Ein paar Fragen zu Konzepten beim Hummelhaus bau
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21. Januar 2022 um 15:42 Uhr #66557TiGoForenmitglied
Kaum werden die Tage wieder länger und der erste Vogelgesang liegt in der Luft :regen: , schon jucktes mir in den Fingern ein neues Hummelhaus zu bauen. Leider bin ich auch Tüftler, also ist es mir dieses Jahr nicht genug noch einen Kasten nach Jürgen Börner oder mit integrierten Vorbau zu bauen.
Ich habe mich also dran gesetzt eine Möglichkeit zu finden den neuseeländischen Schlitz, der angeblich ein so hohe Selbstansieldungsrate hat, in ein Wachsmotten sicheres Design mit Belüftung, innen Karton und allem Pipapo zu integrieren.
Mein Ziel war ein kompakter Kasten der ohne Schläuche oder weit vorstehene Vorbauten auskommt. Ich habe schon mal eingrobe Skizze(unten angehängt), ohne Dimensionen und mit wenig acht auf Verhältnisse, gezeichnet um zu Verdeutlichen was ich mir so gedacht hatte.
Meine Idee war den Schlitz unter der eigentlichen Nistkammer durch zu führen und in einen Vorraum ähnlich vielleicht des Vorraum des Nistkasten vom Naturschutz Center oder dem Nistkasten mit integriertem Vorbau münden zu lassen. Jener Vorraum könnte, nach verschließen des Schlitzes mit einem Keil mit integrierter Wachsmottenklappe, ähnlich wie beim oben genannten integrierten Vorbau die Belüftung ermöglichen. Außerdem wird durch das verschieben des Ausgang vom Schlitz aus dem innen Raum in den Vorraum ermöglicht einen innen Karton mit erprobter Einrichtungsmethode und Klötzchen drunter zu verwenden.
Soweit zur Theorie , jetzt brauch ich den Rat von euch Veteranen im Hummelhaus bau.
Ich sehen auf den ersten Blick ein zwei Mögliche Probleme, deswegen ein paar Fragen an euch.
Wie wirkt sich so ein Vorraum wie beim Naturschutz Center auf die Besiedlungschancen aus? Ich würde jetzt einfach mal vermuten man sollte die gezielter von Schlitz-Ausgang zu Karton-Eingang lenken.
Gehen Hummeln bei der Nest suche überhaupt Bergauf? Mäuse graben ja eher nach unten beim anlegen ihrer Löcher, passt da so eine Rampe oder Schlauch etc der nach oben führt überhaupt in das Suchschema der Hummeln?
Und zum Schluss etwes spezieller, beim Zeichnen hab ich mich gefragt wie hoch eigentlich das Einstreu im Karton sein sollte, also wie hoch der Karton-Eingang im Vorraum liegen müsste?
So das wäre es fürs erste. Kleines Nachwort noch, ich weiß natürlich wie bewährt und erprobt die Designs der Kästen mit Bauplan hier auf der Seite sind. Deswegen habe ich ja auch schon ein Börner und einen mit integrierten Vorbau selbst gebaut. Das hier ist praktisch ausschließlich um meine eigene Neugier und Tüftlerdrang zu befriedigen.
Gruß Tim
21. Januar 2022 um 16:37 Uhr #66560osmiaForenmitglied- 30539
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@TiGo, da bin ich auf die Umsetzung gespannt. Ich hab mir für den Kasten eine steckbare Hummelklappe gebaut.
Im großen und ganzen sollte das funktionieren. Jedoch musst du bedenken, das die Klappe im Inneren nicht beim vorbeigehen kontrolliert werden kann.
Ich hatte/habe einen ähnlichen Neugier-Bastel-Trieb. Im letzten Jahr hatte ich einen Kasten gebaut, der zwei Hummelklappen hintereinander hat. ;-)
Hatte aber dann doch nur die vorderste Klappe genutzt. Dieses Jahr sollen beide Klappen zum Einsatz kommen. Dort ist auch eine Art „Vorkammer“. Da ich den Kasten aktiv besiedelt (Im Glas direkt in den Nistraum) habe war die „Vorkammer“ kein Problem für die Hummel.
