Bernde: Hummelfangmethode
Hallo Roland,
am allerbesten ist es natürlich, wenn sich eine Hummelkönigin ihre Nistmöglichkeit selbst aussuchen kann. Hilfreich hierfür ist die Aufstellung des Nistkastens an dafür geeigneten Stellen. Nicht immer ist dieses möglich, erst dann kommt das aktive Einsetzen durch den Hummelfreund in Frage. Hierbei muss er sich aber seiner hohen Verantwortung bewusst sein und die Hummel, der er ja etwas Gutes tun möchte, in keiner Weise verletzen, oder unverhältnismäßig lange im Fangbehälter transportieren. Wenn ich Hummeln einsetze, dann fange ich sie in unmittelbarer Nähe zum Kasten. Hierfür steche ich mit einem 12 mm dicken Eisenstab Löcher in den Rasen vor dem Kasten. Wenn eine Königin eines der Löcher untersucht, halte ich mein Fangröhrchen davor und lasse sie in die Röhre laufen. Ohne Zeitverzögerung setze ich dann die Königin in den Einlaufgang des Kastens. Das Fangröhrchen habe ich mir selbst angefertigt und es besteht aus vier Teilen. Die Hauptröhre (15 cm lang) habe ich aus stabiler Klarsichtfolie um ein Stück Besenstiel gewickelt und mit Klarsichtklebefolie zusammengeklebt. Wegen der besseren Stabilität ist die Klarsichtfolie doppelt gewickelt und zirka 30 mm im Durchmesser. Auf diese Röhre wird nun aus lichtundurchlässigem Karton eine zweite Röhre (9 cm lang) gefertigt. Beide Röhren müssen sich leicht gegeneinander verschieben lassen. Das Stück Besenstiel
(24 mm Durchmesser und 28 cm lang) wird vorn mit einem Stück Stoff Durchmesser 5 cm (Möbeldecke, sieht aus wie Polsterwolle) als Manschette versehen und dient als Stößel. Die Manschette wird mit einer Reißzwecke am Stößel befestigt und ermöglicht ein gefühlvolles hin und her Gleiten des Stößels in der Klarsichtröhre. Zum schließen der Röhre verwende ich den Deckel einer Filmdose. Wenn nun eine Hummel aufgenommen werden soll, so ist die Pappröhre nach hinten verschoben, damit ich die Hummel beim Einlaufen in die Röhre sehen kann. Ist sie in der Röhre, wird mit dem Deckel verschlossen und die Pappröhre zum Verdunkeln nach vorn geschoben. Beim Einsetzen schiebt man den Stößel nach hinten, so dass die Hummel durch einfallendes Licht nach hinten gelockt wird. Nun wird die Einsetzröhre am Kasten angesetzt und die Hummel mit dem Stößel langsam in den Einlaufgang geschoben. 15 Sekunden warten, dann den Einlaufgang zirka 3 Minuten mit Polsterwolle oder Ähnlichem verschließen. Dann den Gang wieder freigeben und in gebührender Entfernung, möglichst getarnt den Kasten beobachten.
Das von unserem Hummelfreund Alex aus Dortmund zu diesem Thema geschriebene, findet natürlich meine volle Zustimmung.
Viele Grüße Bernde
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