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Bauanleitung Nisthilfen für Wildbienen aus Holzbeton

Ansicht von 5 Beiträgen - 1 bis 5 (von insgesamt 5)
  • Autor
    Beiträge
  • #82031 Antworten | ZITIEREN
    Andreas
    Forenmitglied
      • DE 31319
      • 53 m

      @ Stefan

      freue mich, das Dir meine Nisthilfen gefallen. Nachfolgend werde ich beschreiben, wie ich diese Röhren anfertige.

      Ist kein Hexenwerk !

      Folgende Materialien werden benötigt: 2 Kunststoffrohre, wie sie in jedem Baumarkt erhältlich sind. Ein grösseres Rohr und ein kleineres. Der Durchmesser der Rohre richtet sich danach, welche Grösse die Nisthilfe später haben soll.

      Ferner wird Kleintierstreu (für Hamster, Kaninchen etc.) benötigt. Nicht zu grob ! Dann natürlich Zement, etwas Spiele- oder Quarzsand und Speiseöl (günstiges Raps- oder Sonnenblumenöl).

      Das äussere, grosse Rohr, wird zunächst mit einer Stich- oder Eisensäge längs aufgetrennt (gestrichelte Linie auf dem Foto und wird mit selbstklebenden Packband wieder zusammengeführt. Das erleichtert das Ausschalen nach der Trocknung. Das innere Rohr wird nun von aussen und das äussere Rohr von innen mit dem Öl eingepinselt (auch das erleichtert das Ausschalen). Der Zwischenraum der beiden Rohre sollte mind. 3cm betragen. – als Unterlage empfiehlt sich eine glatte Fläche, wie z.B. eine Plexiglasscheibe, oder eine Platte aus Kunststoff. Auf diese Unterlage wird nun das äussere Rohr mit Klebeband fixiert, so das nichts verrutschen kann. Das innere Rohr sollte ca. 5cm höher sein wie das äussere, so dass man es beim Ausschalen besser herausziehen kann.

      Jetzt kanns losgehen  –

      Das Kleintierstreu wird nun gründlich mit Zement und etwas Sand trocken vermischt – im Verhältnis 2:1  ! Nun Wasser dazugeben, bis eine breiige Masse ensteht. Nun wird zunächst der Boden (Rückwand) in das grössere Rohr gefüllt (3cm stark) und das innere Rohr hineingestellt. Das Gemisch kommt nun zwischen die Rohre. Mit einem kleinen Holzstab o.ä. kann die Masse schön herunterdrücken. Auch ein leichtes Klopfen an das äussere Rohr bringt die Masse zum sacken, so das keine grösseren Lufteinschlüsse entstehen. Da die Masse sehr breiig ist, kann man, so wie auf dem Foto ein kleines Vordach herausformen. Das Ganze lässt man nun ca. 24 Stunden ruhen. Als erstes wird dann das innere Rohr vorsichtig herausgezogen – mit drehenden Bewegungen. Ist das Rohr herausgezogen, bleibt nun der Rest mind. 5-6 Tage stehen, um zu trocknen. Das dauert eben eine Zeit, da die Kleintierstreu ja mit Wasser vollgesogen ist. Mit dem Finger testen, ob das Gemisch schon eine feste Konsistenz hat. Erst dann das Klebeband vom äusseren Rohr entfernen, das Rohr leicht auseinanderbiegen und nach oben wegziehen. Die Nisthilfe sollte jetzt erst gut durchtrocknen, was am besten draussen geschieht. Das wird so ca. 8-10 Tage dauern. Jetzt kann man, wenn man möchte, die Röhre aussen mit einem Anstrich (Acryllack) versehen. In das Dach kommen zwei Löcher (6mm Steinbohrer). Dübel hinein und zwei Haken hineindrehen. Durch die Haken einen Bindedrahrt, oder wie ich es gemacht habe, mit einem Seil für Rankpflanzen. Mit einer Schelle (Foto) werden die Seilenden zusammengehalten.

      Die Röhre dann aufrechtstellen und den Boden mit ca. 1,5 cm leicht flüssigem Gips bedecken. In diese Gipsmasse werden dann die Niströhren (Pappe, oder Bambus) hineingedrückt. Ist der Gips gehärtet, sitzen die Röhrchen fest. Der Vorteil dieser aus Holzbeton gefertigten Nisthilfen ist, das sie absolut wasserdicht und sehr langlebig sind.

