Hummelsaison 2022
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3. April 2022 at 19:38 #68556Markus HibbelerForenmitglied
- 26180
- 17 m
Hallo @Sabrina
Hummeln verschließen ihr Nest normalerweise nicht. Ich vermute, dort hat eine Mauerbiene ihr Nest. Mauerbiene verschließen die Löcher, in denen sie ihre Eier gelegt haben. Dort entwickeln sich dann die Larven. Allerdings ist das schon recht früh. Steinhummeln tun das aber nicht.
Lieben Gruß
Markus3. April 2022 at 19:39 #68557osmiaForenmitglied- 30539
- 80m
Hi Sabrina,
das wird die gehörnte Mauerbiene sein, die dort in deiner Wand nistet.
Glückwunsch @patrik zu den kleinen Brummern.
3. April 2022 at 19:45 #68560Markus HibbelerForenmitglied- 26180
- 17 m
Ich habe vermutlich den nächsten Ausfall: die Gartenhummel-Königin ist seit heute Mittag, 12 Uhr, nicht zurück gekehrt. Das Video im Anhang zeigt sie bei ihrem letzten Abflug. Wir hatten hier seit Tagen schlechtes Wetter. Das Zuckerwasser im Vorbau hat sie leider nicht angenommen, obwohl ich ihr den Legostein direkt in den Weg gestellt habe. Ich habe gerade nachgesehen: das Honigtöpfchen im Kapok war leer. Nach der Wiesenhummel-Rückkehrerin ist es schon der zweite Ausfall. Die Erdhummel-Königin in Hummelhaus Nummer 1 fliegt weiter ein und aus und trinkt täglich fast einen kleinen Legostein leer. In den nächsten Tagen müssten die ersten Arbeiterinnen erscheinen. Das ist die gute Nachricht.
Aktuell stehen noch vier Kästen leer. Ich hoffe, dass es nach der kommenden Schlechtwetterwoche für uns alle so richtig losgeht.
Liebe Grüße
MarkusFoto/Video:
3. April 2022 at 20:53 #68575MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@Markus Jeder Verlust schmerzt.
Leider nimmt nicht jede Königin das Zuckerwasser im Vorbau an. Vielleicht müsste man bei Hummeln, die leere Honigtöpfchen im Nest haben, das Zuckerwasser dort auffüllen? Machbar wäre es, die andere Frage aber ist, ob es auch gut wäre? Man müsste dazu ja den Karton öffnen!? Sicher gibt es dazu noch Meinungen, oder sogar Erfahrungen.
Ich habe es so noch nie gemacht.3. April 2022 at 21:04 #68576Markus HibbelerForenmitglied- 26180
- 17 m
@Martha du sagst es. Ich hätte es genauso machen sollen. Die Gartenhummel war erst seit 9 Tagen (25. März) in dem Kasten. Ich wollte sie nicht stören und habe die letzten Tage so gehofft, dass sie die Legosteine annimmt, was aber nicht geschehen ist.
Ich habe zwar das Honigtöpfchen mit Zuckerlösung aufgefüllt, habe aber wenig Hoffnung, dass sie zurückkehrt. Heute war es zwar kalt (7 Grad), aber heiter bis wolkig. Es gab kein Unwetter oder Ähnliches. Sie wirkte ein wenig schwach beim letzten Ausflug (im Vergleich zu den anderen Aufnahmen der Ausflüge). Ich würde zu gerne wissen, was da geschehen ist…
Ich hoffe wirklich nicht, dass das Jahr genauso mies vom Wetter wird wie das vergangene.3. April 2022 at 21:10 #68577janfoModerator- DE 34233
- 246 m
@Sabrina
Ich denke auch dass es sich hier um Osmia cornuta handelt. Die Gehörnte Mauerbiene. Der Nestverschluss ist mit Lehm hergestellt?
Hummeln können aber um das Klima im Nest zu regulieren auch den Eingang verschließen oder verkleinern und tun dies auch manchmal.
@Markus
Hatte ich letztes Jahr so ähnlich, eine Gartenhummel die zwar immer mal wieder in den Nistkasten gegangen ist aber dann verschollen war. Traurig. Aber so ganz würde ich die Hoffnung bei dir noch nicht aufgeben.
Auf jeden Fall kannst du dir für den April noch Hoffnungen machen
3. April 2022 at 21:11 #68578FrederikForenmitglied- DE 53347
- 136 m
@Martha
Diesen Fall hatte ich im letzten Jahr.
Da meine Gartenhummelqueen am 16. Tag nach der Ansiedlung den ganzen Tag nicht ausgeflogen ist, schaute ich am nächsten Tag in den Kasten. Die Königin war auf der Brutwabe und lebte, aber der Honigtopf war leer. Außerdem wirkte sie etwas geschwächt (brummte nicht, krabbelte nicht rum). Deshalb füllte ich den Honigtopf, welcher direkt vor ihr stand, mit Zuckerwasser. Außerdem stellte ich noch den Legostein mit Zuckerwasser neben die Nestkugel. Die Königin nahm beides gut an und schien wieder zu Kräften gekommen zu sein. Jedenfalls flog sie am gleichen Tag noch mehrmals aus und es entwickelte sich ein großes Gartenhummelnest, welches einige Jungköniginnen und sehr viele Drohnen hervorgebracht hat.
Ich weiß nicht, ob meine Aktion ihr und ihren Nachkommen das Leben gerettet hat, aber es hat sie sicherlich gestärkt und unterstützt.
3. April 2022 at 21:22 #68580janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Das beste was man dagegen tun kann ist Nektar und Pollenreiche Pflanzen setzen. (Denn auch wilde Hummelnester in der Umgebung haben dann höchstwahrscheinlich ein Nahrungsproblem, nur in “unseren” Nestern fällt es uns auf)
Es scheint wohl so, dass die Hummel nicht genug Energie tanken konnte. Aber auch Parasiten oder Pestizidbelastung können die Hummel in Mitleidenschaft gezogen haben, sie könnte aber auch anderweitig (Meisen, Autos etc.) betroffen sein.
In solchen Fällen würde auch ich, obwohl ich den Faktor Mensch möglichst klein halten will (Zuckerlösung ist immer schlechter als Nektar, Störungen können auch ein Grund für Nestabbruch sein) denken, dass Zuckerlösung in den Honigtopf/einen Legostein zu füllen das richtige ist. Wenn die Königin in solchen Schwächephasen die ja auch oft Witterungsbedingt auftreten durch gezielte Energiegaben gestärkt wird kann dies ein ganzes Volk retten, so wie es @Frederik letzte Saison erlebt hat.
Du hast nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt und der Königin Zuckerlösung angeboten, mehr kann man kaum tun. Ob sie es angenommen hätte wenn es direkt in den Honigtopf gegeben worden wäre kann man nicht sagen, die Chance besteht, da das ja dem natürlichen Verhalten der Nahrungsaufnahme eher entspricht.
3. April 2022 at 21:36 #68581dpskernieForenmitgliedHallo zusammen,
an dieser Stelle möchte ich auch mal meine Erfahrung zum Thema Insektensterben berichten. Früher, als ich noch ein Kind war, sind wir regelmäßig zu meinen Großeltern gefahren. Das war ca. 100 km Autobahn durch eine ländliche Gegend. Anschließend war das Auto im Frontbereich übersät mit toten Insekten, die am Kühlergrill und den Scheinwerfern hingen.
Heute wohnt mein Patenonkel in dem Haus meiner Großeltern. Wenn ich ihn jetzt besuche, benutze ich die gleiche Strecke, die wir früher zu meinen Großeltern gefahren sind. Allerdings habe ich anschließend fast keine toten Insekten mehr im Frontbereich meines Autos. Und das liegt sicherlich nicht unbedingt daran, dass die Autos aerodynamischer geworden sind, sondern weil es viel weniger Insekten gibt.
