susanne: Wie kann ich es so einrichten dass sich Hummeln ansiedeln

> Hallo Arne,
wahrscheinlich gibt es bei Dir schon jede Menge Hummelnester, so wie Du Dein Wohnumfeld beschreibst. Hummeln bauen ja ihre Nester selbst und brauchen eigentlich nur Hilfe, wenn die Landschaft sehr ausgeräumt ist. Am meisten hilfst Du also mit Lesesteinhaufen, Totholz und Laubhügeln, einfach ein paar „wilden Ecken“ eben und natürlich mit durchgehendem Blütenreichtum von März bis September.

Wenn Du trotzdem Nistkästen aufstellen willst, um Dir die kleinen Brummer etwas besser anschauen zu können, dann stell am besten welche in die Nähe der Beerensträucher oder der Obstwiese. Da blühen die ersten nektarreichen Massenblüten im Jahr und Hummeln lieben z.B. Johannisbeeren, Äpfel und Kirschblüten. Toll ist auch der Gehölzrand, wenn da z.B. Lungenkraut oder Lerchensporn wächst. Wenn Du im Gemüsegarten später noch ein paar Leguminosen, wie Erbsen und Bohnen anbietest, kann eigentlich nichts schiefgehen.
An den Blüten kannst Du die Hummeln auch gut beobachten und selber rausfinden, welche Arten es bei Dir noch gibt.

Wichtig ist, dass der Kasten tagsüber nicht in der prallen Sonne steht und es hilft, wenn das Loch nach Osten ausgerichtet ist, wie bei Vogelkästen, die mögen ja auch Morgensonne.

Im Kasten haben Hummeln ein paar Probleme weniger, aber eben auch ein paar mehr, z.B. finden die Wachsmotten sie im Kasten besser. Also kannst Du nicht nur, sondern solltest sogar regelmäßig nach Ihnen sehen.
Dabei aber bitte nicht übertreiben. Die Wollbienen z.B., von denen Du schreibst, sind selber gefährdet und außerdem nisten sie auch gar nicht „bei Hummeln’s“. Auch die Kuckuckshummeln, die sich vielleicht noch einstellen, sind nicht weniger wertvoll als die ursprünglichen Nestbauer.

Wenn Du mit Hummelkästen anfängst, solltest Du erstmal mit den noch relativ häufigen Arten, wie Erdhummeln, Ackerhummeln, Steinhummeln „üben“. Bei seltenen, extrem gefährdeten Arten sind Anfängerfehler wesentlich schlimmer für den Artenbestand, egal wie gut Du es meinst.

Wenn Du aktiv ansiedelst, also nicht einfach wartest, ob jemand einzieht, brauchst Du rein rechtlich eine Ausnahmegenehmigung.
Versuch, in Deiner Nähe jemanden zu finden, der sich ein bischen mit Hummeln auskennt. Dann kannst Du Dich vor Ort austauschen und Tipps bekommen.

Viel Erfolg und Spaß im Hummeljahr
Susanne

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