      Jetzt habe ich wohl eure Sehmuskeln sehr überansprucht, hoffe aber, das die Anleitung hilfreich ist. Bei Rückfragen gerne melden.

      LG

      Andreas

       

       

       

       

      Foto/Video:
      #82043 Antworten | ZITIEREN
      Stefan
      Admin
        • DE 84513
        • 398 m

        Danke @Andreas!

        Ich finde das so toll, darum habe ich Deinem Beitrag ein eigenes Thema verpasst! So kann es auch per Suche gut gefunden werden.

        Danke!

        Grüße Stefan :winken:

        #82076 Antworten | ZITIEREN
        Frank
        Forenmitglied
          • 199 m

          Hallo Andreas!

          Wirklich super und recht herzlichen Dank, daß Du uns diese wirklich tolle Bauanleitung zur Verfügung stellst! :blume:
          Stefan hat vollkommen recht, daß diese Bauanleitung ein eigenes Thema verdient hat.
          Echt super Idee!

          Deine Empfehlung mit dem Gips im Boden für die Röhrchen würde ich nur ungern so umsetzen. Ein Austausch der Röhrchen wird dadurch extrem erschwert, bis unmöglich und der Gips im Röhrenboden läßt sich nur sehr schwer entfernen. Auch ist Gips hygroskopisch. Eine ständige Feuchtigkeit an den Röhrchen ist für die Brut kontraproduktiv.
          Besser ist hier wohl eine dünne Schicht Lehm oder Ton, oder man verschließt die Röhrchen vorher einzeln mit Bienenwachs (Ton oder Lehm).
          Vielleicht die Öffnung noch mit Kaninchendraht gegen Meisen sichern.
          Meisen sind wahre Kletterkünstler…

          Sonst super und sieht auch noch richtig gut aus! :ja:

          Gruß Frank :winken:

          #82207 Antworten | ZITIEREN
          Thomas Stuttgart
          Forenmitglied
            • DE 70374
            • 248

            Toll!

            Was nimmst Du für Röhrchen? Bambus ist aufwändig und schwer zu handeln.

            Thomas

            #82212 Antworten | ZITIEREN
            Frank
            Forenmitglied
              • 199 m

              An wen war die Frage gerichtet, Thomas?
              Wenn du mich meinst, ich habe mal mit Pappröhrchen angefangen. Diese muss man aber erst auf einer Seite verschließen. Dazu habe ich damals Bienenwachs genommen. Ziemliche Sauerei :roll:
              Die Röhrchen habe ich dann in Konservendosen gesteckt und unter einem Dach platziert. Leider hat sich später herausgestellt, daß die Pappröhrchen von Parasiten seitlich durchbohrt werden und die Brut der Solitärbienen in den Kammern dann verloren war.
              Ich habe dann auf Schilfröhrchen gewechselt. Die haben den Vorteil, daß sie nicht durchbohrt werden und man muss sie nicht extra verschließen, da es auf einer Seite eh immer einen natürlichen Knoten gibt.
              Ich bestelle sie immer bei Herrn Kornmilch von Bienenhotel.de.
              https://www.bienenhotel.de/html/nistrohren.html
              Die Röhrchen sind an den Öffnungen auch durch abflammen gut geglättet, damit sich die Solitärbienen ihre zarten Flügel nicht beschädigen.
              Außerdem gibt es die Päckchen mit ca. 50 Stück gemischt. Es sind also verschieden große Röhrchen von 3 bis 10 mm im Paket enthalten, was natürlich den verschiedensten Solitärbienen zu Gute kommt… :ja:

              Hier kannst du auch noch mehr zu diesem Thema nachlesen :

              Mauerbienenvermehrung :-)

              Viel Erfolg und allen eine tolle Saison, egal ob mit Hummeln oder Solitärbienen!

              Alle TIERE haben es verdient geschützt und unterstützt zu werden, aber auch wirklich nur sie!!!

              Gruß Frank :winken:

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            Antwort auf: Bauanleitung Nisthilfen für Wildbienen aus Holzbeton
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