Es stimmt einen schon nachdenklich, da sich diese Entwicklung aus meiner Sicht in den letzten Jahren immer weiter verschlechtert hat. Bei uns in der Nachbarschaft werden immer mehr Gartenflächen bebaut oder anderweitig versiegelt. Hinzu kommt noch, dass einige immer mehr Rasenflächen anlegen, die dann von Mährobotern gepflegt werden. Es ist eben praktisch und man hat auch nicht soviel Arbeit, obwohl hier die meisten schon entsprechend Zeit hätten, da mittlerweile ein Großteil in Rente / Pension ist. Weiterhin werden auch immer mehr nicht-heimische Pflanzen in den Gärten eingesetzt, die dann zwar schön sind, aber in der Regel nicht so hilfreich für die heimische Fauna.
Ich versuche, gegen dies alles ein weinig anzukämpfen, indem ich überwiegend heimische Pflanzen im Garten habe, auf einen Mähroboter verzichte und auch einige (mittlerweile größere) Obstbäume besitze. Im Rasen wachsen dann eben auch andere Pflanzen wie z.B. Gänseblümchen oder Klee. Und ich mähe dann auch sehr unregelmäßig, sodass der Rasen auch mal länger ist. Außerdem habe ich seit zwei Jahren eine ca. 40 qm große Wildblumenwiese neben unseren Gemüsegarten angelegt, auf der im letzten Jahr auch reges Treiben war. Sogar die ortsansässige Zeitung hat darüber berichtet, weil ich dies in Kooperation mit dem NaBu gemacht habe. Viele Nachbarn haben dann mit ihren Kindern / Enkelkindern letztes Jahr diese Wiese bewundert. Zusätzlich schaffe ich viele künstliche Nistplätze / Unterschlupfmöglichkeiten für alle möglichen Arten von Tieren – Nisthilfen für Vögel, Hummelkästen, Wildbienenhotel, ein einfaches Igelhaus, ein kleiner Gartenteich etc..
Hier war das Wetter in den letzten Tagen schon sehr wechselhaft. Mal Sonnenschein, dann wieder Regen, Schnee oder Hagel. Heute war es am Nachmittag bei schönem Sonnenschein auch mal wieder recht warm, sodass an den derzeit blühenden Pflanzen auch wieder vermehrt Hummeln unterschiedlicher Art zu sehen waren. Mein eines Haus ist wohl immer noch besetzt – wahrscheinlich mit einer Wiesenhummel (konnte ich so schnell nicht sehen, da sie immer sehr flott unterwegs ist). Das andere Haus ist wahrscheinlich noch leer, aber es ist ja noch ein wenig Zeit. Die letzten Jahre war dort immer ein Erdhummelnest, die ja wohl noch nicht so viel unterwegs sind. Suchende Königinnen konnte ich heute leider keine entdecken. Mal sehen, was passiert, wenn es vielleicht in den kommenden Tage etwas wärmer wird.
Viele Grüße aus OL,
Frank
3. April 2022 at 21:59 #68586PatrikForenmitglied- DE 76831
- 154 m
Hier noch ein Video der Erdhummeldame mit ihren ersten Nachkommen – die Königin fliegt noch fleißig mit aus…..
LG, Patrik
Foto/Video:
3. April 2022 at 22:12 #68591BerndForenmitgliedSuper Video,
da sieht man mal schön den Größenunterschied zwischen erster Generation und Königin und toll, dass du jetzt schon Nachwuchs hast! Glückwunsch
4. April 2022 at 08:16 #68597Hummelfreund FranzForenmitglied- DE 46487
- 22 m
@dpskernie
„auch immer mehr nicht-heimische Pflanzen in den Gärten eingesetzt, die dann zwar schön sind, aber in der Regel nicht so hilfreich für die heimische Fauna“
das stimmt so nicht, ich bin kein Befürworter für fremde Planzen, aber wenn wir unsere Heimische Hummel helfen wollen müssen wir Kompromisse eingehen. Es gibt sehr wohl fremde Pflanzen die genau diese Lücke schließen weil die Heimische Pflanzen, sich nicht so schnell an die geänderten Klimabedingungen anpassen können wie die Hummel es müssen ! Ich habe vor 2 Jahren eine Lonicera purpusii in meinem Garten gepflanzt, war 80 cm gros, jetzt ist über 2 m, blüht von Januar bis April und alles was Nektar liebt war auf diese Pflanze (obwohl viele Heimische Pflanzen voll in der blühte waren), jetzt habe ich eine zweite gekauft.
