Antwort auf: Christians Bilanz der Hummelsaison von 2018 bis heute
- A-4800, 4851
- 420, 510 m
@ Hummelfreunde,
so jetzt wird es auch für mich Zeit Bilanz zu ziehen – gibt ja schon mehrere in den letzten Jahren unter diesem Thread. Habe heuer an 2 Standorten 25 Nistkästen, befüllt mit Sägespänen, Holzwolle, trockenem Moos und Kapok, aufgestellt. Nicht zuletzt wegen der vielen Frühblüher wie z.B. 1.000en Krokussen, Salweide, etc. zeigten sich wieder viele Hummelköniginnen in den Naturgärten, und am 9. April war der erste Nistkasten bezogen. Ins 19. und letzte Hummelhotel (6 blieben leer) zog noch am 14. Mai eine Ackerhummelkönigin ein. Insgesamt lebten folgende Hummelarten in den NK, wobei manche mehrmals besiedelt waren nach Königinnenverlusten: 5 Acker-, 4 Garten-, 1 Erd-, 2 Baum-, 2 Stein- und 6 Wiesenhummeln (1 Okkupation durch Norweg. Kuck.-H.) – insgesamt 21. Alle Hummelhotels wurden passiv besiedelt, d.h. ich habe mir ein besonderes Thema heuer hier im Forum besonders zu Herzen genommen und keine Einsetzversuche unternommen. Ausnahmen bestätigen die Regel, höchstens 5 sind kläglich gescheitert. ;-)
Wie bei so vielen Hummelfreunden hier im Forum, begann das Jahr eigentlich gut, aber das nasskalte Wetter Mitte Mai war eine Katastrophe für die Hummeln. Musste in nur wenigen Tagen fast einen Totalausfall der Hummelköniginnen beklagen. :-( Bei vielen meiner Hummelfreunde – habe heuer mind. weitere 35 Hummelkästen – befüllt, berichteten das auch. Konnte bei einem im deutschsprachigen Raum berühmten Biogärtner und Buchautor nach dessen Hummelburg schauen und den famosen Garten hier in der Nähe besichtigen.
Über Wochen gab es danach also hier kaum Hummeln zu sehen. Nun haben sich die Arten aber scheinbar wieder erholt, und ab Mitte Juli konnte ich die 1. seltenen Waldhummeln, Ende Juli die noch selteneren Veränderlichen in einem Wohnort beobachten. Vielleicht habe ich auch noch Gelegenheit, nach den Eisenhut- und Distelhummeln am Feuerkogel zu suchen?
Neben den einfach gebauten Hummelkästen, stehen bei mir auch 5 Schwegler und 2 unterirdische Schwegler sind eingegraben – einer davon war erstmals und endlich über mehrere Woche bezogen. :-) Naturvölker konnte ich heuer keine entdecken – noch ein Zeichen, wie schwer es die Hummeln heuer im Frühjahr hatten, Nester zu gründen. Für mich schon ein Beleg, wie wichtig es ist, dass wir uns im Hummelschutz mit dem Aufstellen von Hummelkästen engagieren – so wie man ja auch Nistkästen für Vögel anbringt, weil es kaum mehr natürliche Möglichkeiten gibt. Kann auch nur an alle appellieren, möglichst naturnahe Gärten mit vielen Blütenpflanzen zu schaffen – freue mich da immer wieder über besonders aktive Hummelfreunde im Forum. :-) Habe vielleicht eben deshalb keine Probleme mit Hummelmotten – “nur” mein sehr starkes Baumhummelvolk wurde befallen, nachdem es viele Jungköniginnen hervorgebracht hatte.
Insgesamt war das Jahr mit meinem persönlichen Hummelschutz in den Gärten unterdurchschnittlich erfolgreich mit 4 Völkern, die Jungköniginnen hervorbringen konnten (Baum-, 2 x Acker-, Wiesenh. mit Kuckuck). Wenn man aber bei Eberhard v. Hagen liest, dass es unter “natürlichen” Verhältnissen noch weniger Königinnen schaffen, sich erfolgreich fortzupflanzen, sehe ich mein/unser Engagement doch positiv. Freue mich schon auf ein spannendes, erfolgreich(er)es Hummeljahr 2022 – allen Hummelfreunden alles Gute – danke Stefan für dieses Forum – und gesund bleiben! Lb.Gr. aus Oö. Christian