Michel: Denke nicht, dass es die Milben waren…
Also Milben können den Hummeln nur gefährlich werden, wenn das Volk stark geschwächt oder bereits in der Absterbephase am Jahresende ist, wobei durch die dann mangelnde Nesthygiene eine Massenvermehrung stattfinden kann und eben die letzten Jungköniginnen oft stark von Milben befallen sein können. Doch Milben kommen in jedem Hummelnest vor, auch ich habe sie, teils nicht gerade wenige, in meinen Nestern, wobei die „gesunden“ Kolonien sich dennoch sehr gut entwickeln. Auch sind die anderen Kennzeichen, wie Spiegelglatze oder Missbildungen an Gliedmaßen und Flügeln nicht typisch für Milbenbefall. Wachsmottenbefall, Pilz- und Viruserkrankungen oder auch mit Spritzmittel kontaminierte, gesammelte Nahrungsvorräte können solche Symptome hervorrufen, was auch den unbekannten Verbleib bzw. Tod der Altkönigin erklären könnte, die du ja nicht finden konntest. Den verstärkten Milbenbefall würde ich als ein Sekundärphänomen bezeichnen, also das durch das rasche Absterben der Brut/Arbeiterinnen durch eventuell einen Virus (Primäreffekt) nun eben wegen der mangelnden Nesthygiene die Milben sich gut vermehren konnten und eben nun ins Auge fallen, obwohl sie wahrscheinlich gar nicht die Ursache des Problems waren.
Soweit meine Meinung dazu. Missbildungen sind übrigens meist ein Nahrungsproblem, Kälte spielt eher dann eine Rolle, wenn über einen langen Zeitraum die Brut zu kühl gehalten wurde, also lange Zeit bzw. Tage < 20 °C oder Stunden < 10 °C (nur als Beispiel). Viele Grüße Michel
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