Das es daran liegt das ich in drei Nistkasten vom 8 schon Nachwuchs habe weiß ich nicht, aber meine Wiesenhummel Königin (hoffentlich ende der Woche auch bei Ihr Nachwuchs) habe ich schon öfters darauf gesehen, auch bei leichtes Regen. Ich kann es auf jeden Fall empfehlen.Liebe Grüße Franz
4. April 2022 at 08:35 #68598TorstenForenmitglied- DE 86923
- 632 m
So heute zur Abwechslung mal wieder Temperaturen weit unter null. Gegen sieben Uhr waren es 7,5 Grad Minus bei uns, da kann man nur hoffen dass es bald besser wird. So wird sich sicher keine Hummel oder Wildbiene zeigen.
4. April 2022 at 08:48 #68600janfoModerator- DE 34233
- 246 m
@Franz
Die Heckenkirsche ist eine der ganz wenigen Ausnahmen. Die kann man setzen. Dennoch fährt man mit heimischen Pflanzen besser, da diese viel mehr Wechselwirkungen (z.B. mit Käfern, Schmetterlingen etc.) eingehen. Was Frank meinte und wo ich vollumfänglich zustimme ist, dass viele sich nicht heimische Pflanzen wie Forsythie, Thuja, Kirschlorbeer etc. anschaffen ohne groß über den ökologischen Aspekt nachzudenken. Wenn ich so durch die Nachbarschaft schaue, sieht man diese Pflanzen extrem häufig. Und auch die Bodenversiegelung teils mit Unkrautvlies oder anderen ja man muss es so deutlich sagen Perversionen ist häufig zu beobachten.
@dpskernie
Hinzu kommt noch, dass einige immer mehr Rasenflächen anlegen, die dann von Mährobotern gepflegt werden. Es ist eben praktisch und man hat auch nicht soviel Arbeit
Ja, auch das ist richtig. Es geht zumeist um einen möglichst pflegeleichten Garten. Für mich ist ein Wilder Garten pflegeleicht, ein Garten in dem heimische Pflanzen wachsen, die perfekt auf den Standort angepasst sind und somit wenig Pflege benötigen. Ich vertrete die Meinung, dass die Menschen den Garten mal aus einer anderen Perspektive sehen sollten, Gartenarbeit ist meiner Meinung nach Arbeit für und an sich selbst. Sie tut gut, hält körperlich und psychisch fit, sie erdet, verbindet uns mit unserem Ursprung, man baut Stress ab, sieht direkt die Früchte seiner Arbeit teils im wahrsten Sinne des Wortes.
Diese Perspektive ist leider immer mehr verloren gegangen.
4. April 2022 at 08:49 #68601KerstinForenmitglied- AT 8642
- 560 m
Bei uns hat es schon leichte Plusgrade u. der Tag soll heute wieder etwas wärmer u. auch sonniger werden obwohl es derzeit noch nicht danach aussieht – mal schauen was sich so tun wird.
Ich hoffe, dass meine Baumhummel noch da ist u. es ihr gut geht :god: . Bei uns gab es ja keinen Schnee aber kalt war es schon u. ich hab sie gestern nur 1x ganz kurz vom Wohnzimmerfenster aus vorm Hummelkasten-Eingang gesehen d.h. keine Ahnung ob sie überhaupt ausgeflogen ist. Das Zuckerwasser hat sie leider nicht angenommen…..hab den Legostein jetzt so platziert, dass sie ihn beim Eingang direkt vor sich hat. Beim Kapok sind aber überall gelbe Flecken zu sehen d.h. sie hat definitiv schon Pollen eingetragen. Mach mir trotzdem etwas Sorgen weil beim Öffnen vom Karton (ich hab ja keinen Vorbau, deshalb muss der Lehostein direkt rein) nie ein Brummen zu hören war u. ich sie auch nie gesehen hab aber ich hab jetzt natürlich auch nicht im Nest gegraben um zu sehen, wo dieser Honigtopf ist u. ob er gefüllt oder leer ist….sonst vergraule ich sie womöglich so noch.
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