Alles in Ordnung bei den Hummeln

Heute war es kühler als gestern. Ich hatte nur Abends eine halbe Stunde Zeit für die Hummeln in meinem Garten.

Haus 1, 4, 5, 7, 10 habe ich gesehen wie gestern. Den Rest konnte ich nicht beobachten, was auch nichts aussagt, da die Zeit zu kurz war.

Ich werde bestimmt nicht (wie im Netz bereits gelesen) jetzt schon ein Hummelhaus aufmachen und die Hummeln unnötig stören nur weil es eine Zeitersparnis für mich darstellt.

Für mich ist alles in Ordnung. Ich sah eine Ackerhummel auf Suche. Da war ich aber einfach zu langsam für die Dame. :roll:

Stefan

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Töging am Inn (Südostbayern), 398m

4 Replies to “Alles in Ordnung bei den Hummeln”

  1. Hallo Stefan,
    vielen Dank für Deine ausführlichen Berichte der letzt- und diesjährigen Hummelsaison. Diese Erfahrungen sind für mich als Anfänger sehr hilfreich.
    Zum Thema ‚frühe Störung‘ habe ich ja auch einen Anfängerfehler gemacht. Nachdem mein Sohnemann (wegen meiner Abwesenheit von zu Hause) am vergangenen Freitag einige Ansiedlungsversuche vorgenommen hat, von denen 2 anscheinend erfolgreich waren, habe ich wegen Unklarheit der Situation auch eine Baumhummel-Königin nach Einbruch der Dunkelheit gestört, in dem ich den Nistkasten geöffnet habe. Ich war in Sorge, dass diese Ruhestörung in der sehr sensiblen ersten Phase die Hoheit nachhaltig gestört hat. Gestern konnte ich sie aber wieder in das Hummelhaus einfliegen sehen – da ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Dennoch werde ich diese frühen Nest-Visiten zukünftig unterlassen, und mich eher auf den ‚Grashalm/Moosfaser-Test‘ am Einflugloch beschränken.

    Derzeit ist’s wieder kalt im Norden Deutschlands, gestern und heute lagen die Morgentemperaturen nur im einstelligen Bereich. Gestern am Nachmittag wurde es dann wärmer und die Sonne kam zum Vorschein. Allerdings habe ich (wie auch am Sonntag) lediglich einige wenige Erhummel-Königinnen auf Suchflügen beobachten können. Leider war ich bisher nicht erfolgreich, eine weitere Königin zum Verbleib in meinen verbleibenden leeren Kästen zu überzeugen. Ich bin gespannt, was sich in den nächsten Tagen noch tut.

    Deine ‚Indoor-Kasten‘-Idee finde ich großartig, wie auch Deine innenliegenden Vorbauten. Letzteres habe ich bereits versucht, nachzubauen, und die Nistkästen im Gartenhaus nehme ich dann auch noch in Angriff. Im Augenblick ist’s ja schon spät in der Saison, aber ich habe noch auf die schnelle einen Kasten gebaut, den wir – wenn alles klappt – eventuell morgen im Gartenhaus einbauen können. Deine Erfahrungen damit sind ja sehr positiv, und es macht aus meiner Sicht auch großen Sinn, dieses Prinzip umzusetzen. Sind die eigentlichen Nistkästen durch die Aufstellung im Gartenhaus ja viel besser vor der Witterung (auch vor der Hitze im Sommer) geschützt.
    Eine erste Überlegung für 2014 (ja, diese Pläne mache ich schon …), z.B. einen ‚Kombikasten‘ zu bauen, d.h. gleich drei oder vier Nistkästen in einer Baugruppe zu fertigen (ähnlich wie die künstlichen ‚Spatzenkolonien‘). Selbstverständlich werden die einzelnen Nistkästen der Kombination durch geeignete Zwischenwände voneinander abgetrennt. Was hältst Du von solch einer Idee?

