Antwort auf: Hitzewelle

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MarylouMarylou
Forenmitglied
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    Den Monat Juni hatte ich eigentlich über die Jahre hinweg immer als ausgesprochenen Regenmonat in Erinnerung, was hier absolut nicht nicht mehr zutrifft.

    Falls zusätzliche Gartenbewässerung nötig war, konnten wir auf das im Garten unterirdische (intakt, 4.000 Liter fassend) frühere 3-Kammer-Klärsystem zurückgreifen, das als Regenwasserspeicher dient (vom Hausdach und Nebengebäude). Das System funktioniert mit Überlauf in den Kanal und einer Förderpumpe im Regenwasser-Entnahmeschacht.
    Schon 2003 haben wir festgestellt, dass der Regenwasserpegel im Entnahmeschacht jedes Jahr niedriger wurde, bis der Schacht vor einigen Jahren komplett trocken blieb. Seither muss auf Frischwasser zurückgegriffen werden, da die zwei zusätzlichen großen Regenwassertonnen natürlich ruckzuck leer sind.

    Neben der hummelfreundlichen:hummel: (und noch nicht komplett abgeschlossenen) Bepflanzung des Gartens wird vor allem mit ausreichender Bewässerung dafür gesorgt, dass die Pflanzen ordentlich Pollen und Nektar für die Hummeln und andere Insekten produzieren können.Schmetterling

    Heute Morgen traf ich einen ortsansässigen Landwirt und unterhielt mich mit ihm wegen der anhaltenden Trockenheit hier in der Gegend, auch im Zusammenhang mit der extremen Hitze, besonders zu spüren in 2018 und in diesem Jahr.

    Da hatte ich wohl die richtige Frage gestellt, weil er mich auf Sachen aufmerksam machte, deren Auswirkungen mir gar nicht in dem Maße so bewußt waren.
    Ca. 10 km Luftlinie hier vom Dorf entfernt gibt es den berühmt-berüchtigten (Stichwort: Hambacher Forst) Tagebau Garzweiler 1 und Garzweiler 2 (Braunkohleabbau RWE). Wer Näheres hierzu lesen möchte:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Tagebau_Garzweiler
    Durch den Tagebau ist nicht nur – schon vor Jahren – das Grundwasser kilometerweit und in unermesslichen Tiefen versackt, sondern es sind auch unvorstellbar große und tiefe Löcher entstanden. Der Tagebau umfasst zwei riesige Flächen, nämlich Garzweiler 1 = 66 Quadratkilometer und Garzweiler 2 = 48 Quadratkilometer, daneben stehen zwei Kohlekraftwerke.

    Durch die riesigen Erdlöcher hat sich ringsherum (nicht nur) die Thermik ausgesprochen negativ verändert.

    Nach googeln und reichlichem Lesen fand ich eine ganz frische Studie – basierend auf Satellitendaten und gerade veröffentlicht vor 14 Tagen, am 14.08.2019 – von Greenpeace über den hiesigen Tagebau, die genau diese Auswirkungen der geänderten Thermik durch den Tagebau beschreibt:
    https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/hambacher_forst.pdf
    Wer es kürzer zum Nachlesen mag, die “Welt” hat hierüber auch berichtet:
    https://www.welt.de/newsticker/news1/article198514391/Kohle-Studie-Braunkohletagebau-trocknet-Hambacher-Forst-im-rheinischen-Revier-aus.html

    Was mal wieder bestätigt: Schädige nicht die Natur und entnehme ihr nur soviel, wie du an anderer Stelle sofort zurückgeben kannst. Aber bis die Menschheit das lernt, existiert sie wohl nicht mehr.

    Fazit: Nächstes Jahr einen Gartenwasserzähler installieren und weiter wässern für alles, was im Garten wächst und kreucht und fleucht.:ja:

    Es ist grotesk: Da gibt es weltweit so viele Organisationen, die sich seit Jahren für die Natur und deren Erhalt einsetzen, so viele internationale Wissenschaftler, die schon so lange mahnen, so viele Menschen, die im Kleinen und bei sich so viel für die Natur tun, und trotzdem setzen sich die jeweiligen Entscheidungsträger einfach über alles hinweg.