Bulli: Nestkasten öffnen

Hallo schoepfer, schön, dass du einen Nistkasten hast.

in den ersten Wochen braucht man eigentlich nicht zu gucken. Man muss sicher sein, dass die Königin schon längere Zeit Pollen eingetragen hat, also ein Nest gegründet hat. Einige Hummelhalter warten so lange, bis sie die Königin den Nistkasten verlassen sehen. Dann öffen sie kurz das leere Nest. Oder es gibt Grund zur Sorge, dass die Königin längere Zeit nicht mehr aufgetaucht ist. Bei der Polsterwolle kann sich eine Hummel schon mal verheddern und nicht mehr von alleine los kommen.
Oder du wartest mit der ersten Inspektion bis die Königin bereits Nachwuchs hat und nicht mehr zum Sammeln fliegt.

Es gibt verschiedene Empfehlungen für den Zeitpunkt der Öffnung. Spät abends ist schlecht, weil abfliegende Hummeln anderswo übernachten werden.
Früh am Abend ist noch Sonne, die die Hummeln agiler macht. Am besten irgendwann abends ohne Sonne.

Falls du kannst … mache dir eine Plexiglasplatte, die genau auf den Nestraum unter die abdunkelnde Platte passt.
Wenn der Nistkasten geöffnet wird, bringt das das Volk in Alarmstimmung, denn es vibriert alles und es wird hell. Es könnte sein, dass Stockhummeln in dieser Situation durch die Öffnung entwischen. Stockhummeln wissen nicht, wie das Nest von außen aussieht, darum finden sie schlecht bis gar nicht zurück. Da hilft eine Glasscheibe. Durch die entwischen die Hummeln nicht und nach einigen Minuten haben sie sich an das Licht gewöhnt, so dass sie wieder ins Nest abtauchen. Weitere Manipulationen sind dann nicht mehr sooo schlimm, als alles auf einmal. Aber dennoch hilft es dem Volk, wenn geflüchtete Stockhummeln (fliegen auch noch Stunden später suchend herum) gekeschert und eingesetzt werden. Arbeiterinnen teilen sich in Stockhummeln und Sammlerinnen. Fehlen die Stockhummeln, kann die Brutpflege leiden.

Wichtig sind Kontrollen, wenn die Wachsmotten fliegen, denn du hast an deinem Nistkasten keine Wachsmottenklappe/Hummelklappe.
Die gibt es z. B. bei Harry Abraham (www.das-hummelhaus.de), Erhard in Kelkheim oder selber basteln nach Jürgen Börner (www.hummelfreund.com).
Ein Umbau des Vorbaus am Schwegler wird auch bei Jürgen Börner beschrieben.
Wenn die Wachsmottenlarven im Nistraum sind, gibt es auf www.das-hummelhaus.de eine gute Anleitung unter Stichwort „Wachsmotten“.

Das Konzept vom Schwegler oberirdisch hat Hans-Heinrich von Hagen in seinem Aufsatz erklärt. Sein Bruder Eberhard von Hagen hatte an der Umsetzung mitgewirkt.
Die Erweiterung durch Entnahme des Trennschieds, kannst du brauchen, wenn es sich um ein großes Erdhummelnest handet. Erdhummeln siedeln sich gerne in Nistkästen mit längerer Einlaufröhre an. Das Trennschied stützt die Einlaufröhre. Wird das Volk dann größer, braut es eher in die Breite. In die Höhe wird auch gebaut, damit riskiert man aber mehr kleine oder verkrüppelte Hummeln in den Brutzellen der unteren Etagen. Darum sind die Nisträume der Nistkästen der von Hagen Brüder recht groß.

Wenn der Innenraum des Nistkastens bei 28 Grad Celsius gehalten werden kann, reicht wenig bis gar kein Nistmaterial aus und du kannst mit einer Infrarot-Kamera im Nistkasten das Nest beobachten. Aber bei dem Schwegler ist eine gleichmäßige Temperaturverteilung vermutlich nicht möglich.

Viele Grüße
Bulli

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