    Eine Frage hätte ich noch zu Deinen Indoor-Kästen: Hast Du diese auch mit einem innenliegenden Vorbau ausgestattet? Außen an der Hauswand sieht man ja lediglich die Hummelklappen-Module; verläuft die Einlaufröhre dann direkt durch den eigentlichen Nistkasten in den Innenkasten?

    Nochmals vielen Dank für Deine schöne Webseite und die vielen wichtigen Informationen, viele Grüße und weiterhin ganz viel Erfolg für die laufende Saison,

    Hartwig

  2. Hallo Hartwig!

    Erst einmal vielen Dank für die Komplimente, das freut mich wirklich!

    Nun zu Deinen Fragen:

    Mit der „Störung“ würde ich mir nicht zu viele Gedanken machen, solange Du im Nest nicht den Honigtopf umwirfst oder gar etwas zerstörst. Ich gucke das erste mal ohne Grund eigentlich erst um die zweite Generation rein (erste Generation sind die Hummeln meist viel kleiner, wenn plötzlich größere ausffliegen hast Du die zweite Generation), vorher sieht man eh fast nichts und Wachsmotten sind bis dahin auch kein Problem. Und zwar interessieren mich da so Dinge wie erste Wachsmotten, Fliegen oder Kuckuckshummeln und überhaupt bin ich neugierig. :mrgreen:

    Dann ist es wichtig, dass Du Dir einen nicht zu kalten oder zu heißen Tag aussuchst. Denn bei dieser Kontrolle zerstörst Du den ins Kapok (oder anderes Nistmaterial) gebauten Klimaschutz der Hummeln (man sieht gebaute Lüftungslöcher usw.).

    Hier ist es auch noch unangenehm vom Wetter her, aber das soll sich zum Wochenende bessern. Ich hoffe noch auf Ackerhummeln. Denn die sind problemlos einzusetzen, harmlos auch mal im Nest zu beobachten (ganz das Gegenteil von z. B. Baumhummeln die wirklich angreifen) und bleiben oft bis Dezember im Hummelhaus. Bin guter Dinge, auch letztes Jahr habe ich noch im Mai Hummeln ansiedeln können.

    Meine Indoor-Kästen haben keinen Vorbau. Der Schlauch führt ins Haus und in den Innenkarton mit den Hummeln. Diese Häuser waren damals nur als Versuch gedacht, heute denke ich „Never Touch A Running System“. :roll:

    Mehrere Häuser in Kombination (weis wie Du meinst, so ein 3er Spatzenhotel hängt an meiner Hauswand) halte ich für Problematisch wegen den Wachsmotten. Erstens weil Du das Haus nicht mal schnell austauschen kannst (Hummeln umsetzen bei Wachsmottenbefall). Und dann noch weil diese Wachsmottenbiester so kürzere Wege haben. Aus diesem Grund habe ich mich damals für Einzelhäuser entschieden.

    Gehe ich Recht in der Annahme, dass das Deine erste Hummelsaison ist? Dann hast Du im ersten Jahr noch weniger Probleme mit Wachsmotten. Im zweiten Jahr sieht das dann leider schon etwas anders aus.

    Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen und meine Erfahrungen teilen.

