Susanne: anfängerglück
> Viel Glück und berichte mal wies gelaufen ist,
>
> Alex
Hallo Alex, danke für die ermunternde Antwort, hier der Bericht.
Abgesehen davon, dass der Deckel zu Anfang ziemlich klemmte, hat es prima geklappt. Die Hummeln haben mich zwar ein wenig umsurrt, aber nicht wirklich erkannt, dass ich die „Schuldige“ an der plötzlichen Frischluft war. Außerdem sausten dann mehrere Jungköniginnen herum und die Drohnen haben so ein Theater gemacht, dass sich um mich sowieso niemand mehr kümmerte. Ich habe es wohl beim Nestbau zu gut mit der Polsterwolle gemeint, ich musste erstmal zwei Handvoll lose Wolle runternehmen bevor eine zähe Woll- Wachsschicht kam. Trotz Skrupeln (ich fänd das ja auch nicht Klasse wenn jemand bei mir das Dach hochhebt und reinschaut, wie nett er das auch meinen mag) habe ich mit einem Stöckchen vorsichtig die Abdeckung auseinander gezogen und da war es, ein echtes Tönnchennest mit einigen Arbeiterinnen und mehreren sehr dicken Königinnen. Die krabbelten ziemlich langsam auf den Tönnchen herum und ließen sich nicht beirren. Ich hab nicht das ganze Nest freigelegt, was ich gesehen habe, wirkte aber völlig mottenfrei und belebt. Genug Platz zum anbauen haben sie auch noch, trotz der Trennwand im Kasten. In der lose aufliegenden Polsterwolle, völlig abseits jeden Wachses, waren allerdings drei braune Puppen und eine krabbelnde, ganz weiße Made (ohne schwarzen Kopf) wie man sie eher von echten Motten kennt. Ich hab den Film Königin für einen Sommer gesehen und die Wachsmottenlarven da sahen ganz anders aus. Ich muss mir also wohl keine Sorgen machen, oder?
Zur Art der Hummel muss ich wohl im Frühjahr Halluzinationen gehabt haben, als ich dachte, die seien gelb gestreift. Alle Hummeln im Bau sehen gleich aus mit einem rostbraunen Vorderkörper, dunklem Mittelteil und hellem Po und die Sammlerinnen haben Pollenkörbchen an den Beinen. Kuckuckshummeln können es dann ja nicht sein, oder?
Die Drohnen sind im Verhältnis zu den Jungköniginnen sehr klein, ca. halb so groß. Es sieht ziemlich witzig aus, wenn die Winzlinge sich an so ein großes, sehr tief brummelndes Weibchen anklammern und von ihr beim Abflug mitnehmen lassen. Eines hat sich sogar auf dem Weibchen wieder mit in den Stock schleppen lassen, gar nicht so einfach bei dem kleinen Loch im Schwegler-Vorbau. Die beiden quetschten sich regelrecht durch. Es scharwenzeln immer mindestens 3-5 Drohnen um den Nistkasten rum. Königinnen habe ich bisher bestimmt schon 10 gesehen, maximal 4-6 gleichzeitig. Da sie häufig aus und ein fliegen und ich nur sporadisch schaue, kann ich nicht sicher sagen, wieviele es bisher sind.
Wenn ich in den nächsten Tagen /Wochen wieder reinschaue: macht es denen tatsächlich nichts aus, wenn ich die Abdeckschicht aueinanderziehe? Ich hatte etwas Sorge, ich könnte was kaputt machen, besonders wenn ich das Loch noch größer mache, um wirklich das ganze Nest zu sehen.
Mir ist übrigens immer noch nicht klar, ob das nun Ackerhummeln oder Baumhummeln sind. Die Photos bei wildbiene.de sind für die Ackerhummel schön, aber die Baumhummel sieht man nur von vorne. Worauf muss ich achten, wenn ich die auseinander halten will?
Grüße von Susanne
Themenübersicht öffnen: anfängerglück