Vielleicht könntest du am Anfang eine Art Tunnel bauen, damit die Hummel gleich zum Nistraum gelangt. Den Tunnel könntest du dann gegen die Hummelklappe tauschen.
21. Januar 2022 um 17:03 Uhr #66561TiGoForenmitgliedBeitragsersteller@osmia Oh, da habe ich mich wohle etwas ungenau ausgedrückt. Die Klappe soll nicht innen sein. Ich hatte mir das so gedacht, dass nachdem sich eine Hummel angesiedelt hat ein Keil mit Wachsmottenklappe in den Schlitz geschoben wird um diesen für die Motten zu versperren.
21. Januar 2022 um 17:15 Uhr #66562osmiaForenmitglied- 30539
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jo da hab ich es wohl falsch verstanden.
Warum willst du dann den Vorraum haben? Die Hummel könnte doch auch von unten rein, wie im Original-Kasten.
21. Januar 2022 um 17:32 Uhr #66564TiGoForenmitgliedBeitragserstellerZum einen wollte ich den inneren Karton so einrichten wie hier empfohlen. Also mit einer Schicht Einstreu am Boden, Moos/Gras oben drauf und dann Kapok. Das kam mir mit einem Eingang von unten unvereinbar vor.
Zum anderen wollte ich die Laufgangbelüftung, die sich in den Kästen nach Börner und dem Kasten mit integriertem Vorbau bewährt über den Vorraum lösen. So kann ich den Keil der den Schlitz verschließen soll einfach halten.
21. Januar 2022 um 17:46 Uhr #66565osmiaForenmitglied- 30539
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also soll die Hummel unten rechts einlaufen. Auf der linken Seite durch die viereckige Öffnung durch den Boden und dann über die Rampe in den Karton?
21. Januar 2022 um 18:03 Uhr #66566TiGoForenmitgliedBeitragserstellerJa so oder so ähnlich hatte ich mir das überlegt.
21. Januar 2022 um 19:58 Uhr #66567osmiaForenmitglied- 30539
- 80m
Ich sehe keinen Grund warum es nicht klappen sollte.
Wenn du für die Anfangsphase (zur Besiedelung) nen Tunnel von dem Bodenloch zum Eingang des Nistraums hast, sollte die Hummel diesen finden. Diese Abdeckung kann ja dann entfernt werden, wenn die Laufgangbelüftung genutzt werden soll.
Bis dahin hat die Hummel den Weg markiert und alle Hummeln laufen durchs Loch nach unten zum Ausgang.
Wie willst du die Lüftung gestallten? Einfach nen Loch mit Gitter, oder noch eine Lichtfalle?
21. Januar 2022 um 20:53 Uhr #66568TiGoForenmitgliedBeitragserstellerBei der Lüftung bin ich noch am überlegen aber wollte direkten Lichteinfall vermeiden, damit es nicht zu Verwirrung kommt wo der Ausgang ist.
22. Januar 2022 um 12:07 Uhr #66583HarryHalo TiGo, sehr interesante Konstuktion. Es gibt jedes Jahr neue Ideen von Konstrukteurerinnen und Konstrukteuren, die den Versuch wagen, einen Hummelnistkasten zu bauen. Gerne diskutiere ich mit dir über Möglichkeiten, Vorzüge und Nachteile wenn du magst. Wünschenswert wäre ja auch wenn sich andere daran beteiligen würden. Bei so einer Konstruktion sollte man immer den Bau eines Mausenestes vor Augen haben. Das bezieht sich auf die Lage und das Umfeld. Wo und wie legen Mäuse ihre Nester an, die gerne als Nistplatz von Hummelkönigen umgebaut und genutzt werden. Hier eine nahezu ähnliche Situation oder ein entsprechendes Umfeld zu schaffen sollte die Ausgangsbedingung sein.
22. Januar 2022 um 12:13 Uhr #66584HarryFüge mal ein Video bei wie die Klappe so funktioniert.
22. Januar 2022 um 12:44 Uhr #66585janfoModerator- DE 34233
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So wie ich das sehe ist der Eingang in das Nest für die Hummeln recht kompliziert gestaltet.
