Bulli: Wachsmottenlarven, oder „Die Plastikfresserlarven“

Heute geistert die Geschichte einer spanischen Wissenschaftlerin durch die Medien, die Plastik fressende Larven entdeckte.

Sie ist Honigbienenhalterin und hat Wachsmottenlarven in eine Plastiktüte gesteckt.
Die Larven – alle Hummelfreunde wissen das schon – fressen sich durch das Plastik.

Nun vermarktet sie sich als Entdeckerin dieses Phänomens.

Demnächst kommt wahrscheinlich ein anderer Forscher und schreibt direkt von Jürgen Börner ab, dass Wachsmotten auch Löcher in Rührschüsseln bekommen können, ohne dass sie Späne hinterlassen.

Was ist wirklich neu?

Nun, neu ist die Erkenntnis, dass das Plastik nicht zerbissen, sondern chemisch aufgelöst wird.
Polyethylen (PE, HDPE, LDPE) ist ein Kunststoff mit chemischen Verbindungen ähnlich dem Wachs, das Wachsmottenlarven zur Entwicklung brauchen.
Die Verdauungssäfte der Wachsmottenlarve können also nur „durch Zufall“ auch Polyethylene zersetzen.

Der Nachweis, dass wirklich kein Gebiss oder ähnliches beteiligt ist, zeigt der Versuch mit pürierten Wachsmotten. Die Masse aus zerkleinerten Larven löst auch Plastik auf.

Bürgerforschung / Hobbyforscher:
. . . Jürgen Börner: „Wachsmotten. 3. Beitrag: Meine Erlebnisse mit Wachsmotten“, in: hummelfreund.com, J. Börner, 01.01.2009, [https://www.hummelfreund.com/alles-%C3%BCber-die-hummel/sch%C3%A4dlinge/wachsmotte/ Link], Abruf 2017-04-25.

Bezahlte Forschung:
. . . Federica Bertocchini: „Polyethylene bio-degradation by caterpillars of the wax moth Galleria mellonella.“, in: Current Biology, Volume 27, Issue 8, Seiten: R292–R293, 24. 04. 2017, Elsevier Ltd.,
DOI: j.cub.2017.02.060, [http://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2017.02.060 DOI-Link], Abruf 2017-04-25.

Viele Grüße

Bulli

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