Antwort auf: Heide-Hummeln
@Stefan
Ja! Erstmal habe ich mich auch riesig gefreut. 25 Jahre lang hing still und verwaist ein hornissenkasten bei uns am kahlen stamm einer Fichte im Morgenlicht. Und als ich Kind war, hab ich auf unserem Spazierweg immer Hornissen im Jägerstuhl beobachtet. Ich bin wirklich so glücklich, dass sie nun hier leben und es ist noch toller, als ich dachte…
Allerdings: dies hier ist mein erster Sommer als Hornissenberater. Ich werde Ende April akkreditiert. Formell ist alles cool. Ich bin versichert. Sie zahlen mir alles, was ich brauche. Das ist Top. Mehr geht nicht.
Aber es gibt auch große Herausforderungen, willkommen in der Realität. Ich muss mal sehen…
Also da gibt es zunächst mal den Naturschutzbund. Und da sind die meisten meiner künftigen Kollegen. Ich bin immer für Leben und Leben lassen. Aber es ist nicht leicht. Also: ich habe Hummeln. Wie, die wohnen in Kästen? Das ist unnatürlich! Die kriegen Legosteine? Wachsmottenspray? Das gibt es in der Natur nicht! Was? Sie raten allen Ernstes zum Anpflanzen von Steppensalbei, mazedonischer Witwenblume, Prärienessel etc? Das ist höchstgefährliche invasive Fremdarten… Wie, die Hornissen bekommen Bienenfutterteig und eine Tränke? Was? Sie wollen Kästen mit Kotablauf? Haben Baumhöhlen nicht…
Das ist meine eine Baustelle. Wenn hier die ersten Arbeiterinnen fliegen, lade ich Kollegen ein zum Hummelkasten gucken. Und werde versuchen, zu sagen: ihr wollt doch, dass viele Jungköniginnen fliegen. Je mehr Legostein und Fürsorge, umsomehr Jungköniginnen. Und genauso läuft es bei den Hornissen… mal schauen… Ich lasse jetzt bald ihre offizielle Tränken bauen…
Und dann gibt es Baustelle 2. Handwerk?. Es wird bestimmt übel für mich, Hornissennester aus Kindergartenfassenverkleidungen zu holen… aber es muss klappen.
Das Tiere liebhaben Ding und Leute davon begeistern, sie aufzunehmen und zu füttern, ist sonst ein Heimspiel???