. Letzterer soll Wachsmotten abhalten die Hummelnester zu zerstören. Das kann ich aber nicht bestätigen. Diese verschiedenen Nistmaterialien kann man auch untereinander kombinieren.

Aufgefüllt wird bis zum Einlaufschlauch, der im unteren Drittel etwa mittig durch den Innenkarton geführt wird. Der Einlaufschlauch sollte dabei „nach unten“ ins Nest führen und etwa 2-4 cm in den Innenkarton ragen. Er wird noch mit Klebeband fixiert, damit das ganze auch dicht und stabil ist. Auf den nächsten Bildern sieht man eine Kombination aus Kleintierstreu und Moos. Bitte darauf achten, dass das Nistmaterial nicht den Einlaufschlauch verstopft und das ganze so angelegt ist, dass die Hummeln einen schönen Übergang vom Schlauch in das Haus haben.

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Jedes Mausnest hat Mäusehaare zum kuscheln für den Nachwuchs in der Nistmulde. Bei Vogelnestern sind es meist Daunenfedern die für Nestwärme sorgen. Hervorragend geeignet diese natürlichen Nistmaterialien zu ersetzen ist Kapok. Man brauch nicht sehr viel davon. Etwa in der Mitte des Hummelnestes wird mit den Fingern eine Vertiefung geschaffen und fein mit Kapok ausgelegt. Das soll das eigentliche Nest simulieren.

Manchmal nehmen Hummelköniginnen diese „Einladung“ an, manchmal beginnen sie mit ihrem Nestbau auch in einer Ecke. Oder sie graben sich ein. Oder sie räumen erst einmal alles um, bevor sie beginnen den ersten Honigtopf zu erstellen.

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Das restliche Kapok wird mit zwei Fingern fein in den Innenkasten gezupft. Etwa halb hoch. Statt Kapok eignen sich auch Tierhaare z. B. von einem Hund. Auch verblühte Blütenstände der Clematis sind gut geeignet. Hier einige Beispiele, wie das dann aussehen kann.

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  • Auf dem ersten Bild eine Kombination aus Kleintierstreu, Moos und Kapok.
  • Das zweite Bild zeigt die Blütenstände der Clematis
  • Das dritte Bild zeigt ein Hummelnest eingerichtet nur mit Moos, etwas Lavendel und Clematis-Blütenstände

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Diese Bilder zeigen den Aufbau aus getrockneten Blättern, etwas Baumrinde, Moos und Kapok.

Ich rate davon ab zu viel Nistmaterial in den Karton zu stopfen. Auch sollte alles nur locker angebracht sein. Erfahrungsgemäß räumen die Hummeln sowieso den ganzen Karton um. Größere Völker räumen auch zu viel Nistmaterial aus und entsorgen es durch den Eingang.

Zum Schluss wird der Deckel verschlossen. Von oben werden nun etwa 20-30 Löcher mit einer Stricknadel oder ähnlichem in den Karton zur Belüftung gestochen. Fertig. ;)

Viel Glück bei der Ansiedlung. Die erste Ansiedlung in einem neuen Hummelhaus ist immer die schwierigste, da das Hummelhaus selbst noch nicht „nach Hummeln“ riecht. In den folgenden Jahren löst sich dieses Problem von selbst.

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    Beiträge
  • #31168
    Stefan
    Admin
    Beitragsersteller
      • DE 84513
      • 398 m

      Hallo Manfred!

      Danke für den Hinweis. Ist mir noch nie aufgefallen. Ich habe fast überall Kapok drin, aber Spinnen hatte ich eigentlich noch nie. Das muss man trotzdem notieren und weiterhin beobachten. Hast Du eine Erklärung dafür?

      #31177
      jimjack
      Forenmitglied

        Hmm,

        ich verwende auch seit ein paar Jahren Kapok und hatte auch noch nie Spinnen drin.

        Können die, trotz Klappe rein oder eher doch an unabgedichteten Spalten?

        Meine Außenkamera läuft nun auch schon ein paar Jahre und auch da hatte ich, soweit ich das gesehen habe, nie Spinnen auf den Bildern/Filmen.

        #40944
        Caphalor

          Hallo in die Runde,

          ich befinde mich gerade in den Vorbereitungen für meine 2. Hummelsaison.

          Die erste verlief bis auf die Erstbesiedelung nur bedingt erfolgreich, da meine Gartenhummelkönigin nach ca. 2 Wochen spurlos verschollen war…

          Für die kommende Saison stehen 3 Hummelkästen in den Startlöchern.

          Nun zu meiner eigentlichen Frage wegen der Befüllung mit Nistmaterial:

          Sollte dieses (Kapok etc.) nur lose und locker in der Anzuchtbox verteilt werden oder, wie teilweise auch empfohlen wird, „bis unter’s Dach“ die Box ausfüllen, so dass nur der angelegte kleine Hohlraum verbleibt und die Hummel keine Möglichkeit hat, sich weiter in der Kiste „umzusehen“?

          Bei der zweiten Variante stellt sich mir die Frage, ob für den größer werdenden Hummelstaat auch ausreichend Platz vorhanden ist, da ja alles recht fest zusammengestaucht ist.

          Vielen Dank vorab für die Hilfe.

          Beste Grüße

          Dennis

          #40945
          Stefan
          Admin
          Beitragsersteller
            • DE 84513
            • 398 m

            Hallo und herzlich Willkommen.

            Hast Du eine Anzuchtbox, dann mach „voll“, ansonsten orientiere Dich an einem Meisennest. Also nur wenig fein gezupft halbhoch.

            Aber soooo genau geht es da gar nicht.

            #40947
            Caphalor
            Forenmitglied
              • DE 35638
              • 173 m

              Hallo Stefan,

              vielen Dank schon mal für die flotten Info.

              Die besiedelte Box war in der Tat mit Anzuchtdeckel und mit Nistmaterial komplett (bis zum Anzuchtdeckel) gefüllt.

              Die anderen beiden Häuser werde ich wahrscheinlich ohne Anzuchtdeckel nutzen und dann locker – wie von dir beschrieben – auffüllen.

              Ich wollte gerade noch Bilder von meinem ersten Nistversuch hochladen – ich bekomme es aber nicht hin, da ich über die Funktion „Bild hinzufügen“ nicht auf die Galerie meines Smartphones zugreifen kann – über die Funktion „Quelle“ kann ich nichts auswählen. Vielleicht kann mir ja hier auch noch jemand helfen :)

              #40948
              Stefan
              Admin
              Beitragsersteller
                • DE 84513
                • 398 m

                Hallihallo!

                Unter den Smilies steht

                Datei auswählen

                Dann klappt das. :)

                Grüsse Stefan

                #40949
                Caphalor
                Forenmitglied
                  • DE 35638
                  • 173 m

                  :doh: Stimmt – ich frage mich gerade, wie ich das übersehen konnte…

                  Hier dann die Bilder vom ersten Nistversuch und gleichzeitig eine Info zum Thema Nistmaterial, dass ohne Kapok und Co. grundsätzlich auch geht – ich hatte Katzenhaare aus dem Winterfellwechsel als weiche Alternative genommen. :)

                  Foto/Video:
                  #40953
                  Stefan
                  Admin
                  Beitragsersteller
                    • DE 84513
                    • 398 m

                    Hallihalo!

                    Das sieht gut aus, an der Einrichtung hat es nicht gelegen. Katzenhaare funktionieren!

                    So ein Abbruch ist immer schade, aber leider ganz normal.

                    Da hilft nur mehr Hummelhäuser / Nistgelegenheiten bereitstellen.  :)

                    #40960
                    Detter
                    Forenmitglied

                      Ich würde nicht mehr den Anzuchtkasten oder Innenkarton mit Nistmaterial auffüllen, da sich eine Hummelunterkunft an ein Mäusenest orientiert. Ein Mäusenest ist ja auch nicht bis an die Decke aufgefüllt. Bei @Capalor ist das gut gemacht, eine Unterschicht Sägespäne, zum Aufsaugen von Feuchtigkeit, eine Schicht Moos und dann sehr feine Tierhaare (Katze; Schaf) oder Kapok. Das Nistmaterial (Kapok usw.) sollte nicht größer sein wie ein Tennisball, es dient in der Hauptsache der Jung-Königin am Anfang zur Wärmeisolation. Später wärmen die Arbeiterinnen die Brut. Nistmaterial speichert in feuchten Sommern auch die Feuchtigkeit (Kondenswasser) und dann entsteht zu viel Schimmel.

                      #40962
                      Silvia
                      Forenmitglied

                        Moin Moin ,

                        ich hätte da mal ne Frage zur kommenden Saison.

                        Kann ich denn das Nistmaterial von unbelegten Häusern drin lassen oder richtet ihr grundsätzlich neu ein.

                        Gruß Silvia

                        #40963
                        petersberg
                        Forenmitglied

                          Hallo Silvia

                          Das kannst Du ohne weiteres wieder verwenden wenn es trocken gelagert war.

                          Das Haus würde ich nur vor dem aufstellen noch mal nach Untermietern wie zb.Spinnen dursuchen.

                          VG.petersberg

                           

                          #40966
                          Silvia
                          Forenmitglied

                            :hummel: Danke für die Info

                            #40967
                            Martha
                            Forenmitglied
                              • CH
                              • 545 m

                              Hallo in die Runde!

                              Sich an der Natur orientieren ist meistens das Beste, wie schon @Detter kund getan hat. Kein Mäusenest ist gestopft voll mit Nistmaterial und das sind die bevorzugten Unterkünfte von den Hummeln. :hummel

                              Kleintierstreu aus Hanf hat erwiesenermassen eine sehr hohe Feuchtigkeitsaufnahme. :ja:

                               

                              #40968
                              petersberg
                              Forenmitglied

                                Sorry ich möchte noch mal nachfragen.

                                In welcher Form ist das Neudorff Raupenfrei Xentari im Gatencenter erhältlich.

                                Habe hier gelesen das es gemörsert werden muß?

                                LG.petersberg

                                #40969
                                Marylou
                                Forenmitglied
                                  • DE 41363
                                  • 61 m

                                  @Petersberg

                                  Packung = 2 Papiertütchen à 3 Gramm
                                  oder
                                  Packung = 25 Gramm in Runddose.

                                  Haltbarkeit 36 Monate nach Herstelldatum. Herstelldatum ist aufgedruckt.

                                  Konsistenz ist wie Sand.

                                  Mörsern deshalb, um Konsistenz zu verfeinern, dadurch bessere Handhabung bei Verteilung auf dem Nistmaterial.
                                  Handschuhe und Atemschutzmaske anziehen bei Zubereitung (draußen vornehmen!) wegen evtl. Staub.

                                Ansicht von 15 Beiträgen – 31 bis 45 (von insgesamt 105)
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