susanne: 1. Hummel 2005 ? Gestern, Nähe Darmstadt.

> Bei mir gibt es zum Glück noch keine Hummeln, dafür aber schon (zu frühe) Schneeglöckchen und Christrosen im Garten. Auch die Krokusse und Osterglocken fallen auf den angetäuschten Frühling rein und schieben mit Macht aus der Erde, bis zu ihrer Blüte dauert es aber wohl doch noch etwas. Bei dem untypisch warmen Wetter erwarte ich aber auch täglich so ein paar arme Hummel-Frühstarterinnen.
Ich glaube übrigens nicht, dass die Länge der Winterruhe von den Hummeln „gemessen“ wird. Ich denke, sie reagieren unabhängig von der Dauer ihrer bisherigen Ruhephase auf bestimmte Schlüsselreize, wie die Dauer der Überschreitung bestimmter Themperaturen. Also nicht auf die Länge der Kälte sondern auf die Indizien für einen verlässlichen Frühjahrsbeginn.
Von Pflanzen ist ja bekannt, dass in milderen Lagen gerade die besonders frostharten Arten aus den polarnäheren Regionen oft besonders starke Spätfrostschäden haben. Dieses zunächst paradox klingende Phänomen erklärt sich ganz leicht daraus, dass sich nordische Pflanzen darauf verlassen können, dass es wirklich Frühling wird, wenn es eine bestimmte Zahl von Tagen hintereinander warm war, denn wenn der Frühling im Norden endlich kommt, dann kommt er auch. Darauf verlassen sie sich und fallen dann bitter rein, wenn bei dem hin und her in milderen Lagen dann doch noch ein geharnischter Spätfrost nachzieht. Diese Hinundher-Phase überspringt der nordische Winter einfach.

Die Hummeln bekommen dieses Jahr Informationen über das Wetter „da oben“, die sehr typisch sind nur eben leider nicht für Januar sondern für Anfang März. Ich befürchte, dass noch einige sie fehlinterpretieren werden.

Grüße von Susanne

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