Holzstapel-Hummeln
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2. Mai 2020 um 15:15 Uhr #45350MarylouForenmitgliedBeitragsersteller
- DE 41363
- 61 m
Im Holzstapel ist noch ein drittes Hummelnest. Anfang April sah ich ja eine Baumhummel, und dann war plötzlich aus der Baumhummel eine Erdhummel geworden. Ich hatte schon ernsthaft an mir gezweifelt.
Das damals an einer bestimmten Stelle im Holzstapel vermutete Baumhummel-Nest hatte ich, da ich die Königin nicht mehr sah, dann als aufgegeben oder verschollen angesehen.
Allerdings ist mir seit längerem eine einzelne Baumhummel hier im Garten aufgefallen, die ich regelmäßig beim Blütenbesuch sah. Nun sah ich sie heute zufällig an mehreren Akeleien und anschließend zielstrebig seitlich im Holzstapel verschwinden, also an ganz anderer Stelle als Anfang April. Der Eingang ist natürlich wieder mit dem schon bekannten Storchschnabel getarnt, der ringsherum um den Holzstapel wächst. Ich nehme an, dass es vielleicht dieselbe Baumhummel ist, die einfach nur den „Standort“ gewechselt hat (hat eventuell jemand damit Erfahrung?). Dann müsste sich in den nächsten Tagen auch der erste Nachwuchs zeigen.Vorgestern sprach mich der Nachbar an, dass er in den nächsten Tagen den Holzstapel (es sind viele längere und kürzere Baumstämme aufeinandergestapelt) endlich sägen könne. Er hatte dann aber vollstes Verständnis für mein Veto wegen der Hummeln, und wir haben die Sägearbeiten für frühestens Ende Oktober angedacht.
Inzwischen habe ich mich allerdings entschieden, den Holzstapel dann Ende Oktober insgesamt nur etwas zu verkleinern und Richtung Bodenbereich alles so zu lassen, wie es ist. Offensichtlich ist es für Hummeln perfekt, und das ist wichtiger als zerkleinertes Holz.Bei den Wiesenhummeln fliegt, glaube ich, schon die 2. Generation. Ich sah in den vergangenen Tagen mehrere, die einen schönen Orientierungsflug hinlegten. Auf jeden Fall sind die Wiesenhummeln bisher wesentlich fleißiger beim Eintragen als die Erdhummeln, die ich nur ab und zu sehe. Allerdings stehe ich nicht permanent daneben.
Also wohnen jetzt insgesamt drei Arten im Holzstapel: Wiesenhummel, Dunkle Erdhummel, Baumhummel.
2. Mai 2020 um 16:25 Uhr #45364StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallo Marylou!
Du hast da anscheinend ein Hummelparadies in Deinem Garten!
Das freut mich sehr für Dich! Großartig, bitte weiter berichten. Und Glückwunsch zum Nachbarn, so tolle Menschen hat nicht jeder an der Grundstücksgrenze.
2. Mai 2020 um 16:38 Uhr #45367MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@Marylou Tolle Geschichte – freudige Erlebnisse. Ich kann mir vorstellen, dass Du sehr gespannt bist,(wir alle auch), wie es weiter geht und vor allem, wie das dann später bei einer Kontrolle aussieht.
Generell ist eine naturgerechte Gartengestaltung besser als jede Nisthilfe. Der einzige Nachteil nach meinen Empfindungen ist, dass man die Nester momentan nicht kontrollieren kann.3. Mai 2020 um 13:44 Uhr #45443MarylouForenmitgliedBeitragsersteller- DE 41363
- 61 m
Ich werd´ verrückt! Da hat doch tatsächlich klammheimlich eine Ackerhummel einen Gubisch-Kasten bezogen. Heute Morgen wie üblich Rundgang im Garten und natürlich auch Hummelnistkästen geguckt, mehr aus Gewohnheit und nicht erwartungsvoll, da sich dort sowieso nichts tat. Pustekuchen! Aus dem einen Gubisch-Kasten schoss etwas heraus, aber was? Hocker geholt und den Kasten in zwei Meter Abstand beobachtet. Drei Ein- und Ausflüge innerhalb kurzer Zeit, immer noch nichts erkannt. Beim vierten Einflug dann endlich langsamer, und es war eine Ackerhummel. Ist das schön!!!
