Antwort auf: Hummelsaison 2022

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HP 22927HP 22927
Forenmitglied
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    Habe heute den Kasten mit dem Erdhummelvolk geöffnet, da seit mehr als 2 Wochen keine Flugaktivitäten mehr stattgefunden haben. Das Nest war sehr groß mit vielen leeren Königinnenwaben und auch noch gefüllten Nektartöpfen. 3 kleine Wachsmotten waren im Kasten und einige kleine Maden, die aber augenscheinlich keinen Schaden angerichtet haben. Fotos vom Nest anbei. Bin sehr zufrieden.

    Martha, ich versuche immer, Hummelbegeisterte dazu zu bringen, den Hummeln zu helfen. Wir haben uns doch auf die Fahne geschrieben, etwas für die Hummeln zu tun. Auf die Natur zu hoffen und tatenlos zuzusehen, wie es mit den Hummelpopulationen bergab geht, kann nicht das Ziel sein.

    Wenn die Hummelkästen in einer Gegend, in der nur wenige Hummeln leben, an einer Stelle plaziert werden, wo Okkupanten und Schmarotzer natürlicherweise suchen, geht es mit den Hummeln weiter bergab.

    Von 10 Jungköniginnen kommt 1 durch und ist im Frühjahr in der Lage ein Nest zu gründen. Leider habe ich keine Zahlen darüber, wieviele Wildnester erfolgreich sind. Mehr als 50% kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Sie werden von Feinden ausgegraben, okkupiert, von Schmarotzern übernommen, bei Starkregen überflutet etc.

    Wenn wir uns hinsetzen und sagen, die Natur wird’s schon richten, war’s das. Ich wiederhole mich (da bin ich aber in guter Gesellschaft) : Der Hummelkönigin ist es egal, wo sie ihr Nest gründet. Sie sagt sich nicht im Anflug: “Ach ist der Busch über dem Eingang aber schön”. Vermenschlichen hilft nicht.

    Ich gehöre nicht zu der Fraktion, die sich selbst lobt. Jetzt muß ich aber kundtun, daß alle 4 aktiven Ansiedlungen (2 Erdhummeln, 1 Steinhummel und 1 Gartenhummel) in selbstgebauten Kästen an der östlichen Hauswand überaus erfolgreich waren/sind. Mein Beitrag zur Unterstützung der Hummeln ist ein Tropfen auf den heißen Stein – das ist mir bewußt. Aber ich gebe alles für sie….

    Noch eine kleine Geschichte zum 3. Bild: als ich in die Kompstecke ging, bot sich mir dieser im ersten Moment erschreckende Anblick. Der Grasfrosch lebte aber und war unverletzt. Was ihn zu dieser Kletteraktion motiviert hat, weiß ich nicht. Ich habe ihn vorsichtig befreit und wieder ausgesetzt. Alles gut.

    Grüße an alle

    HP

    Foto/Video: