Bulli: Honigbienen im Hummelnest – Fotobeweis nach über 200 Jahren

Hallo Harry,

Danke für dein Foto von dem Erdhummelnest, das von Honigbienen heimgesucht wird.
Darf ich das Foto hier im Thema einbinden?
Welche Umgebung / Welchen Umständen ist das Hummelnest ausgesetzt, die zu der Invasion der Honigbienen geführt haben könnten?

Hallo alle,

tatsächlich freut mich der fotografische Nachweis, weil seit über 200 Jahren niemand mehr von einer Honigbienen-Invasion in einem Hummelnest geschrieben hat. Wenn ich mich irre, bitte korrigiert mich.
Anscheinend gab es bei der kommerziellen Bestäubung schon einen solchen Fall, denn es wird empfohlen Zuchthummeln in 100 m Entfernung von Honigbienenbeuten aufzustellen. Zusätzlich soll ein Sichtschutz da sein, damit die Hummelkästen von den Honigbienenbeuten aus nicht gesehen werden können. Aber Fotos existieren nicht.

Über 200 Jahre sind’s her, als Huber (aktiv von 1801 bis 1804) davon berichtete. Später übernahm Brehms Thierleben (Brehm 1884, spätere Ausgaben bis 1927) diese Geschichte als interessante Anekdote zur Friedlichkeit der Hummeln gegenüber den Honigbienen. Huber hatte eine Kiste mit Hummeln unter eine Honigbienenbeute gestellt. Huber erwähnt dabei, dass es in der Zeit zu wenig Nahrung gab (Zu feucht? Zu kühl?Zu wenig Tracht?).
[http://www.zeno.org/nid/20007966490 Link 1],
[http://www.zeno.org/Naturwissenschaften/M/Brehm,+Alfred/Brehms+Thierleben/Insekten,+Tausendf%C3%BC%C3%9Fler+und+Spinnen/Insekten/Zweite+Ordnung%3A+Hautfl%C3%BCgler,+Immen+(Hymenoptera,+Piezata)/Erste+Familie%3A+Blumenwespen,+Bienen+(Hymenoptera+anthophila)/3.+Sippe%3A+Bombinen,+Hummeln Link 2].

Naja. Friedlichkeit hin oder her. Die Honigbienen plünderten erst die Nektartönnchen, fingen dann die Hummel-Sammlerinnen auf dem Weg ins Nest ab und bedrängten sie, bis die Sammlerinnen den Naktar hochwürgten, der sofort von den Honigbienen im Rüssel-zu-Rüssel-Kontakt aufgesaugt wurde.
Dadurch bekamen die Stockarbeiterinnen und die Königin zu wenig Nektar, mussten wohl selber ausfliegen um sich welchen zu besorgen. Zusätzlich kamen dann noch Wespen dazu, die auch Nektar erbettelten, und nach drei Wochen hatten alle Hummeln das Nest aufgegeben.

Sehr interessant, dass schon am Anfang des 19. Jahrhunderts Entomologen Hummeln in anscheinend gut zu beobachtenden Kisten hielten. Vielleicht waren die Kisten schon mit einer Glasscheibe zur Beobachtung ausgestattet.

Viele Grüße

Bulli

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