Der Kasten, gegen Ameisen gesichert, steht voll im Schatten hinter der Regentonne, wobei ich schon beim Aufstellen arge Zweifel hatte, ob er dort so versteckt überhaupt gefunden wird.@Stefan Ja, ich bin froh über solche Nachbarn!
@Martha Ich denke, kontrollieren kann ich im Holzstapel leider gar nichts, da ich noch nicht einmal weiß, wo genau die Nester sind. Der Storchschnabel, der den Hummeln als Eingang dient und den ich früher im Beet stehen hatte, hat sich dort selbst ausgesät und wächst teilweise durch die Baumstämme hindurch. Mitten im Storchschnabel sind die Ein-/Ausgänge und irgendwo dann die Nester …
Frage: Ich nehme an, dass die Ackerhummel erst kürzlich oder sogar erst heute Morgen eingezogen ist. Da das meine erste Hummelkasten-(Selbst-)Ansiedlung ist, will ich natürlich nichts falsch machen. Nachgelesen habe ich hier nochmal, aber ein Rest Unsicherheit bleibt, da vielleicht verschiedene Hummelarten auch verschieden reagieren. Also: Wie reagieren Ackerhummeln?
Soll ich a) besser noch einen Tag warten (ich will sie ja nicht verscheuchen) oder b) schon heute am Spätabend die Deko (teil-)entfernen, dabei aber die große Vorbau-Klappe offenhalten mit etwas Moos im Vorbau-Eingang? Oder c) soll ich heute Abend schon den Vorbau schließen und die Hummelklappe halb öffnen?Frage: Der zweite Gubisch-Kasten steht inzwischen woanders, obwohl ich ihn zuerst auf den ersten gestellt hatte, also übereinander. Jetzt würde ich gerne, vielleicht wenn die Königin gerade ausgeflogen ist, den zweiten Kasten wieder oben auf den jetzigen Ackerhummel-Kasten stellen, in der Hoffnung, dass er eventuell auch noch besiedelt wird. Sind das für die Ackerhummel zu viele Veränderungen (also: Deko weg, Vorbau geschlossen, zweiter Kasten = Optik), reagiert sie empfindlich? Wenn das zu riskant ist, verzichte ich lieber.
3. Mai 2020 um 14:06 Uhr #45446StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallo @Marylou!
Das freut mich rießig!
Deko kannst Du sofort entfernen, wie ich Dich kenne beobachtest Du das sowieso ganz genau was dann passiert. Aber es passiert nix, der Hummel ist die Deko egal, die interessiert sich nur für den Eingang.
Mit dem Vorbau schließen würde ich mir noch mindestens drei Tage Zeit lassen. Da musst Du dann aber dabei sein, nicht jede Hummel schluckt den neuen Eingang sofort. Und ein mal kapiert bedeutet nicht viel, auch beim dritten mal muss das klappen, dann kann man sicher sein.
Ich würde kein zweites Hummelhaus auf das erste stellen, außer du baust da ein Regal drum herum. Also eine Art Hummlstand. Aber erst nächstes Jahr. Denn sonst störst Du die obere Hummel immer wenn was mit der unteren Hummel ist.
Der versteckte und schattige Standort ist geradezu ideal! Ist links vom Hummelhaus bei der Akelei (?) kein schattiges Plätzchen mehr für den zweiten Kasten? Kannst direkt daneben stellen an den Zaun z. B.
Grüße Stefan
PS:Der Holzhaufen ist bestimmt nicht nur ein Paradies für Hummeln!
3. Mai 2020 um 14:50 Uhr #45458MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@Marylou Nichts war umsonst, ich freue mich auch sehr für Dich. Mit Ackerhummeln im Kasten habe ich keine Erfahrung, die nisten bei mir entweder unter dem Kasten oder daneben, nur nicht im Kasten. Im Kasten war eben die Gartenhummel angesiedelt, die dann ein Frosch geschnappt hatte :cry:, nun ist er- der Kasten – verwaist.
3. Mai 2020 um 15:16 Uhr #45459MarylouForenmitgliedBeitragsersteller- DE 41363
- 61 m
@Stefan Das hilft mir sehr weiter, vielen Dank!
Also keinen zweiten Kasten obendrauf (habe ich mir fast schon gedacht).