Es gibt auch kein Licht oder ähnliches was sie in die richtige Richtung locken würde. Eventuell reichen zur Orientierung aber auch Pheromone.
Außer dass der Kasten „kompakter“ wäre, sehe jetzt erstmal keinen Vorteil zum bewährten Konzept lasse mich aber gern eines besseren belehren.
Jedenfalls ist es prinzipiell gut, wenn man immer mal wieder neue Konzepte ausprobiert.
lg Jan
22. Januar 2022 um 13:13 Uhr #66588StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallo zusammen!
Wenn ich mir das alles so durchlese, dann hatten wir diese Thematik ja bereits so ähnlich bei @osmia:
Ich bin immer noch der Auffassung dass der Trichter nur als Ansiedlungshilfe dienen sollte (was wahrscheinlich sehr gut funktioniert), später würde ich ihn aber deaktivieren und auf Hummelklappe umbauen, vielleicht sogar mit Schlauch. Die Konstruktion muss so sein, dass dieser Umbau für die Hummeln keine Störung darstellt.
Was diese ganzen „Vorzimmer“ (wie z. B. beim Naturschutzcenter) für eine Aufgabe haben entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Nach meiner Erfahrung verkompliziert so ein weiterer Raum nur den Ein- und Ausgang der Hummeln. Wenn ein Vorraum zum zufüttern gewünscht ist dann räumlich viel viel kleiner (Vorbau intern/extern).
Diese Kammern vor dem eigentlichen Nistraum wurden und werden wahrscheinlich immer noch bei der zwanghaften Hummelzucht (die hier zum Glück verboten ist) verwendet, da man annahm die „Speisekammer“ mit Pollen und Nektar müsse vom Nistraum getrennt sein. Für Hummelnester bei denen die Sammlerinnen ausfliegen dürfen ist so eine Kammer, ebenso wie bei Wildnestern, ohne Zweck.
Grüße Stefan
22. Januar 2022 um 14:19 Uhr #66592HarryLeider kann ich der Aussage “ bewährtes Konzept“ nicht zustimmen, denn in der Hummelforschung hat sich einiges getan und das Konzept und Patent des Hummelnistkasten von Sven Axel Papenforth von 1987 hat viele Neuerungen erfahren. Das Klima hat sich geändert und das sollte man beim Bau berücksichtigen.
Das Nest mit dem oben vollflächig geöffneten Innenkarton und dem Gitter des Aufsatzes bildet bei dem Modell von Doris Gründer den Brutraum. Durch Thermik entweicht die überschüssige Wärme nach oben durch die Lüftungsgitter. Die Vorteile des Kastens sind die Passgenauigkeit der Bauteile. Es verzieht sich nichts. Das Material ist wetterfest. Die Lüftungslöcher sind entsprechend groß, so das feines Gittermaterial verwendet werden kann. Die Feuchtigkeit der Ausscheidungen kann abziehen, so dass Schimmel sich nicht so schnell bilden kann. Er ist besser gegen Kälte und Wärme isoliert. Bei einem Befall durch Wachsmotten kann man das komplette Nest mit dem Karton einfach rausziehen und einen neuen Karton mit frischem Nistmaterial einsetzen. Kokons und Näpfchen die nicht befallen sind kann man in das neue Nistmaterial setzen. Auch eine Behandlung zur Rettung des Hummelvolkes mit BT ist einfacher. Es sind viele Kriterien die andere Nistkästen nicht erfüllen. Beim Bau sollte man daran denken, dass gut gemeint manchmal nicht gut gemacht ist.
22. Januar 2022 um 14:35 Uhr #66593HarryÜber den Vorbau gibt es unterschidliche Ansichten. Es soll ja der kurzzeitigen Fütterung dienen. Bei meinen Kästen hatte ich den Vorbau nicht und füttere mit der gläsernen Futtersatation im Bedarfsfall zu. Bei diesem Modell lässt sich der Deckel dank Magnetverschlüsse leicht und schnell öffnen. Außerdem ist der Vorraum dadurch leichter von Kot und verloren geganenem Pollen zu reinigen.
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