    Grüße und weiterhin viel Erfolg und Freude mit den pelzigen Damen!
    Stefan

  3. Hallo Stefan,
    ganz herzlichen Dank für Deine schnelle und umfassende Antwort.
    Die (voreilige) Nestkontrolle bei der Baumhummel-Dame ist ohne Zerstörung von frühen Neststrukturen abgelaufen; ich habe lediglich den Deckel des Innenkastens gelüftet und vorsichtig an der obersten Kapok-Schicht gezupft. Alles in allem haben Hoheit mir das aber nicht übel genommen, denn ich kann sie täglich ein- und ausfliegen sehen. Meist kommt sie schwer mit Pollen beladen zurück, allerdings scheinen ihre Ausflüge recht lang zu sein (nun muss ich natürlich zugeben, dass ich zumindest an den Werktagen kaum Zeit für die Beobachtung des Hummelstandes finde, aber laut ‚Moosfasertest‘ war sie heute von 8:30 Uhr bis etwa 14:45 Uhr unterwegs – es kann aber auch sein, dass sie sich mehrfach an der im Einflugloch verklemmten Moosfaser vorbeigemogelt hat …).
    Ein zweiter Kasten, der am Freitag von meinem Sohn besiedelt wurde, ist auch noch aktiv. Auch hier fliegt die Königin (wohl Gartenhummel, noch nicht sicher bestimmt) ein und aus, und trägt vor allen Dingen Pollen ein.

    Gestern tat sich hier im Norden hummeltechnisch relativ wenig, ein paar Durchreisende und kaum Blütenbesuche oder Suchflüge. Allerdings hatte ich auch nur am Spätnachmittag die Gelegenheit für einen Aufenthalt im Garten.

    Heute am Nachmittag wurde es wieder warm, Temperaturen zeitweise über 20° C. Und gegen 17 Uhr tauchten wieder zwei Erdhumel-Königinnen auf, die eindeutig auf der Suche nach einer Bleibe waren. Erstaunlich, dass wieder Erdhummeln auftauchten, war die Reihung des Erscheinens bisher ja Erdhummeln – Baumhummeln – Steinhummeln – Gartenhummeln, und ich habe immer nur eine Art bei der Suche beobachten können. Wir konnten beide Königinnen aktiv einsetzen, eine der Damen flüchtete umgehend ohne Nestkontrolle, die zweite – etwas ‚beleibtere‘ krabbelte ins Nest und war nach rund 45 Minuten Beobachtungszeit immer noch nicht wieder am Einflugloch erschienen. Wenns gleich richtig dunkel ist, dann verschließe ich den Vorbau und klemme eine Moosfaser ins Einflugloch. Mal sehen, was sich morgen zeigt.

    Einen ersten ‚Indoor-Kasten‘ nach Deinem Muster habe ich heute eingerichtet und im Gartenhaus eingebaut. Auch hier hoffe ich, dass ich noch eine Bewohnerin finde, wenn sich noch weitere suchende Königinnen zeigen.
    Vielen Dank auch für Deinen Kommentar zum Plan einer ‚Reihenhaus-Siedlung‘. Deine Argumente dagegen sind sicher valide, so dass ich wohl die Pläne umwerfe und dann später im Jahr weitere Einzelkästen für die Aufstellung im Gartenhaus bauen werde, nicht zuletzt um verschiedene Längen und Verläufe der Einlaufschläuche zu prüfen.

    Zu Deiner Frage nach meiner Hummelerfahrung: Ja, dies ist meine erste aktive Hummelsaison, und ich bin sehr gespannt, wie sich die Sache hier weiterentwickelt, auch natürlich in Hinblick auf die Entwicklung und das Auftreten von Hummelfeinden. Nach den Informationen, die ich gesammelt habe und einigen sehr hilfreichen Gesprächen zu Detailfragen mit Jürgen Börner, hoffe ich, mit meinen ersten Nistplatz-Angeboten für die Hummeln einen nach aktuellem Stand bestmöglichen Schutz zumindest gegen Kuckuckshummeln und Wachsmotten eingebaut zu haben (Hummelklappen, Belüftungskammern mit Klebefallen, sämtliche Lüftungsöffnungen mit Gittergaze aus Bratpfannen-Spritzschutz verschlossen).

    Nochmals ganz herzlichen Dank für Deine wertvolle Rückmeldung, viele Grüße aus ‚Südgrönland‘ und weiterhin viel Hummelglück,

    Hartwig

  4. Hallo Hartwig!

    Vielen Dank für die Zeilen, auch Dir viel Glück in der Hummelsaison. :razz:

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