Das Ackerhummel-Haus steht genau zwischen Regentonne und früherem Hundezwinger bzw. Hundeauslauf vom Vorbesitzer, daneben wachsen Glockenblumen. Den zweiten Hummelkasten kann ich wegen der Sonne leider nicht danebenstellen, da nur direkt hinter der Regentonne wirklicher Schatten ist.Mit dem Schließen des Vorbaus warte ich dann noch drei Tage. Wenn ich aufpassen muss, wann stehen Ackerhummeln denn auf? Reicht es, wenn ich ab 6.00 Uhr beobachte? Hinaus wird sie wohl finden; ich denke, beim Einflug heißt es aufpassen, oder?
3. Mai 2020 um 15:57 Uhr #45467StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallihallo!
Das mit den drei Tagen ist eine fiktive Zahl. Warte einfach bis sie sicher einfliegt. Bis Du Polleneintrag gesehen hast. Dann mach zu und setze Dich davor. Die Tageszeit ist dabei egal.
Gehe so vor:
Wenn sich die Hummel im Hummelhaus aufhält mach den Vorbau zu, die Hummelklappe senkst Du auf ca. 8mm. Jetzt warte bis sie raus kommt. Sie macht jetzt einen Orientierungsflug. Ab jetzt wird es spannend. Warte jetzt bis sie zurück kommt. Das kannst Du mit einem Buch in der Hand machen, denn du hörst es spätestens wenn sie den Eingang sucht. Hat sie den neuen Eingang gefunden ist alles gut. Ein zweites oder drittes Mal sichert Deine Beruhigung ab.
Die kommt zu dieser Zeit mehrmals pro Stunde angeflogen weil sie das Nest bauen muss.
Keine Eile, neue Hummelhäuser werden eher selten von Wachsmotten heimgesucht. Und Ackerhummeln ziehen auch Wachsmotten lange nicht so an wie z.B. Baumhummeln.
Grüße Stefan
Hättest Du Dir mal Steinhummeln zugelegt, die sind ausgesprochene Langschläfer.
3. Mai 2020 um 16:20 Uhr #45469MarylouForenmitgliedBeitragsersteller- DE 41363
- 61 m
@Stefan Gut, mache ich genauso. Polleneintrag habe ich noch nicht gesehen. Ich muss auch höllisch aufpassen, denn sie fliegt blitzschnell aus und fast genauso schnell ein. Das eine Mal, wo sie langsamer war, hatte ich wohl Glück. Also starre ich auf meinem Hocker wie gebannt auf den Eingang, um sie ja nicht zu verpassen. Aber stimmt, sie kommt recht oft, ich schätze alle 10 bis 15 Minuten, muss mir mal eine Uhr mitnehmen. Erst einmal herzlichen Dank für Deine Hilfe!
3. Mai 2020 um 17:09 Uhr #45483StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Wenn die jetzt schon so zielsicher ist, dann mach doch das mit dem Vorbau gleich. Dann ist die aber nicht erst seit heute im Kasten.
Grüße Stefan
4. Mai 2020 um 09:08 Uhr #45520gingillinosForenmitgliedMan das ist ja toll..Ich freue mich für dich und drück die Daumen das alles ohne Probleme abläuft..Ich weis wie man sich freuen kann wenn nichts passiert und alles Erfolgreich geschafft ist..
5. Mai 2020 um 12:05 Uhr #45579MarylouForenmitgliedBeitragsersteller- DE 41363
- 61 m
@Martha Es ist ja eigentlich egal, wo die Hummeln nisten, Hauptsache, sie nisten überhaupt erfolgreich. Ich hatte auch gelesen, dass Naturnester weniger durch die Wachsmotte gefährdet sein sollen. Das Unglück mit Deiner Gartenhummel hatte ich gelesen. Manchmal ist Natur erbarmungslos, ist aber trotz der Erkenntnis kein Trost.
@Stefan Heute habe ich mehr Zeit, mich um die Ackerhummel im Kasten zu kümmern. Ich weiß ja nicht auf den Tag genau, wann sie eingezogen ist. Ich werde aber darauf achten, ob sie Pollenhöschen einträgt, wie Du gesagt hast. Da heute das Wetter besser ist, kann ich vielleicht erfolgreich beobachten.
@gingillinos Vielen lieben Dank! Ich war schon dabei, auch dieses Jahr mal wieder als erfolglos zu betrachten, umso größer war die Überraschung und ist die Freude! Aber es kann noch soviel passieren, also muss man abwarten, ob tatsächlich alles gut verläuft. Ich hoffe es sehr!
5. Mai 2020 um 23:18 Uhr #45607MarylouForenmitgliedBeitragsersteller- DE 41363
- 61 m
Heute Nachmittag habe ich beim Hummelkasten die Deko (Korkrindenstück mit oben aufliegendem Moos) entfernt, als die Ackerhummelkönigin gerade ausgeflogen war. Etwas Moos hatte ich allerdings im Vorbau liegen lassen. Fotos zum Vergleich „mit Deko“ und „ohne Deko“ s.u.
Sie kam nach 15 Minuten zurück und reagierte auf die entfernte Deko völlig irritiert und total überfordert. Vor dem Kasten flog sie aufgeregt auf und ab, seitlich hin und her und dann in einem weiten Bogen davon, drehte dann ca. zehn Meter entfernt und kam zurück. Das wiederholte sich viermal. Inzwischen schwitzte ich Blut und Wasser wegen ihrer Reaktion. Nicht nur Panik bei der Königin, auch bei mir. Besser die Deko wieder hinstellen, schoss mir noch durch den Kopf. Dann kam sie zum fünften Anflug, näherte sich endlich dem Vorbau, entdeckte auch endlich den Eingang und verschwand zögernd darin. Aufatmen bei mir und unendliche Erleichterung.
Nach 3 Minuten kam sie sehr langsam und vorsichtig aus dem Einlaufschlauch getrippelt, flog dann vor den Kasten, machte einen ausgiebigen Orientierungsflug und flog anschließend weiter.
Bei ihrer Rückkehr 25 Minuten später machte sie wieder erst einen längeren Orientierungsflug, landete anschließend vorsichtig auf dem Moos im Vorbau und krabbelte in den Einlaufschlauch. Diesmal blieb sie 4 Minuten im Kasten, kam wiederum zögernd heraus und machte nochmals einen Orientierungsflug, ehe sie abflog. Das wiederholte sich noch weitere zweimal beim Ein- und Ausflug, und dann endlich beim fünften Einflug flog sie halbwegs zielgerichtet direkt in den Vorbau und krabbelte auch direkt weiter in den Eingang.Ich denke, ich hätte besser spät abends die Deko entfernen sollen, wenn die Königin nicht mehr ausfliegt, sodass sie am nächsten Morgen die fehlende Deko gesehen bzw. die veränderte Situation bemerkt hätte, um dann sofort einen Orientierungsflug durchzuführen. Die Änderung innerhalb von 15 Minuten zwischen einem Ausflug und anschließender Rückkehr war einfach zu viel.
Die ganze Zeit über wurde im vier Meter entfernten Holzstapel eifrig gebrummt, was immer heißt, dass entweder ein- oder ausgeflogen wird. Beobachtet habe ich heute Vormittag, dass immer mehr Orientierungsflüge stattfinden, besonders von den Wiesenhummeln, und welch reger Flugbetrieb dort herrscht.
Seit heute fliegt auch der erste Nachwuchs der Baumhummel aus dem Holzstapel.
5. Mai 2020 um 23:39 Uhr #45610StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallihallo!
Veränderungen bitte immer wenn die Königin im Haus ist. Das ist aber auch keine Garantie. Ansonsten alles richtig gemacht, falsch wäre es gewesen überstürzt zu versuchen den vorherigen Zustand wieder her zu stellen.
Schön, das selbe jetzt noch einmal mit dem Vorbau und dann mit der Klappe. Lass Dir Zeit, eilt nichts.
Grüsse Stefan
6. Mai 2020 um 00:14 Uhr #45612BudmasterForenmitgliedHallo Marylou.
Schon erstaunlich für mich das in einen Holzstapel 3 Nester sein können. Das freut mich für dich, denn so hat man immer was zum beobachten.
Bei den Bildern mit und ohne Deko fand ich die veränderung schon ziemlich heftig und ich kann verstehen das die Hummel stutzig wurde. Ich entferne die Deko immer etappenweise. Aber wenn die Hummel schon einige zeit im Kasten ist wird sie immer so lange suchen bis sie den Eingang gefunden hat. Aufgeben ist in dem Stadium keine Option für sie, denn es ist ihr einziges Nest. Ich denke auch das die schon länger da drin ist.
Das mit der Klappe wird auch klappen. Wünsche viel Erfolg mit den Nestern.
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